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Unter dem Vampirmond 3 - Verlangen

Unter dem Vampirmond 3 - Verlangen

Titel: Unter dem Vampirmond 3 - Verlangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Hocking
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Warte!«, rief ich, doch da hatte sie schon aufgelegt.
    »Was ist denn los? Wo ist sie?«, fragte Mae.
    »Ich weiß es nicht.« Als ich sie erneut zu erreichen versuchte, bekam ich nur die Sprachbox. »Verdammt. Sie hat ihr Handy ausgemacht.«
    »Was hat sie denn gesagt? Warum ist sie weggegangen?«, fragte Mae.
    »Sie, äh ...« Ich erwog, Mae anzulügen, aber welchen Zweck hätte das gehabt? »Sie will sich wieder beißen lassen. Sie will wohl doch lieber eine Bluthure sein.«
    »Nein!« Mae riss entsetzt die Augen auf. »Das darf sie nicht! Das wird sie umbringen!«
    »Ich weiß. Das habe ich ihr auch gesagt.« Die Heftigkeit ihrer Reaktion überraschte mich. Ich sah Jack Hilfe suchend an.
    »Mae, Jane ist ein Junkie«, sagte Jack. Es klang fast schon freundlich, wenn man bedachte, was er von Mae und Jane hielt. »Das letzte Hochgefühl hat sich gelegt und da musste sie eben los und sich wieder einen Kick holen. Wir können sie nicht ein paar Tage hierbehalten und erwarten, dass sie schon geheilt ist.«
    »Nein.« Mae schüttelte heftig den Kopf. »Aber es ging ihr so gut. Ich glaube einfach nicht, dass sie da wirklich wieder hinwill. Ich muss sie finden.«
    »Mae, die Sonne geht schon auf«, sagte ich. Es drang zwar kein Licht durch die Vorhänge, doch ich spürte Sonnenaufgänge und Sonnenuntergänge - auch so eine unheimliche Vampirgabe. »Sie sucht sich jetzt bestimmt ein Plätzchen zum Schlafen. Vor Sonnenuntergang findet sie sicher keinen Vampir.«
    »Woher willst du das denn wissen?«, rief Mae. »Ich suche nach ihr.« Mit diesen Worten marschierte sie davon.
    »Mae!« Ich wollte sie aufhalten, doch Jack legte mir die Hand auf den Arm.
    »Lass sie gehen«, sagte er. »Sie wird genauso wenig auf vernünftige Argumente hören wie Jane.«
    Ich fuhr mir mit den Händen durchs Haar und starrte in den Flur. Die Tür zu Peters Zimmer stand offen und offenbarte das Chaos, das einmal Janes Bleibe gewesen war.
    »Glaubst du nicht, wir sollten wenigstens hinterher?«
    »Wohin denn?« Jack sah wie ich ins gegenüberliegende Zimmer. »Weißt du, wo sie hingegangen ist?«
    »Nein. Ich habe nur ein schlechtes Gewissen, wenn ich Jane einfach gehen lasse.« Ich biss mir auf die Lippen.
    »Du kannst sie nicht retten, wenn sie nicht gerettet werden will«, sagte Jack mit einem traurigen Lächeln.
    Er hatte natürlich recht, aber das war mir kein großer Trost. Immerhin hatten wir alle Hebel in Bewegung gesetzt, um Jane zu uns zu holen, Bobby hatte sogar sein Leben riskiert. Ich hatte gedacht, Jane hätte eingesehen, dass sie nicht weiter so leben konnte, dabei hatte sie nur einen Ort zum Erholen gesucht.
    Als mir Jack die Hand auf den Rücken legte, lehnte ich mich dagegen und legte den Kopf auf seine Schulter.
    »Ich will mich ja nicht wiederholen, aber es wird alles gut, Alice. Bestimmt.«
    »Ich weiß.« Ich wusste es keineswegs, aber ich hoffte es zumindest. Jack küsste mich auf den Kopf und löste sich von mir. »Hey, wo willst du denn hin?«
    »Unser Date ist verschoben.« Er ging in den begehbaren Kleiderschrank. Als er wieder herauskam, zog er sich gerade sein Schlafanzugoberteil über den Kopf. »Die Stimmung ist im Eimer.«
    »Das mit der Stimmung kriege ich wieder hin«, erbot ich mich mit einem Lächeln, das mir aber selber aufgesetzt vorkam. Ich war nicht mit vollem Herzen dabei. Trotzdem legte ich ihm die Hand auf die Brust und sagte: »Das wäre doch eine richtig gute Ablenkung.«
    »Wahrscheinlich«, stimmte Jack lächelnd zu. »Aber ich möchte mehr sein als nur eine Ablenkung.« Er küsste mich auf die Stirn. »Ich bin im Arbeitszimmer, wenn du mich brauchst.«
    Nachdem Jack gegangen war, lag ich noch lange wach. Ich hätte ihn überreden sollen, bei mir zu bleiben, einfach nur so. Obwohl das Haus voller Leute war, fühlte ich mich einsam.
    Mein Einsatz für Jane war jedenfalls ein Fehlschlag gewesen. Aber auch wenn ich sie gerettet hätte - was hätte der nächste Tag gebracht? Oder der übernächste? Am Ende würde sie doch sterben und meine Bemühungen wären völlig umsonst gewesen. Plötzlich kam mir alles so sinnlos vor.
    Jack begann den nächsten Tag wieder mit der Wohnungssuche, an der ich auch diesmal nicht teilnahm. Ich hatte lange gebraucht, um einzuschlafen, und war einfach noch nicht fit. Außerdem plagten mich nach wie vor Zweifel an unserem Auszug, obwohl ich mittlerweile wusste, dass ich gar keine andere Wahl hatte. Peter hatte mir ein für alle Mal klargemacht, dass wir unmöglich unter

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