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Vergiss nicht zu atmen

Vergiss nicht zu atmen

Titel: Vergiss nicht zu atmen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charles Sheehan-Miles
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mehr weinen, okay? Er hat seine dumme Entscheidung getroffen.“
    „Möchtest du darüber reden?“
    „Nicht wirklich.“
    „Dann leiste mir zumindest Gesellschaft.“
    Ich holte tief Luft und schloss meine Augen. Ich konnte mich nicht auf meine Gefühle konzentrieren. Da war nur ein schwarzes Loch. Das machte mir Angst, mehr als alles, was ich bisher erlebt hatte. Woher hatte Dylan die Macht… einfach einen Teil von mir zu stehlen? Ich wusste, es war nur eine Frage der Zeit, bis ich den Schmerz fühlen würde. Und ich wusste nicht, was ich tun würde, wenn es soweit war. Vielleicht völlig zusammenbrechen?
    Ich nickte ihm kurz zu. „In Ordnung.“
    Also drehten wir uns um und gingen zu dem Coffeeshop. „Lass uns draußen sitzen“, sagte ich.
    Er nickte, wir gingen hinein, bekamen unseren Kaffee und setzten uns dann auf die Stühle, die der Straße am nächsten waren. Er schlug ein paar Mal prahlerisch mit einem Päckchen Zigaretten gegen seine Hand, entfernte dann die Plastikhülle und zündete sich eine Zigarette an. 
    Ich sagte: „Kann ich auch eine haben?“
    Er blinzelte und reichte dann eine Zigarette rüber. „Ich hatte gedacht, du rauchst nicht.“
    „Ich rauche auch nicht. Gib mir Feuer.“
    Er schüttelte seinen Kopf. „Mir scheint, dass alle Leute heute dumme Entscheidungen treffen.“
    „Leck mich am Arsch“, sagte ich, nahm dann sein Feuerzeug und versuchte die Zigarette anzuzünden. Ich nahm einen tiefen Zug, fühlte, wie er in meiner Kehle brannte und begann dann zu husten. 
    „Hat Bloomberg das Rauchen vor Gaststätten nicht auch verboten?“
    „Der kann mich auch mal am Arsch lecken“, sagte ich. „Gott, bin ich gemein.“
    „Ja, na ja…“
    Ich nahm einen weiteren Zug. Oh Gott, mir wurde schwindelig. 
    „Sieh mal Alex… würde es dir helfen, wenn ich dir sage, dass das Ganze wahrscheinlich nur vorübergehend ist?“
    Ich sah ihn an und sagte: „Nein, nicht wirklich.“
    Er runzelte die Stirn und sackte dann in seinem Stuhl zusammen.
    „Es würde nicht helfen, denn es ist nicht zur vorübergehend. Er mag seine Meinung morgen ändern oder übermorgen, oder nächste Woche, aber er hätte immer noch die gleichen Komplexe. Dass er nicht gut genug ist. Und sich selbst hasst.“
    Er seufzte und ich zog erneut an der Zigarette. Jetzt fühlte ich mich wirklich angeheitert. „Wird man immer leicht high, wenn man raucht?“
    Er schüttelte den Kopf. „Nein… das passiert nur Leuten, die zum ersten Mal rauchen oder nur ganz selten.“
    Ich denke ich habe gegrunzt. Das war ja enttäuschend. Warum rauchte man dann überhaupt?
    „Was wirst du nun machen?“, fragte er.
    Ich schüttelte meinen Kopf. „Ich weiß es nicht.“
    Er nickte und trank dann einen Schluck von seinem Kaffee. Er war auf seinem Stuhl zusammengesackt und starrte auf den Verkehr. „Ich hoffe, es ist nicht egoistisch, wenn ich dir sage, dass ich hoffe, du gibst ihn nicht auf. Dylan ist ein guter Mensch. Er ist nur… ziemlich durcheinander im Moment.“
    Ich nickte und drückte dann meine Zigarette aus.
    „Ich verstehe nicht, warum du diese Dinger rauchst“, sagte ich und legte meinen Kopf in meine Hände. „Ich fühle mich benommen.“
    Für eine Weile sagten wir nichts, nur der Verkehr rauschte an uns vorbei. Ich war gefasst. Ruhig. Unnatürlicherweise. Ich war mir ziemlich sicher, dass das, sobald ich mich hinsetzte und die Gefühle zulassen würde, vorbei sein würde. Ich war noch nicht soweit zusammen zu brechen. Noch nicht. 
    Ich sah zum Himmel hoch. „Nein, ich werde ihn nicht aufgeben. Aber ich werde mich… ich werde mich auch nicht täuschen lassen. Ich liebe ihn. Ich liebe ihn wirklich, Sherman. Ich weiß nicht mal mehr was ich denken soll. Wie kann er nur so stur sein? Was ist, wenn er es sich morgen anders überlegt? Nehme ich ihn dann zurück, nur um bei seinem nächsten Tiefpunkt wieder verletzt zu werden?“
    „Gott, ich brauche einen Drink“, sagte Sherman.
    Ich nickte. „Ich auch. Aber ich habe heute alle Vorlesungen verpasst. Ich muss morgen fit sein.“
    Er nickte und sagte dann: „Wenn es irgendwie hilft… Ach, Scheiße. Dylan wird das nicht gefallen. Aber, scheiß auf ihn. Ich schicke dir ein paar E-Mails. Vom letzten März, als er gerade ins Walter Reed Krankenhaus gekommen war. Ich denke du solltest sie lesen. Wenn es auch sonst nichts bringt, zumindest wirst du einen Einblick in den verrückten Mist bekommen, der in seinem Kopf vorgeht.“
    Er holte sein Telefon raus und ich

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