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Verfuehrung in bester Gesellschaft

Verfuehrung in bester Gesellschaft

Titel: Verfuehrung in bester Gesellschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kat Martin
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mochten, und holte tief Luft. Rule würde schon warten.
    „Viel Vergnügen, Mylady.“
    „Danke, Mary.“ Sie befürchtete, dass sie sich viel zu gut amüsieren würde. Achte auf Abstand, sagte sie sich, doch sie konnte einen Anflug von Vorfreude nicht unterdrücken, als sie die Treppe erreichte und das Funkeln in Rules blauen Augen sah.
    „Sie sehen wunderschön aus“, sagte er, und sie sah, dass er es ernst meinte.
    Sie errötete ein wenig. „Danke.“
    Rule lächelte. „Sie werden die schönste Frau im Theater sein.“
    Sie lachte. „Jetzt wollen Sie galant sein. Die Farbe meines Haares ist nicht sehr beliebt und ich bin zu klein, um wirklich elegant zu wirken. Aber ich bin froh, Ihre Zustimmung zu finden.“
    „Ihr Haar funkelt wie Feuer und Sie sind zierlich und wohlproportioniert. Glauben Sie mir, Sie haben meine Aufmerksamkeit bereits gefunden“
    Er musterte sie. Violet spürte sein Verlangen, das zu verbergen er sich kaum bemühte. Ihr Herz schlug schneller. In seiner schwarzen Abendkleidung, mit der diamantenen Krawattennadel, die perfekt in seiner weißen Krawatte steckte, sah er wieder einmal umwerfend aus.
    Was nichts zu bedeuten hat, sagte sie sich. Denn auf den Mann selbst kommt es an.
    Rule nahm ihren schwarzen Umhang mit dem smaragdgrünen Futter und legte ihn um ihre Schultern. Dann öffnete Hatfield die Tür und trat zurück, um sie vorbeizulassen. Dabei lag die Andeutung eines Lächelns um seine faltigen Lippen. Vielleicht war er gar nicht so stoisch, wie er erschien.
    „Gute Nacht, Hat“, sagte Violet lächelnd, um ihn ein wenig aus der Fassung zu bringen, was ihr offensichtlich gelang. Der Butler sah sie verblüfft an, als sie auf die Veranda hinaustraten.
    Rule schmunzelte. „Wenn Sie ihn öfter so anlächeln, wird ihn der Schlag treffen.“
    „Seien Sie nicht albern. Ihr Mr Hatfield ist der perfekte Butler.“
    Rule schwieg.
    Sie erreichten das Pantheon Theater und reihten sich mit ihrer Kutsche in die Reihe ähnlicher Wagen ein, die sich langsam zum Eingang bewegten. Die Front des Gebäudes war reich mit Gold verziert, und als sie über einen weichen roten Teppich, der perfekt zur Tapete passte, hineingingen, sah sie, dass das Theater außerordentlich imposant eingerichtet war.
    Das Stück des Abends hieß „The Mariner“ und wurde als Abenteuerstück beworben, eine Farce mit Musik, in der Piraten ein Mädchen entführten, welches von einem Helden gerettet wurde. Die Premiere sorgte für Aufregung, denn das letzte Stück des Autors war ein großer Erfolg gewesen.
    „Meine Loge befindet sich im zweiten Rang“, sagte Rule und geleitete sie über eine der beiden breiten Treppen, die sich links und rechts nach oben wanden, hinauf. Dann führte er sie den Gang hinunter in eine der Logen, die hinter Samtvorhängen verborgen lagen und den Balkon im zweiten Stock bildeten.
    Als sie sich setzten, sah sie die große Bühne und das Parkett mit den vielen Sitzreihen.
    „Im dritten Rang gibt es freie Plätze“, sagte Rule, „aber die Logen bieten den besten Blick auf die Bühne.“
    Und außerdem ein wenig Privatsphäre. Wenn die Vorhänge geschlossen waren, war es schwer, wenn nicht sogar unmöglich, in die Loge zu sehen. Violet fragte sich, wie oft Rule diese Abgeschiedenheit wohl für seine Verführungskünste bisher genutzt hatte und ob er dasselbe auch an diesem Abend versuchen würde.
    Ihr wurde heiß, doch sie schob das Gefühl beiseite. Seit der Nacht auf dem Ball hatte er sie nicht mehr geküsst, obwohl er ihr versichert hatte, dass er es tun würde. Sie sagte sich, dass sie einen Kuss ertragen würde. Mehr würde sie ihm nicht gestatten.
    Eine Weile verbrachten sie mit angenehmen Plaudereien, dann hatten alle ihre Plätze eingenommen und die Gaslaternen wurden heruntergedreht.
    Auf der Bühne setzte die Handlung ein. Allmählich vergaß Violet den großen Mann an ihrer Seite und fand sich gefangen in dem aufregenden Spiel. Auf einem Schiff aus Pappe befanden sich der Kapitän, die Mannschaft und – natürlich – die Heldin, die Tochter eines reichen Schiffseigners, die zu ihrem Vater reisen wollte.
    Falsche Wellen bewegten sich auf und nieder, damit es aussah, als befände sich das Schiff auf hoher See. Verschiedene Lieder wurden gesungen und das Publikum lachte über die Scherze. Gegen Ende des ersten Aktes griffen die Piraten an. Sie schossen mit ihren Kanonen auf das Pappschiff und erfüllten die Luft mit Funken und Rauch.
    Violet war nicht ganz sicher, was diesen

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