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Tyggboren (Salkurning Teil 2) (German Edition)

Tyggboren (Salkurning Teil 2) (German Edition)

Titel: Tyggboren (Salkurning Teil 2) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loons Gerringer
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man hat’s daraus gedeutet, dass die ihre Kalender nur
bis zu diesem Jahr vorausberechnet haben!“
    „Wie auch immer, jedenfalls geht also in dem Jahr die
Welt unter, und es gibt ’ne Menge Leute, die das auch glauben! Echt ,
meine ich! Also, ich hab darüber nachgedacht – jetzt bist du platt, Sterling,
was? Ich hab mir gedacht, vielleicht fängt das alles ja hier an,
versteht ihr! Vielleicht ist das der Anfang, den wir hier mitkriegen! Der Grund
dafür, dass bei uns dann –“
    „Halt bloß endlich die Fresse!“
    „Wir sollten ein bisschen leiser sein“, mahnte
Inglewing. „Die Frauen kochen da draußen, die hören uns bestimmt!“
    „Vielleicht könnten wir ja auch mal zum Thema
zurückkehren“, schlug James entnervt vor. „Eigentlich wollte ich euch nur sagen,
dass ich Verbindung mit diesen Schleppertypen aufgenommen hab. Und das mit dem
Forlorner, dem Totengeist … auch wenn’s bekloppt klingt, ich dachte, ich sag’s
euch trotzdem. Sobald ich weiß, wo dieser Schatz versteckt ist, mach ich mich
auf den Weg dahin. Das war’s von meiner Seite für heute. In Krai sehen wir
weiter.“ Und ihr könnt es glauben oder lassen. Mir ist das scheißegal, dachte
er.
    „Sag uns Bescheid, wenn dir dieser Geist die nächste
Durchsage gibt!“, sagte Carmino und stand auf.
    „Ich red gar nicht mehr mit euch, wenn ihr jedes Mal
so ’ne bescheuerte Show daraus macht.“
    „Sorry, Alter. Ich fand nur, dass sich das alles
ziemlich schräg anhörte.“ Und das ausgerechnet aus Carminos Mund. „Also, ich
geh dann jetzt!“
    Diesmal hielt ihn keiner zurück. Sie lauschten auf das
Klatschen und Rufen von der Wiese, das in den Wagen schwallte, solange die Tür
offen war. Dann knallte sie zu, und sie blieben in dumpfem Schweigen zurück.
    „Warum lassen sie Orla jetzt auf einmal raus?“, fragte
James schließlich und sah sich zu Kate und Pix um.
    „Weil sie jede Nacht Alpträume hat und Krach schlägt!
Die ist nämlich gar nicht stumm, das ist nur Verarsche! Nachts quatscht die wie
ein Radio, man versteht bloß nix. Natürlich dürfen wir nicht drüber reden, ha.“
    „Das war Jakobes Idee“, fügte Kate hinzu. „Sie meint,
wenn Orla sich mehr bewegen kann, schläft sie besser.“
    „Albträume …“, wiederholte James. „Kein Wunder. Was
müssen die sie auch mit einem Fremden verheiraten!“
    „Da kommt dein Messerkumpel“, sagte Pix.
    „Na und? Was kann er hier schon mitkriegen. Die
Montagus wissen doch sowieso, dass wir Flüchtlinge sind. Solang sie nicht
wissen, wo wir wirklich herkommen –“
    „He, kupadanni , wo bleibst du eigentlich?! Ich
bin gleich dran!“, rief Firn zum Wagen hinauf. „Ich brauch dich an der
Scheibe!“
    „Wieso immer noch an der Scheibe, hä?“ Erleichtert,
den Wagen verlassen zu können, sprang James hinunter, genau auf einen weichen
Fallapfel, dessen gärender Duft ihn dann wie eine Wolke einhüllte. „Wann kann
ich auch mal werfen?“
    „Wenn du gut genug bist.“
    „Was ist das überhaupt für eine Sache, für die du den
zweiten Werfer brauchst? Du hast doch gesagt, du hättest eine Idee!“
    „Ist noch nicht ganz ausgereift.“
    „Ich glaub, du hast gar keine. Du brauchst nur einen
Idioten für die Scheibe. Haben mir jetzt schon zwei Leute bestätigt.“
    „Brogue, ja? Klar, dass der so redet.“
    „Wieso? Wegen der Jacke etwa? Oder wie hast du’s dir
mit dem verdorben?“
    „Nicht der Rede wert. Und im Übrigen – keiner zwingt
dich, an der Scheibe zu stehen. Dachte nur, du bist auf das Geld aus.“
    Und was hätte er darauf schon erwidern sollen?

5. Harfner und Knittelverse
     
    1.
    Gaetano Pellicano, der Funkenkünstler, der damals
Interesse an Pix bekundet hatte, reiste seit Gassa mit den Montagus zusammen.
Zumindest was ihn anging, musste sich Pix aber keine Gedanken mehr machen, denn
er hatte Gesellschaft gefunden: Eine Witwe namens Eiren und ihre drei Töchter
füllten nun seinen Wagen und sein Leben lautstark aus. Das der anderen übrigens
auch, denn die Mädchen holten bei jeder Gelegenheit ein Springseil hervor, das
zwei von ihnen schwangen, während die dritte sprang. Dazu rezitierten sie mit
nervtötender Unermüdlichkeit einen Hüpfreim – nein, nicht die „Treppenstufen“,
aber einen anderen, genauso bescheuerten Vers. Anfangs hatten Rula, Allem und
Sandrou noch zugesehen, dann wollten sie mitmachen. Und inzwischen war die
gesamte Truppe von einem Ohrwurm namens „Sitzen siebzehn Zwiebelmützen“
befallen.
    Die drei kleinen Mädchen

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