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Vergiss nicht zu atmen

Vergiss nicht zu atmen

Titel: Vergiss nicht zu atmen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charles Sheehan-Miles
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Selbstmordgedanken geäußert. 
    Wir setzten erst Kelly und Joel ab und fuhren dann weiter zu meinem Apartment.
    Nachdem wir aus dem Taxi ausgestiegen waren, sagte ich: „Ich muss mich wirklich erstmal waschen.“
    Gott, was war ich nur für ein Feigling. Ich konnte es einfach nicht sagen.
    Aber warum? Warum hatte ich Angst? Ich würde sie so oder so verlieren.
    Also setzten sich Sherman und Alex auf die Couch, während ich vorsichtig duschte, immer darum bemüht meine Hand nicht noch mehr zu verletzen. Danach ging ich in mein Zimmer und zog saubere Klamotten an. Gerade als ich mein Shirt zurecht zog, klopfte es an der Tür. 
    Ich öffnete. Es war Sherman. Bevor ich auch nur ein Wort sagen konnte, sagte er: „Bevor du das machst, wovon ich denke, dass du es gleich machen wirst, musst du mir zuhören.“
    Ich schloss meine Augen. „Sherman, das geht dich nichts an.“
    „Doch“, sagte er und klang erschöpft. „Doch, das geht mich etwas an. Weil du mein Freund bist. Und weil sie meine Freundin ist. Hör mir verdammt noch mal einfach zu, okay?“
    „Gott“, sagte ich.
    Er ging eine Minute lang auf und ab, drehte sich dann zu mir um und sah mich an, als ob er etwas sagen wollte, dann drehte er sich wieder weg. 
    „Oh, verdammt noch mal, spuck es aus.“
    Er drehte sich zurück zu mir und deutete mit dem Finger auf mich. „Ich habe sie gewarnt.“
    „Was?“
    „Ich habe sie gestern gewarnt. Ich habe sie gewarnt, dass deine verdammte übertriebene Opfermentalität dich komplett durcheinander bringen und dazu führen wird, dass du dich von ihr trennst.“
    „Was zur Hölle?“
    Er schüttelte den Kopf. „Sag mir, dass du dir nicht den ganzen Rückweg eingeredet hast, dass du es tun musst und nicht versucht hast, dich darauf vorzubereiten. Sag mir, dass ich mich irre, Paris.“
    Nun war ich derjenige, der wegschaute.
    Er zeigte durch die Tür auf den Flur. „Sie wartet da draußen. Mit ihren Händen in ihrem Schoß. In aufrechter Haltung. Und versucht sich zusammen zu reißen. Versucht stark zu bleiben, obwohl sie weiß, dass du kurz davor bist ihr Herz in Millionen Stücke zu zerreißen. Zum Zweiten Mal. Wir beide kennen dich genauso gut, wie du dich selbst kennst, Arschloch. Und lass mich dir sagen, du rettest Sie damit vor gar nichts. Du wirst nur ihr Herz brechen und dein eigenes und alles zerstören, das gut ist in deinem Leben.“
    Ich runzelte die Stirn und sagte: „Ich weiß nicht wovon du überhaupt redest, Sherman.“
    „So ein Quatsch, natürlich weiß ich es. Ich war dabei, Paris. Ich war dabei, als Kowalski sich auf die Granate warf. Und ich war dabei, als Roberts starb. Und ich sage dir, du musst aufhören, dich mit dieser Scheiße zu malträtieren. Du hast keinen der Beiden getötet. Es war nicht deine Schuld, es war auch nicht meine. Es war nur die Schuld der verdammten Terroristen, die sie getötet haben.“
    „Was hat das jetzt mit Alex zu tun?“
    „Sag mir einfach, was du Alex sagen wolltest.“
    „Warum. Warum kümmert es dich, in Gottes Namen?“
    „Weil wir Brüder sind, Mann. Wir haben schreckliche Dinge erlebt, von denen niemand weiß. Wir haben schreckliche Dinge erlebt, die niemand wissen will. Und ich will nicht dabei zusehen müssen, wie du Dein Leben ruinierst. Und ich mag Alex und ihre Schwester und will auch nicht, dass du sie ruinierst.“
    Ich schoss zurück. „Du verstehst das nicht, ich bin nicht gut für sie! Ich bin nicht besser als mein Vater war! Was wäre passiert, wenn ich sie geschlagen hätte? Anstatt der verdammten Wand? Was dann? Eines Tages wird es passieren! Eines Tages werde ich die Kontrolle verlieren und sie verletzen! Und ich würde lieber sterben! Bevor ich ihr das antue, bringe ich mich eher um, Sherman. Ich meine es ernst.“
    Er schüttelte seinen Kopf. „Das ist eine verdammte Ausrede, Paris. Du bist du und nicht dein Vater.“
    Die Tür ging auf. Und da stand sie. Weinend. Und ich konnte es nicht mehr ertragen. Denn sie weinte wegen mir. Sie weinte um mich. 
    „Oh Gott Alex, es tut mir so leid. Ich kann das nicht machen.“
    Sie sah mich an, die Tränen liefen über ihr Gesicht, und sagte: „Das musst du nicht.“
    Ich drehte mich von ihnen weg, stützte meinen unverletzten Arm an die Wand und lehnte langsam, ganz langsam meinen Kopf dagegen. „Alex“, sagte ich, „Du bist… soviel besser als ich. Ich habe immer nur Ärger verursacht. Verstehst du denn nicht? Ich will nicht, dass du mit mir untergehst.“
    Sie kam auf mich zu,

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