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Tyggboren (Salkurning Teil 2) (German Edition)

Tyggboren (Salkurning Teil 2) (German Edition)

Titel: Tyggboren (Salkurning Teil 2) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loons Gerringer
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zwischen den nachrückenden Leuten hindurch, die Stufen hinunter
und hinaus. Schon unter dem überdachten Teil der Straße wehte ihm der Schnee in
die Augen, sodass er einen Moment gar nichts sehen konnte. Er lief los auf den
Küstenweg und fiel dort beinahe über Schneemann. Neben dem Hund ging Firn, und
zwar ziemlich schnell.
    „Firn! Warte! Warte doch! Du kannst uns doch nicht
einfach so hängenlassen!“, keuchte James. Dieser Tag gab ihm allmählich den
Rest! „Du – du hast doch ’ne Rolle bei der Sache!“
    „Für die Nummer braucht ihr mich nicht. ’nen Verband
anlegen und den Kranken spielen, das kann jeder von euch.“
    „Aber du – du kennst dich hier aus!“ Er kriegte
einfach keine Luft mehr. „Wir hatten gehofft – haben damit gerechnet, dass du
mitkommst!“
    „Da, wo ihr hinwollt, da kenne ich mich auch nicht
aus. Frag im Hafen nach Kimberhöhlen. Der Rest – um’s mit deinen Worten zu
sagen: Das ist nicht mein Krieg hier.“
    „Warum? Warum willst du jetzt weg? Was willst du denn
in Skilwing?“
    „Vielleicht mach ich’s doch noch. Vielleicht versuch
ich’s doch noch mal auf einem Schiff.“
    „Mit der Hand?“ Es kam so brutal, fast höhnisch
heraus, weil er inzwischen total entnervt war. Und weil er wollte, dass dieser
Idiot endlich zur Besinnung kam. „Was willst du so auf einem Schiff?“
    „Wird sich zeigen.“
    „Du kannst mit uns kommen … ich sag doch, in London
können sie was machen! Glaub mir doch! Die kriegen deine Hand wieder hin! Das
kann dir doch nicht egal sein – willst du denn nie wieder … nie wieder mit
beiden Händen werfen können?! Trommeln? Udd spielen? Und – und Harfe? Das
kannst du mir nicht erzählen! Ich hab gehört, wie du gespielt hast! Ich hab
gesehen, was für einen Scheiß du unternommen hast, nur um auf diesem Ding zu
spielen!“
    „Ach – das. Das war nicht mal ’n Risiko. Und ich spiel
überhaupt nur, wenn ich zufällig nach Aube komm. Das heißt nichts!“
    „Das glaub ich dir nicht!“
    „Dann lass es.“
    Der kalte Ton kühlte auch ihn endlich ab, und dann
fiel ihm nichts mehr ein. Was sollte das auch? Ihr Weg war nicht Firns Weg, da
hatte er ja Recht. Aber wenn Firn jetzt ging, würde er ihn nie wiedersehen, so
wenig wie die Montagus. Wieso hatte er bloß so gar nicht damit gerechnet, dass
er gehen könnte? Weil sie Freunde waren. Freunde machten so was nicht. Man ging
nicht einfach so.
    „Ich muss nur erst dieses – dieses Ding holen und zu
Geld machen, und dann können wir –“
    „James – das wird nichts. Lass das hinter dir. Es ist
nie gut, wenn man unbedingt was haben will, was man nun mal nicht kriegen kann.
Man lässt es und sieht sich nach was anderem um. Alles andere ist –
Verschwendung. Also vergiss diesen ganzen Quatsch. Vergiss Orla. Vergiss
London, vergiss diese Persepha und –“ er hatte wohl gesehen, wie James
zusammenzuckte, denn er lächelte dünn. „Ich hab dich tagelang von der reden
hören, Mann. Du hast keine Geheimnisse mehr. Wie auch immer, vergiss das alles.
Jetzt bist du hier. Das ist dein Leben.“
    „Aber –“
    „Und meins ist jetzt das hier –“ Er hob den Arm mit
der gebrochenen Hand.
    Was konnte man dazu noch sagen? Er glotzte ihn nur an.
Mit den weißen Streifen über Nase und Wangen sah er aus wie – wie einer dieser
Wilden aus Aubreys altem Lieblingsbuch.
    „Komm, lass mich einfach gehen“, sagte er. Und nach
einer Pause, als James immer noch schwieg: „Ich hoffe, du findest das Ding. Und
ich hoffe, ihr könnt was draus machen. An die Wendokarn-Sache glaub ich nicht.“
    „Und du – kommst du denn klar? Mit der Hand und allem?“
    „Ich komm immer klar. Wenn die mich auf keinem Schiff
wollen, bind ich mir eben den Arm weg und zieh als Der Einarmige Messerwerfer
rum.“
    James konnte nicht mal lächeln. Er suchte immer noch
nach etwas, womit er ihn umstimmen konnte. Ihm fiel nichts ein.
    „Also dann. Ich brauch ihn zwar nicht, aber der dumme
Hund will wohl mitkommen. Tut mir leid für Carmino.“
    „Das ist schon in Ordnung“, sagte James tonlos. „Zu
uns gehört er ja nicht. Du – du bist dann also nicht der Herr von Fornestembre,
oder wie? Den muss ich dann woanders suchen?“
    „Hä? Was soll das jetzt?“ Unvermittelt war Firns Ton
gereizt und aggressiv.
    „Orla – die hat gesagt, ich müsste den Herrn von
Fornestembre nach –“
    „ Sikka , diese verfluchte padauni schon
wieder! Die kann also doch sprechen … hab’s mir ja immer gedacht. Lass mich
zufrieden

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