Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Verbotene Geschichte

Verbotene Geschichte

Titel: Verbotene Geschichte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L Fischinger
Vom Netzwerk:
gibt zwar keine Quellen für sein oben wiedergegebenes Zitat und andere, die er verwendet, an, sagt also nicht, an welchen Stellen der indischen Epen er sie gefunden hat, mutmaßt jedoch, dass sie »sich auf einen Atomkrieg beziehen, der sich 10 000 oder 20 000 Jahre früher abgespielt hat«. Einen Krieg, in dem Außerirdische gegen Menschen kämpften.
    Die früheste Erwähnung der indischen »Atombomben-Überlieferung«, die ich gefunden habe, entstammt dem Buch Flying Saucers have landed (dt. 1957 unter dem Titel Fliegende Untertassen sind gelandet) von Desmond Leslie und George Adamski. Während Adamski darin vornehmlich über UFO-Piloten von der Venus berichtete, mit denen er angeblich in Kontakt stand, nahm Leslie zahlreiche Themen der heutigen Prä-Astronautik vorweg. Mit einer Vielzahl von Zitaten wollte er beweisen, dass unsere Vorfahren bereits vor Tausenden von Jahren über die Kräfte des Kosmos Bescheid wussten.
    Im Gegensatz zu vielen späteren Autoren kommt Leslie und Adamski das Verdienst zu, ihre Zitate aus den alten indischen
Epen mit Quellenangaben versehen zu haben. Dabei beziehen sie sich auf die 1889 in Kalkutta erschienene Übersetzung des Mahabharatas von Protap Chandra Roy, auf die später auch Erich von Däniken zurückgriff und die sich im Quellenverzeichnis von Berlitz’ Geheimnisse versunkener Welten ebenfalls findet.
    Nur nebenbei bemerkt: Flying Saucers have landed von Leslie und Adamski muss auch Robert Charroux vorgelegen haben, denn in Phantastische Vergangenheit erwähnt er das Werk – wenn auch in einem ganz anderen Zusammenhang. Man kann also mit einigem Recht davon ausgehen, dass er seine Information aus diesem Buch bezogen hat.
     
    Die beiden Zitate von Berlitz und Charroux tauchen in sehr vielen Büchern auf. Wenn jedoch überhaupt eine Quelle der »Atombomben-Überlieferung« angegeben wird, dann eine andere. Die englische Übersetzung aus dem Sanskrit-Original zieht praktisch kein Autor zurate.
    Ein Vergleich mit den englischen Übersetzungen aus dem 19. Jahrhundert belegt, dass Leslie 1953 tatsächlich richtig aus den alten Texten zitiert hat. Doch riss er die Verse dabei aus dem Zusammenhang.
    Bei einem genaueren Studium der ursprünglichen Übersetzungen von Roy und der (zwischen 1883 und 1896 angefertigten) von Kisari Mohan Ganguli (die sich praktisch entsprechen) zeigt sich, dass die Aussagen der Zitate, auf die sich Berlitz und Charroux beziehen, tatsächlich existieren. Aber sie finden sich in völlig anderen Zusammenhängen – und in anderen Büchern des Mahabharata.
Etwa aus »Drona Parva« (Buch XII) und »Mausala Parva« (Buch XVI).
    Lutz Gentes, der 1996 mit Die Wirklichkeit der Götter eine Mammutarbeit vorlegte, in der er versuchte, wissenschaftlich korrekt und daher selbstverständlich unter Angabe seiner Quellen altindische Texte modern zu analysieren, weiß ebenfalls nichts von Atombomben aus prähistorischer Zeit. Bereits ein Jahr zuvor hatte er sich in einem Artikel für die Ancient Astronaut Society unmissverständlich wie folgt geäußert:
     
     
    » D ie von einigen Paläo-SETI-Autoren [...] aufgestellte Behauptung, im alten Indien seien Kernwaffen eingesetzt worden, hält [...] genauer Nachprüfung nicht stand.«
     
    Im Zusammenhang mit der Erforschung möglicher »Astronautengötter« bieten die altindischen Volksepen eine Vielzahl interessanter Verse.
    Aber das legendäre Atombomben-Zitat existiert nicht.
     
    Und dann wäre da natürlich auch noch Dr. Julius Robert Oppenheimer (1904-1967), der »Vater der Atombombe«. Über die Explosion der ersten dieser Horrorwaffen sagte er 1945 in New Mexico:
     
     
    » W enn das Licht von tausend Sonnen am Himmel plötzlich bräche hervor, zu gleicher Zeit – das wäre gleich dem Glanze dieses Herrlichen.«

     
    Zu einem »Erschütterer der Welten« sei er nun geworden, sagte er unter Bezugnahme auf uralte indische Schriften.
    Einige Grenzwissenschaftler behaupten, dass Oppenheimer damit andeuten wollte, er sei sich durchaus der Tatsache bewusst, dass die Atombombe, die am 16. Juli 1945 detonierte, nur die erste der Neuzeit war. Und dass er von atomaren Vernichtungsschlägen Kenntnis hatte, die die Erde vor Tausenden von Jahren schon einmal erschütterten.
    Oppenheimers Zitat stammt aus der Bhagavad-Gita, wie meine Recherchen ergaben.
    Doch im Zusammenhang der Schrift gesehen deutet nichts darauf hin, dass hier von »Götterkriegen« oder Waffen gesprochen wird. Und mit Atombomben hat der Text schon gar

Weitere Kostenlose Bücher