Verheißungsvolle Sehnsucht
ersten Mal wieder, seit sie ihn zögernd angewiesen hatte, was er für sie einpacken sollte.
»Das ist eine sehr gute Idee«, erklärte er mit fester Stimme. »Du wärest schon längst bei mir, wenn dieses Arschloch nicht dazwischengefunkt hätte. Du weißt es, und ich weiß es. Die Sache mit Michael müssen wir noch besprechen, und das werden wir tun, wenn du an einem Ort bist, an dem du dich sicher fühlst. Ich werde dich im Arm halten, und du wirst geborgen sein und wissen, dass dir nichts Schlimmes widerfahren wird. Um eines klarzustellen: Was er getan hat, wird zwischen dir und mir nichts ändern. Die Sache zwischen uns beiden ist unabänderlich, Josie. Es war vom ersten Tag im Park an unabänderlich. Es kostet nur Zeit und Kraft, dagegen anzukämpfen. Ich kämpfe nicht dagegen an, und ich will auch nicht, dass du es tust.«
Ihr Mund öffnete sich vor Erstaunen. Ihre Augen blitzten, doch nicht wütend, sondern bestätigend. Gut. Endlich ging es voran, sie sah allmählich, was er sah … was er
wusste
.
»Ich bin nicht erfreut darüber, dass du mir diese Sache verschwiegen hast«, fuhr er fort. »Dass du nicht sofort zu mir gekommen bist. Aber daran werden wir arbeiten. Als es passiert ist, hast du mir noch nicht gehört, obwohl ich da schon wusste, dass du mein bist. Aber jetzt gehörst du mir. Und du wirst immer sofort zu mir kommen, wenn du ein Problem hast.«
Sie nickte langsam, und ihn erfüllte Befriedigung – nein, Triumph.
Er streckte ihr den Arm entgegen, weil ihm der Abstand zwischen ihnen nicht gefiel … Er wollte sie aber auch nicht zu sehr bedrängen. Noch nicht. Er hatte sie bereits genug bedrängt. Er wollte, dass sie den nächsten Schritt aus eigenem Antrieb tat, und so verharrte er mit ausgestrecktem Arm.
Sie kam ihm bereitwillig und ohne zu zögern entgegen, und das gefiel ihm. Sie schob sich neben ihn, sodass er seinen Arm um sie legen konnte. Er zog sie fest an sich, und sie legte ihren Kopf an seine Brust, knapp unterhalb seines Kinns. Es gefiel ihm, dass sie sich an ihn schmiegte.
Sie stieß einen leisen Seufzer aus, und dann spürte er, wie sie in seinem Arm förmlich schmolz, wie ihr Körper in sich zusammensackte, als wäre ihr eine schwere Last von den Schultern gefallen. Erleichterung.
Ihr Duft, so leicht und angenehm wie sie selbst, stieg verführerisch in seine Nase. Er strich mit der Hand über ihren Arm und genoss das Gefühl ihrer Haut unter seinen Fingern. Er wusste, dass er schon bald ihren gesamten Körper erforschen würde. Doch jetzt brauchte sie erst einmal Ruhe. Geborgenheit. Das Gefühl von Sicherheit. Sie musste wissen, dass er ihr nie wehtun würde, dass er nie seine Hand gegen sie erheben würde, wie Michael es getan hatte.
Er legte die Lippen auf ihr Haar und atmete tief ein, während er einen Kuss auf ihren Scheitel hauchte. Tief. Jawohl, er steckte tief in der Sache drin. Er hatte nicht einmal einen ausgereiften Plan. Er hatte einfach instinktiv gehandelt, als er wusste, dass er sie haben musste. Wusste, dass er sie bei sich haben musste. Und er wusste, dass er sie unter Umständen verloren hätte, wenn er sie nicht gedrängt hätte.
Er hatte sie einfach überrollt, was vermutlich das Beste gewesen war, auch wenn ihn diese Vorgehensweise zu einem Mistkerl machte. Aber er würde sich auf keinen Fall mit Michael vergleichen, so ein Mensch war er nicht. Er war vielleicht nicht der verständnisvollste, geduldigste und rücksichtsvollste Mann, und er gab ganz sicher nicht nach, wenn er etwas wollte. Aber er würde niemals die Hand gegen eine Frau erheben. Allein die Vorstellung entsetzte ihn.
Kein Problem hatte er jedoch damit, gegenüber dem Dreckskerl, der Josie wehgetan hatte, Gewalt anzuwenden.
Aber er hatte den Gedanken erst einmal beiseitegeschoben, damit würde er sich später befassen. An erster Stelle kam Josie. Ihre Bedürfnisse. Ihr Wohlbefinden. Ab sofort.
Die Fahrt verlief ruhig. Ash unternahm nichts, um das Schweigen zu brechen. Er wusste, dass Josie über das nachdachte, was heute passiert war, er wusste, dass sie sich alles zwei-, drei- oder viermal durch den Kopf gehen ließ. Aber sie war hier, in seinen Armen. Er streichelte einfach ihre Haut, strich über ihre Arme und versuchte, sie auf die bestmögliche Art zu beruhigen.
»Es tut mir leid, Ash«, sagte sie leise, die dicht an seiner Brust gesprochenen Worte waren kaum zu hören.
Seine Hände hielten mitten in der Bewegung inne, und er neigte den Kopf, um sie besser hören zu
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