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Und der Herr sei ihnen gnädig

Und der Herr sei ihnen gnädig

Titel: Und der Herr sei ihnen gnädig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faye Kellerman
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insbesondere in Bayern, gibt es eine ausgeprägte Bierkultur.« »Na ja, in den guten alten Vereinigten Staaten von Amerika ist das Bier auch nicht gerade unbeliebt«, meinte Decker. »Die Krönung des Ganzen war, dass ich gestern Abend dann auch noch eine E-Mail von Martha erhalten habe. Na, was sagst du jetzt?« »Ich kann überhaupt nicht fassen, dass du alle diese Informationen in so kurzer Zeit herausbekommen hast.«
    »Dank dem Internet. Beide Frauen sind übrigens Witwen.« Decker hielt eine nasse Bratpfanne hoch. »Kannst du ein bisschen schneller abtrocknen, damit ich Platz für dieses Ding habe?«
    Rina nahm die Essteller aus dem Geschirrständer und stapelte sie auf der Küchentheke. »Zufrieden?«
    Decker begann, die restlichen Küchenutensilien abzuspülen. »Möchtest du den interessanten Teil auch noch erfahren?«
    »Du hast noch mehr Informationen?«
    »Jede Menge. Rate mal, wie Anika inzwischen mit Nachnamen heißt?«
    Rina, die gerade mit den Tellern fertig war, griff nach der Pfanne. »Nachdem es wahrscheinlich unzählige deutsche Nachnamen gibt, passe ich lieber gleich.«
    »Selbst wenn du sie alle der Reihe nach durchgehen würdest, hättest du keine Chance auf einen Treffer. Er lautet Emerson.«
    »Sie hat einen Amerikaner geheiratet?« »Einen Briten.«
    »Das ist sicher auch eine interessante Geschichte.«
    »Es muss eine Wahnsinnsgeschichte sein. Allerdings kenne ich sie noch nicht. Das ist natürlich nicht gerade ein Thema, das man einem wildfremden Menschen via E-Mail mitteilt.«
    »Bist du sicher, dass es sich um die richtige Martha Lübke handelt?«
    »Ja, ganz sicher. Sie erinnert sich aus demselben Grund wie deine Mutter: weil sie beide Martha hießen. Und sie hat sich auch an ein paar von den anderen Mädchen erinnert, als ich ihre Namen nannte. Beide Frauen erinnern sich an die Ermordung deiner Großmutter. Wie viele Einzelheiten sie allerdings noch im Gedächtnis haben... das weiß ich nicht. Martha Lübke und Anika sind schon Mitte achtzig. Ich glaube fast, deine Mutter hat uns ein paar Jahre unterschlagen.«
    »Ich bin total überrascht.« Rina schluckte. »Nicht weil Mama bei ihrem Alter geschummelt hat, sondern weil du wirklich jemanden gefunden hast, der sie als Kind kannte.«
    »Martha Lubke Wallek war sehr aufgeregt darüber, dass Martha Gottlieb Elias noch am Leben ist. Sie würde gern Kontakt mit ihr aufnehmen, Rina, falls deine Mutter damit einverstanden ist. Sie schreibt, sie habe auch eine recht spannende Geschichte zu erzählen. Wir müssen Mama darüber informieren.«
    Rina seufzte. »Natürlich. Das wird nicht leicht werden. Mama wird sich fragen, warum wir nach Martha Lübke gesucht haben.«
    »Sag einfach, dass du jemanden aus ihrer Vergangenheit finden wolltest, nachdem sie kürzlich über ihre Kindheit gesprochen hatte.«
    »Ja, so mache ich es.« Rina war enttäuscht, zugleich aber fest entschlossen, das Richtige zu tun und ihrer Mutter unnötige Aufregung zu ersparen. »Wir vergessen die Ermordung meiner Großmutter einfach. Ich werde Mama nur von Martha erzählen. Eigentlich finde ich es sowieso viel aufregender, ein Treffen zwisehen den beiden zu organisieren. Das ist besser, als alte Geschichten auszugraben.« »Sehr edel von dir.« Decker legte die sauberen Küchenutensilien auf den Geschirrständer. »Aber ich habe eine noch bessere Idee.«
    Rina wartete.
    »Ich finde, wir sollten erst mehr über Martha und Anika Lübke in Erfahrung bringen, bevor wir ein Treffen der alten Damen arrangieren. Vergiss nicht, deine Mutter hat ein Konzentrationslager überlebt. Wir dürfen ihr auf keinen Fall weiteren Schmerz zufügen und sollten zuerst allein mit den Frauen sprechen.«
    »Du willst nach Saint Louis fahren?«
    »Nicht nötig, das Glück ist uns schon wieder hold. Martha Lubke Wallek kommt auf Besuch zu ihrer Schwester. Wir wär's, wenn wir das Ganze zum Anlass für einen kleinen Wochenendausflug nehmen? Wir fahren am Samstagabend gleich nach dem Sabbat los, bleiben über Nacht in Santa Barbara, setzen unsere Reise dann am Sonntag bis nach Solvang fort und kehren am Abend zurück. Die Jungs können doch mal vierundzwanzig Stunden auf Hannah aufpassen. Sie sind beide über achtzehn.« »Sammy arbeitet am Sonntag.«
    »Aber Jacob nicht.«
    Rina zog ein Gesicht. »Ich weiß nicht, Peter. Was ist mit Cindy?«
    »Samstag ist ihr Tag mit Jan. Der ist heilig. Aber gegen eine Vormittags- oder Nachmittagsschicht am Sonntag hat sie bestimmt nichts einzuwenden.« Nun zog

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