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Und verfluche ihre Sünden

Und verfluche ihre Sünden

Titel: Und verfluche ihre Sünden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Spencer-Fleming Julia
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dass er sich abregte, ehe er von Paul Urquhart auf der Schuylerville Road geblitzt werden konnte.
    Als der Bandleader den letzten Song des Abends ankündigte, verdrückte sich Russ. Er lief direkt zu seinem Truck und weiter zum Ende des Parkplatzes, wo ein Drahtzaun und wuchernder Sumach das erste Haus am südlichen Ende der Elm Street kennzeichneten. Die einzige Straßenlaterne stand an der Ecke am Eingang des Parkplatzes, deshalb verschwand er in der samtigen Dunkelheit, unsichtbar bis auf seine Schritte, die auf dem Pflaster hallten.
    Er konzentrierte sich auf das Geräusch und das Klopfen seines Herzens und die warme trockene Luft auf seiner Haut und den Duft des gemähten Rasens und des Nachtjasmins. Er wollte nicht denken, denn er hatte Angst, sich ins eigene Fleisch zu schneiden, wenn er es tat. In den vergangenen Monaten hatte er sich beim Denken nicht gerade ausgezeichnet.
    Dann erblickte er Clares Haus, genau wie vor einem Monat, gedämpftes Licht im Wohnzimmer und ein schimmernder Streifen unter der Küchentür, und alle Gedanken wurden rein akademisch, als das Blut in seinem Kopf an andere Stellen strömte.
    Er überquerte die Straße, erklomm die Stufen zur Küche, lächelte, als sie ihm die Tür öffnete. Dann sah er ihr Gesicht, blass und verkrampft. »Was ist denn?«, fragte er. Er schaute an ihr vorüber. Die Küche war ein einziges Chaos. Die Schranktüren standen offen, und alle Schubladen waren herausgerissen.
    »Amado ist verschwunden«, antwortete sie. »Und jemand hat mein Haus auseinandergenommen.«
    III
    Es wird nie erwähnt, was für eine Schweinerei entsteht, wenn mit dem entsprechenden Puder Fingerabdrücke sichtbar gemacht werden. Nachdem der Techniker der Spurensicherung Clares offene Schränke und die auf dem Boden verstreute Kleidung fotografiert, nachdem sie die Kirche für Lyle MacAuley und Kevin Flynn zur Durchsuchung aufgeschlossen, nachdem sie Russ’ Telefonaten gelauscht hatte, mit denen er Eric McCrea und Hadley Knox aus ihren Betten zur Baracke der McGeochs beorderte, nach dem Abschied von Russ – ein steifes, grimmiges »Auf Wiedersehen« am Ende ihrer Zufahrt, inmitten von Polizisten, die in Vorbereitung des Empfangs bei den Christies ihre Schutzwesten anlegten und ihre Waffen kontrollierten –, nach alledem schloss sie ihre Tür vor der Welt und nahm die Sauerei in Angriff.
    Ein Scheuereimer und ein Stapel alter TShirts. Der Puder war überall, weil die Schweinerei überall war: Küche, Wohnzimmer, Schlafzimmer, Bad. Als Erstes musste sie die Glasscherben zusammenfegen, dann musste sie immer wieder zur Spüle, um die Lappen auszuspülen. Es hatte schließlich keinen Sinn, den nassen Puder auf Bilderrahmen, Treppengeländer und ihrem Schmuckkasten zu verschmieren. Sobald sie den Puder abgewaschen hatte, konnte sie die Kleidungsstücke, Bücher und Unterlagen in Angriff nehmen. Die Regale wieder einräumen.
    Sie wischte gerade ihre Schlafzimmerkommode ab, als ihr klarwurde, dass sie ihr Bett abziehen und die Laken waschen musste; und zwar sofort, direkt jetzt. Sie zerrte und zog das Leinen herunter, die Decken ebenfalls, außerdem Steppdecke und Matratzenschoner, dann schleppte sie alles nach unten in den Hauswirtschaftsraum neben der Küche, stopfte das Zeug in die Maschine, stopfte und stopfte, konnte die Wassertemperatur nicht einstellen, weil sie die Anzeigen nicht sah, drückte auf die Tasten, bis einer ihrer ohnehin kurzen Fingernägel abbrach, und dann konnte sie nichts mehr sehen, weil ihre Augen voller Tränen standen.
    Sie sank auf den Boden, lehnte sich gegen das kühle weiße Metall der Waschmaschine und weinte bitterlich um Amado, der darauf vertraut hatte, dass er bei ihr in Sicherheit war. Weinte um Russ, mit seiner harten Miene und seiner Panzerweste. Weinte um sich selbst, so närrisch und jämmerlich, nur weil ein paar Dinge verschwunden oder kaputtgegangen waren. Wie ihr Herz. Ihr Leben. Und sie wusste nicht, wie sie das Chaos in Ordnung bringen sollte.
    Jemand klopfte an die Tür, ein gleichmäßiges tock-tock-tock, das klang, als dauerte es bereits eine Weile an. Sie rappelte sich auf, schnappte sich einen Waschlappen aus dem Korb mit sauberer Wäsche über der Maschine und rieb sich das Gesicht ab.
    Sie ging zur Küchentür und sah hinaus. Elizabeth de Groot. O Gott. Die hatte ihr gerade noch gefehlt. Sie schloss die Tür auf.
    »Ich bin sofort losgefahren, als ich davon gehört habe«, verkündete Elizabeth und drängte sich herein. Mit großen Augen

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