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Verfuehrt zur Liebe

Titel: Verfuehrt zur Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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Desmond, neben dem Winifred saß; Simon mit Portia an seiner Seite und Charlie auf dem Rücksitz waren die Nächsten, sodass die restlichen Gäste sich mit den schwereren Kutschen, die noch da waren, begnügen mussten.
    Die Zweispänner kamen weit vor den anderen auf Glossup Hall an und fuhren direkt zu den Stallungen. Die Gentlemen halfen den Damen beim Aussteigen; Winifred, die reichlich blass war, entschuldigte sich und schritt hastig zum Haus. Die Gentlemen begannen eine Diskussion über Pferde. Portia hätte sich gerne daran beteiligt, aber Lucy und Annabelle schauten sie erwartungsvoll an.
    Sie seufzte stumm und fand sich damit ab, dass sie wohl oder übel eine ruhige Stunde im Haus würde verbringen müssen, und ging mit ihnen hinein.
    Sie warteten im Morgenzimmer, als die anderen Kutschen schließlich heranrollten. Lucy und Annabelle, die beide pflichtbewusst stickten, hoben die Köpfe und schauten zur Eingangshalle.
    Portia konnte die erhobenen Stimmen hören, noch bevor jemand das Haus betreten hatte. Sie unterdrückte eine Grimasse und erhob sich.
    Die beiden jungen Mädchen blickten sie an. Kittys Stimme drang zu ihnen, schrill und scharf; ihre Augen weiteten sich.
    »Bleibt hier«, sagte Portia zu ihnen. »Es besteht keine Not-wendigkeit aufzustehen. Ich werde euren Müttern sagen, dass ihr hier seid.«
    Beide schenkten ihr einen dankbaren Blick; mit einem beruhigenden Lächeln ging Portia zur Tür. In der Halle informierte sie Mrs. Buckstead und Lady Hammond über den Aufenthaltsort ihrer Töchter, dann trat sie zu Lady O.
    Die alte Dame nickte knapp und nahm ihren Arm; die Kraft ihres klauenartigen Griffes verriet deutlich ihre Stimmung und wie aufgebracht sie war. Lord Netherfield, der bis dahin an Lady O.s Seite gestanden hatte, nickte ihr zu, warf seiner Schwiegerenkelin einen missbilligenden Blick zu und begab sich in seine Bibliothek.
    Portia half Lady O., die Treppe hinaufzusteigen und zu ihrem Zimmer. Nachdem sich die Tür hinter ihnen geschlossen hatte, wappnete sie sich für eine Schimpftirade; Lady O. nahm bestimmt kein Blatt vor den Mund.
    Aber heute schien sie zu müde; besorgt half Portia ihr, sich aufs Bett zu legen.
    Als sie sich aufrichtete, fing Lady O. ihren Blick auf und beantwortete die Frage, die sie nicht aussprach. »Ja, es war schlimm. Schlimmer, als ich es mir vorgestellt hatte.«
    Portia sah ihr in die alten Augen. »Was hat sie gesagt?«
    Lady O. schnaubte abfällig. »Das ist es ja. Es war weniger, was sie gesagt hat, als das, was sie nicht gesagt hat.«
    Nach einem Augenblick, in dem sie blicklos in eine Zimmerecke gestarrt hatte, schloss Lady O. die Augen und seufzte. »Geh jetzt, Kind. Ich bin müde.«
    Portia wandte sich zur Tür um.
    »Da geht etwas ganz Übles vor«, fügte Lady O. hinzu.
    Portia nahm die weniger benutzte Treppe in den Westflügel. Sie wollte keinem von den anderen begegnen; sie benötigte Zeit für sich selbst.
    Eine Wolke hatte sich über Glossup Hall gelegt, sowohl im übertragenen als auch im wörtlichen Sinn. Ein Sturm zog auf, die Sonne war hinter bleiernen Wolken verschwunden, und die Luft war drückend.
    Die Stimmung im Haus war sogar noch belastender - grüblerisch, düster. Portia war nicht sonderlich empfindsam, aber sogar sie spürte es. Die Wirkung auf die Hammond-Mädchen, selbst auf deren Mutter oder Mrs. Buckstead war unübersehbar.
    Noch zwei Tage - die Gäste würden bis dahin bleiben, so wie es ursprünglich geplant gewesen war; eher abzureisen könnte von Lady Glossup als Kränkung angesehen werden, die sie nicht verdiente. Doch keiner der Gäste würde seinen Aufenthalt ausdehnen. Sie und Lady O. hatten geplant, sich von hier nach London zu begeben.
    Sie überlegte, wohin Simon wohl fahren wollte.
    Sie kam im Erdgeschoss an und hörte das Klacken von Billardkugeln. Sie blickte in den Flur im Westflügel und konnte aus der offen stehenden Tür des Billardzimmers Männerstimmen hören, darunter auch Simons.
    Als sie aus dem Haus trat, blickte sie zum Himmel empor. Obwohl die Wolken näher gezogen waren, war noch kein Vorbote eines Unwetters zu erkennen - kein Wetterleuchten, kein fernes Donnergrollen, und es roch auch nicht nach Regen. Einfach nur drückende Stille.
    Sie verzog das Gesicht und beschloss, es noch einmal mit dem Sträuchergarten zu versuchen. Das war gewiss der sicherste Ort, um nicht noch einmal unbeabsichtigt Sachen zu hören, die man lieber gar nicht wissen wollte. Schließlich würde der Blitz wohl kaum zweimal an

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