Verlangen, das für immer brennt
Oberschenkel erhaschen, weil ihr Rock hoch rutschte. Das Baby klammerte sich an ihr fest, und Hattie rutschte auf dem Stuhl herum, bis sie den Rock wieder zurechtgezupft hatte.
Er musterte ihr Gesicht und wartete bewusst ab, bis das Schweigen unangenehm wurde. Hattie Parker war von einer natürlichen Schönheit, die nicht betont werden musste, um bezaubernd zu wirken. Selbst in der eher schlichten Kleidung, die sie trug, hätte in einem Raum voller attraktiver Frauen jeder Mann nur Augen für sie gehabt.
Es hatte mal eine Zeit gegeben, in der Hattie ihm alles bedeutet hatte.
Und es ärgerte ihn, dass die Erinnerungen immer noch schmerzten. „Was machst du hier, Hattie? Es ist Ewigkeiten her, dass wir das letzte Mal miteinander geschlafen haben. Du wirst mich ja wohl kaum davon überzeugen wollen, dass das Baby von mir ist.“
Angesichts seines Hohns wurde sie bleich. Luc bekam zwar sofort ein schlechtes Gewissen, aber er musste nun mal alle Waffen nutzen, die ihm zur Verfügung standen. Der Luc von heute war nicht verletzlich und würde es auch nie wieder werden.
Sie räusperte sich. „Ich brauche Hilfe.“
Erstaunt hob er eine Braue. „Und dann kommst du ausgerechnet zu mir? Dabei müsste ich doch der Letzte auf deiner Liste sein.“
„Um ehrlich zu sein, warst du das auch. Aber meine Lage ist ernst, Luc. Ich stecke in großen Schwierigkeiten.“
Er verlagerte sein Gewicht. „Wie heißt sie denn?“
Sein Gedankensprung irritierte Hattie sichtlich. Es dauerte einen Augenblick, bis sie antwortete. „Das hier ist Deedee.“
Luc musterte das Baby. Er konnte keine großen Ähnlichkeiten mit Hattie erkennen. Wahrscheinlich kam es eher nach dem Vater. Er beugte sich vor und drückte auf die Gegensprechanlage. „Marilyn, würden Sie bitte für einen Augenblick hereinkommen?“
Als Luc seine nächste Bitte aussprach, hätte er nicht sagen können, welche der beiden Frauen entsetzter wirkte. Denn nachdem Marylin sein Büro betreten hatte, wies er auf das Baby und sagte: „Würden Sie sich bitte für ein paar Minuten um die Kleine kümmern? Ihr Name ist Deedee. Ms Parker und ich haben einige ernste Angelegenheiten zu besprechen, und ich habe nicht viel Zeit.“
Es war offensichtlich, dass Hattie protestieren wollte, aber dann setzte sie das Baby doch widerwillig auf Marilyns Arm. „Hier ist das Fläschchen. Sie wird langsam hungrig. Und das Tuch hier brauchen Sie auch, für das Bäuerchen. Schließlich werden Sie ja keine Flecken auf Ihrem schönen Hosenanzug wollen.“
Luc war sich sicher, dass seine Assistentin mit dem Kind zurechtkommen würde. Marilyn mochte zwar kalt wie ein Fisch sein, aber sie war gleichzeitig auch der Inbegriff der Effizienz.
Nachdem die Tür hinter ihr ins Schloss gefallen war, ließ sich Luc in seinen ledernen Schreibtischsessel sinken. Es war eine Sonderanfertigung, perfekt auf die Maße seines langen, sehnigen Körpers abgestimmt. Dann lehnte er sich zurück, legte die Fingerspitzen aneinander und hob sie nachdenklich ans Kinn. „Also, raus mit der Sprache, Hattie. Was kann so schrecklich sein, dass du ausgerechnet mich um Hilfe bitten musst? Wenn ich mich recht entsinne, hast schließlich du mich sitzen lassen, nicht umgekehrt.“
Sie errötete und rang die Hände. „Müssen wir wirklich darüber sprechen? All das ist so lange her.“
Achselzuckend erwiderte er: „Na gut, dann konzentrieren wir uns eben auf die Gegenwart. Warum bist du hier?“
Als sie begann, nervös an ihrer Unterlippe herumzuknabbern, wich Luc ihrem Blick aus. Warum in Gottes Namen konnte er sich immer noch so lebendig daran erinnern, wie es war, diese fein geschwungenen Lippen zu küssen? Seine Hände in ihren seidigen Locken zu vergraben? Jeden Zentimeter ihrer weichen warmen Haut zu berühren? Er schluckte schwer.
Unsicher suchte Hattie seinen Blick. „Erinnerst du dich noch an meine ältere Schwester Angela?“
Er runzelte die Stirn. „Vage. Ihr zwei habt euch nicht sonderlich gut verstanden, oder?“
„Unser Verhältnis ist enger geworden, nachdem unsere Eltern gestorben sind.“
„Oh, davon wusste ich nichts, Hattie. Mein Beileid.“
Für einen kurzen Moment traten ihr Tränen in die Augen, aber sie kämpfte erfolgreich dagegen an. „Danke. Mein Stiefvater ist einige Jahre nach meinem Uniabschluss gestorben. Lungenkrebs. Er hat zwei Schachteln Zigaretten am Tag geraucht, das hat sich irgendwann gerächt.“
„Und deine Mutter?“
„Ohne Dad ist sie nicht gut zurechtgekommen. Er
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