Und der Herr sei ihnen gnädig
überhaupt zur Sprache gebracht?«, wollte Stone wissen. »Hören Sie, Geoff, Sie und Ihre Leute können glauben, was Sie wollen, aber ich weiß, dass sie ihm die Tüte nicht untergejubelt hat. Sie ist sogar bereit, sich einem Lügendetektortest zu unterziehen.«
»Das beeindruckt mich überhaupt nicht.«
»Mich schon«, sagte Stone mit Nachdruck.
»Wir wollen mit dem Fall nicht vor Gericht gehen«, fuhr der Staatsanwalt fort. »Und genau deswegen wird jeder Strafverteidiger mit einem Prozess drohen. Ein Skandal, ganz egal, ob begründet oder nicht, würde uns alle in einem ziemlich schlechten Licht dastehen lassen.«
»Heißt das, Sie wollen eine Tüte voll X ignorieren, bloß weil keiner bereitstand, um ein Foto von mir zu schießen, als ich ihn zu Fall brachte?«, fragte ich.
»Sie trugen nicht mal eine Uniform, Officer Decker«, erklärte Adamson.
»Ich weiß. Das Ganze geschah in meiner Freizeit.«
»Was den Eindruck erweckt, als wären Sie ziemlich übereifrig.
Vielleicht sind Sie ja wirklich ein bisschen übers Ziel hinausgeschossen?«
Auf eine solche Frage bekam er von mir keine Antwort. Stone schüttelte den Kopf. »Dass diese dämlichen Amateurfilmer aber auch nie da sind, wenn man sie braucht!« Ich musste lächeln.
»Was ist die Alternative?«, fragte Stone den Staatsanwalt. »Sie lassen die Tüte verschwinden und schicken ihn wegen der Verkehrssünden für vier Monate in den Knast?«
»So ungefähr.«
Brill mischte sich ein. »Das Problem ist, dass El Paso dann kein Motiv mehr hat, seine beiden Kumpane wegen der Vergewaltigung von Sarah Sanders zu verpfeifen.«
»Fedek und Renaides«, sagte ich.
»Genau«, bestätigte Brill. »Wegen läppischer vier Monate wird El Paso nicht reden. Wenn wir also gegen Fedek und Renaides keine aktuellen Haftbefehle vorliegen haben, sind uns laut Staatsanwaltschaft die Hände gebunden.«
»El Paso hat zugegeben, dass er am Tatort anwesend war«, erklärte ich. »Können wir das nicht verwenden?«
»Er hatte vorher nach einem Anwalt gefragt, und Sie haben ihm keinen gegeben. Diesen Teil des Gesprächs müssen wir also außer Acht lassen.«
Ich ertappte mich dabei, wie ich mich wieder verkrampfte. Bewusst versuchte ich, meine zur Faust geballten Hände zu lockern.
»Kann ich Sarah Sanders zu einer Gegenüberstellung aufs Revier kommen lassen? Vielleicht schafft sie es ja, ihn aus einer größeren Gruppe herauszupicken. Die Information bezüglich El Paso habe ich aus einer anderen Quelle.«
»Besagen diese Informationen, dass er an der Vergewaltigung beteiligt war, oder bloß, dass er zu einer Bande gehörte?«, fragte Stone.
»Letzteres«, erwiderte ich.
»Das reicht leider nicht aus, Officer Decker.«
Er war nett zu mir. Ich wollte seine Geduld nicht überstrapazieren. »Sir, wäre es in Ordnung, wenn ich Sarah die Bücher mit den Verbrechervisagen vorlege?«
»Dagegen ist nichts einzuwenden«, antwortete Stone. »Solange Sie bei A anfangen und nicht versuchen, das Mädchen irgendwie zu beeinflussen.«
»Handelt es sich dabei um das zurückgebliebene Mädchen?«, wollte Adamson wissen. »Ja«, antwortete ich.
»Die, die ihr Baby ausgesetzt hat?«
»Ja.«
»In Anbetracht der Tatsache, dass das Mädchen geistig behindert ist und der Fall bereits sechs Monate zurückliegt, wird ihre Aussage kein großes Gewicht haben.«
»Und wenn außer ihr noch jemand ihre Geschichte bestätigt?«
»Wer sollte das sein?«
»Der Junge, mit dem sie zusammen war. Der, der niedergeschlagen wurde, während Sarah von mehreren Mitgliedern der Bande vergewaltigt wurde. Sein Name ist David Tyler.«
»Decker, der Junge ist vermisst«, rief mir Brill ins Gedächtnis.
»Was, wenn ich ihn finde? Mal angenommen, ich würde den beiden unabhängig voneinander Verbrecherfotos vorlegen, und sie würden dieselben Leute erkennen. Würde das etwas bringen?«
Adamson zuckte mit den Schultern. »Dann wäre die Beweislage zumindest ein bisschen besser. Wissen Sie, wo der Junge sich aufhält?«
»Ich arbeite daran, es rauszufinden.« Entspann dich, entspann dich. »Vielleicht werde ich jetzt noch ein wenig härter daran arbeiten. «
Adamson warf einen Blick auf seine Uhr. »Rufen Sie mich an, wenn Sie ihn gefunden haben. Und in der Zwischenzeit sollten Sie den Namen von Germando El Paso und die Vergewaltigung nicht in einem Atemzug nennen - vor allem nicht gegenüber Sarah Sanders.«
»Klar«, entgegnete ich. »Glücklich bin ich darüber nicht, aber ich verstehe es.«
»Und beim
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