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Verliebt in eine Diebin - Roman

Verliebt in eine Diebin - Roman

Titel: Verliebt in eine Diebin - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Crusie Eva Malsch
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einen Job beworben.«
    »Nur einmal?«
    »Für so was eignet sie sich nicht. Irgendwelche Anweisungen?«
    »Wie gestern.« Davy versuchte, ihr nicht in die Augen zu starren. Komisch, welch einen Unterschied schwarze Kontaktlinsen machten... »Ich vermisse deinen hellblauen Blick.« Da schenkte sie ihm ihr Engelslächeln, und er dachte: Gott sei Dank, sie ist zurückgekehrt.
    » Wenn wir die Meerjungfrauen haben, wirst du ihn wieder sehen.« Halbwegs entspannt, lehnte sie sich zurück.
    »Meerjungfrauen«, wiederholte Davy und startete den Motor. »Mein Gott, ich kann’s kaum erwarten.«
    Die Olafsons bewohnten ein hübsches Haus. Die blitzsaubere asphaltierte Auffahrt säumten Petunien in exaktem Sechszollabstand. Nur der Autoreifen, der am schneeweißen Garagentor lehnte, passte nicht ins adrette Bild.

    »Hier lebt ein ordnungsliebender Mensch«, meinte Davy. »Und ein schlampiger.«
    »Sieht so aus«, bestätigte Tilda.
    »Hoffentlich kriege ich’s mit dem Schlampsack zu tun.« Davy setzte seine Hornbrille auf. »Und hoffentlich ist der andere nicht da.«
    »Ja, hoffen wir’s. Ich hab mich schon gefragt, was mit deiner Brille passiert ist.«
    »Heute heiße ich Steve Olson, und du bist meine Frau. Wenn wir Glück haben, klappt’s ohne dich. Wenn nicht...«
    »... komme ich zu dir und jäte die Petunien.«
    »Erinnerst du dich an alles?«
    »Betty das Dummchen, Veronica das Biest, Vilma die Hure.«
    »Eigentlich mag ich alle Frauen, die in dir stecken«, gestand er und tätschelte ihre Knie.
    Als Mrs. Olafson die Haustür öffnete, fast einsachtzig groß, kräftig gebaut, die Stirn gerunzelt, seufzte er innerlich: War wohl eine törichte Idee, auf den Schlampsack zu hoffen.
    »Hi«, grüßte er lächelnd, »ich bin...«
    »Sind Sie wegen des Autoreifens hier?« Mrs. Olafsons Stimme klang erstaunlich zaghaft. »Weil der unbedingt verschwinden muss, bevor mein Mann heimkommt.«
    Davy ärgerte sich über seine überhastete Schlussfolgerung. »Nein. Aber wenn Sie wollen, nehme ich ihn gern mit. In meinem Kofferraum habe ich genug Platz.«
    »Oh, das wäre wundervoll.« Ihre Stirn glättete sich. »Über diesen Reifen regt er sich so furchtbar auf. Er will nämlich immer alles schön ordentlich haben.«
    »Ja, ich weiß, wie das ist. Also, meine Frau...« Davy schüttelte den Kopf. »Manchmal reizt es mich, Schlammspuren auf dem Linoleum zu hinterlassen, aus reinem Trotz.«
    Mrs. Olafson schnappte nach Luft. Dann lächelte sie, und er dachte: Bingo.

    » Ma’am, ich will Sie nicht lange aufhalten. Heute kommt die Tante meiner Frau in die Stadt, um ihren sechzigsten Geburtstag mit uns zu feiern. Und meine Frau möchte ihr ein Gemälde schenken, das sie einmal hier gesehen hat.«
    »Hier?« Das schwache Lächeln erlosch. »Was meinen Sie?«
    »Vor ein paar Jahren war sie mit einer Freundin bei Ihnen, und da fiel ihr ein Bild mit Meerjungfrauen auf.«
    »Ah...« Sekundenlang presste sie die Lippen zusammen. »Das gehört meinem Mann.«
    Verdammt. »Meine Frau will dieses Gemälde unter allen Umständen haben, Mrs. Olafson. Glauben Sie, Ihr Mann würde es für zweihundert Dollar verkaufen?«
    »Das bezweifle ich«, erwiderte sie kühl. »Offenbar gefällt’s ihm.«
    Davy verschränkte die Hände hinter dem Rücken. »Oh Gott, nun wird sie mir die Hölle heiß machen.« Im nächsten Moment wurde die Autotür zugeschlagen, Tildas Schritte erklangen auf der Zufahrt, und Mrs. Olafson runzelte wieder die Stirn.
    »Hör mal, Veronica…« Resignierend wandte er sich zu Tilda und beobachtete, wie sich ihr Gesicht vor Zorn verzerrte.
    »Warum zum Geier dauert das so lange?«, kreischte sie und knallte ihre Tasche auf seinen Arm. »Tante Gwen erwartet uns am Flughafen ! Und du weißt, dass ich es hasse , mich zu verspäten!«
    Davy rieb seinen Arm. »Ja, aber...«
    »Das hätte ich mir denken können - es war ein Fehler, dich hierher zu schicken!« Wütend wandte sie sich an die erschrockene Frau. »Tut mir Leid, immer muss mein Mann alles vermasseln.
    Wir geben Ihnen hundert Dollar für das Bild. In bar.« Selbstzufrieden lächelte sie, und Mrs. Olafson trat näher zu Davy.

    Braves Mädchen, dachte er. »Um ehrlich zu sein, Schätzchen...«, begann er, machte einen Schritt in Mrs. Olafsons Richtung und drehte seinen Kopf von Tilda weg.
    »Hast du ihr mehr angeboten?« Aus jeder Silbe triefte Verachtung. »Also wirklich , Steve!«
    »Ja, ich weiß, du ärgerst dich, Veronica. Mit Recht...« Abwehrend hob er die Hände. »Aber

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