Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Und der Herr sei ihnen gnädig

Und der Herr sei ihnen gnädig

Titel: Und der Herr sei ihnen gnädig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faye Kellerman
Vom Netzwerk:
Decker ein Gesicht. »Übrigens bringt sie Koby dieses Wochenende wieder zum Sabbat mit.«
    Rinas Miene hellte sich auf. »Dann sind sie wieder zusammen?«
    »Zumindest im Moment.«
    »Der Junge gefällt mir.«
    »Mir gefällt die Tatsache, dass er beschnitten ist«, bemerkte Decker.
    »Ja, ich finde es auch schön, dass er Jude ist. Daraus habe ich von Anfang an kein Hehl gemacht. Welches Wochenende fahren wir nach Solvang?«
    »Martha kommt ihre Schwester in drei Wochen besuchen. Würde dir das passen?«
    »Ja, wunderbar. Da habe ich auch noch genug Zeit, alles vorzubereiten... ein Sonntagsessen für die Jungs und Hannah vorzukochen.«
    »Rina, die Jungs sind doch keine Kinder mehr. Sie können sich selbst was machen.« »Ich weiß, aber es ist für mich doch kein Problem, ein bisschen was vorzubereiten.« »Darf ich dich für die Heiligsprechung vorschlagen? Heilige Rina. Klingt gut, oder?« »Ich koche eben gern für meine Familie. Du kannst dich ruhig über mich lustig machen.«
    »Ich will mich gar nicht über dich lustig machen.« Decker zog sie an sich. »Viel lieber würde ich mich über dich hermachen.«
    Sie knuffte ihn in die Schulter. »Was ist denn in dich gefahren?«
    »Ich wünschte, etwas würde in dich fahren.« Er hob die Augenbrauen. »Wenn du meine Motive etwas genauer unter die Lupe nehmen würdest, dann würdest du erkennen, dass ich dich auch aus anderen Gründen eine Nacht für mich ganz allein haben möchte.« Er küsste sie leidenschaftlich auf die Lippen.
    »Iiiieeeeh!«
    Sie sahen beide zur Tür. Hannah musterte sie einen Moment angewidert, dann machte sie auf dem Absatz kehrt. Sie brachen in Gelächter aus.
    »Ich werde mal nach ihr sehen«, meinte Decker, als sie sich wieder beruhigt hatten. Rina hielt ihn fest. »Sie wird schon mal eine Minute ohne uns auskommen.«
    Sie gab ihm einen langen, hingebungsvollen Kuss.
    »Du meine Güte«, sagte Decker. »Was ist denn in dich gefahren?«
    »Soll das eine Beschwerde sein?«
    »Ganz und gar nicht.« Er löste sich von ihr. »Ich werde trotzdem mal nach Hannah sehen.« Er wandte sich zum Gehen, zögerte dann aber. »Vielleicht wäre es besser, du siehst nach ihr, während ich eine kalte Dusche nehme.«
    »Aber nicht zu kalt.«

32
    »Das Geheimnis sportlicher Höchstleistung besteht darin, sich zu konzentrieren, den Körper dabei aber völlig locker zu lassen. Völlig locker.« Koby schüttelte seine Arme. »Du schaust doch sicher manchmal Basketball, oder?«
    »Hin und wieder«, antwortete ich.
    »Hast du dir jemals genau angesehen, wie die Profis aus großer Entfernung auf den Korb werfen? Sie wirken dabei total locker. Das ist sehr schwer, denn von Natur aus neigen wir ja dazu, die Muskeln anzuspannen, wenn wir uns konzentrieren, stimmt's?« »Stimmt.«
    »Es ist hauptsächlich eine Kopfsache, Cindy. Das ist auch einer der Gründe, warum Profisportler oft so arrogant wirken. Sie müssen sich einreden, das sie die Besten sind, weil sie sich sonst nicht entspannen könnten.«
    »Sie sind arrogant, weil sie zehn Millionen Dollar im Jahr verdienen und Tausende von Frauen scharf auf sie sind.«
    Koby grinste. »Ich habe gesagt, dass es einer der Gründe ist.«
    Ich rieb mir die Arme und hüpfte dabei auf und ab. Wir hatten vorab schon ein paar Dehnübungen gemacht, aber es war immer noch kalt, und meine Muskeln begannen sich zu verspannen. Graue Wolken hingen am Himmel von Los Angeles. Trotz der unchristlichen Tageszeit - es war erst sieben Uhr - waren auf der Laufstrecke schon Leute unterwegs. Koby hatte einigen von ihnen zugewinkt.
    »Als ich noch Rennen lief, habe ich mir meine Gelenke als dünne Gummibänder vorgestellt, die sich problemlos dehnen und strecken ließen und immer wieder in ihre ursprüngliche Position zurückfederten. Das hat mir geholfen, große Laufschritte zu machen.«
    »Du kannst lange Schritte machen, weil du lange Beine hast«, stellte ich richtig.
    »Ja, genau. Wir Afrikaner sind dafür geschaffen, schneller zu laufen als die Löwen. Trotzdem kann jeder seine Leistung verbessern. Bist du bereit?«
    »Klar. Warum nicht?«
    »Das Ganze war deine Idee, Cindy.«
    »Ich dachte bloß, wir könnten mal was zusammen machen, das weder mit Geldausgeben noch mit Sex zu tun hat.«
    Er lächelte. »Wenn du magst, können wir uns ja wieder auf den Sex verlegen.« »Typisch. Vom Geldausgeben erwähnst du nichts.«
    »Erst haben wir Sex, dann gebe ich Geld für dich aus.« Lachend nahm er mich am Arm. »Komm, lass uns

Weitere Kostenlose Bücher