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Verrat der Welten - Niven, L: Verrat der Welten - Betrayer of Worlds

Verrat der Welten - Niven, L: Verrat der Welten - Betrayer of Worlds

Titel: Verrat der Welten - Niven, L: Verrat der Welten - Betrayer of Worlds Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edward M. Larry;Lerner Niven
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frisiert. So sprang er in leichtem Galopp von der Stepperscheibe. Gleich nach ihm erschien Demeter, ein dunkler Schecke. Schließlich schnellte Chronos, Patriarch der Experimentalisten, in die Zuflucht. Er war so alt, dass keine Medizintechnik der Welt ihn noch agil zu halten vermochte.
    Sonst erwartete Baedeker niemanden. Diejenigen, die bereits Hinterste gewesen und noch am Leben waren, waren eine höchst exklusive Herde. Alle vier rieben sie zur Begrüßung die Köpfe aneinander.
    »Seit langer Zeit war ich nicht mehr in der Zuflucht.« Demeter blickte Baedeker an, unverhohlen, ganz offen war dieser Blick. »Hoffen Sie, dass mir die Ortswahl nahelegt, Sie zu unterstützen?«
    »Ich habe diesen Ort nicht gewählt, um Ihre Sympathien zu gewinnen, sondern seiner Abgelegenheit und Geheimhaltungsstufe wegen«, lautete Baedekers gesungene Antwort. »Niemandem außer Ihnen wage ich noch länger zu vertrauen. Achilles hat Bundesgenossen überall in der Regierung und in allen Behörden.«
    »Achilles hat Parteigänger, Anhänger, mehr nicht«, meinte Chronos widersprechen zu müssen.
    Parteigänger haben wir doch alle, dachte Baedeker. Aber wenn wir vier nicht übereinkommen, unsere Anhänger dahingehend zu beeinflussen, dass wir unsere Kräfte bündeln und uns einig der Geistesgestörtheit entgegenstellen, wird die Regierung stürzen. Ihrem Sturz wird dann die Katastrophe folgen, die Achilles für die Heimatwelt nun einmal bedeutet.
    »Ich habe meinen Gesang mit Bedacht gewählt«, erwiderte Baedeker. Die in seinen Gesang einfließenden Manieren, Vorschlagnoten vor dem Hauptton, offenbarten unbewusst seine Ungeduld, die allerdings von dem bewusst gesetzten Freundschaftsmotiv aufgefangen wurde. »Politik fürchte ich nicht, sondern Verrat.«
    Mit einer kleinen, fließend-eleganten Bewegung trat Nike näher auf ihn zu. »Die Sicherheitssysteme innerhalb des Geheimen Direktorats hätten versagen müssen, um Achilles die Flucht zu ermöglichen. Nur dass das System einwandfrei lief. Es wurde überbrückt. Achilles hatte Hilfe.« Traurig setzte er hinzu: »Sogar Hilfe aus meinem Stab.«
    Baedeker wählte eine harmonische Akkordfolge, um den Gedanken aufzunehmen: »Auch andere Parteigänger finden Mittel und Wege, um Achilles’ Botschaften, Arien von Verrat, zu verbreiten! Außerdem ignoriert ein Forschungsschiff des Wissenschaftsministeriums den Befehl zur Rückkehr nach Hearth – ein Befehl, der seit Achilles’ Flucht für alle Schiffe gilt.«
    »Sind wir denn plötzliche Konservative«, intonierte Demeter, »besessen von nichts als Nichtigkeiten und kleinlicher Hufspalterei? Sollten wir uns nicht mehr Sorgen wegen der Gw’oth-Flotte machen, die auf die Heimatwelt zurast, wie Achilles es vorausgesehen hat?«
    »Sicherheit geht vor!«, posaunte Chronos ostentativ.
    »Was aber«, fragte Baedeker vorsichtig, »wenn Achilles die Gw’oth erst auf diesen Kurs gesetzt hätte?«
    Chronos’ Gesang verriet seinen Unglauben. »Haben Sie für diese Anschuldigung auch nur einen einzigen Beweis?«
    »Nicht ganz einen Beweis, aber mehr als ein Verdachtsmoment«, tremolierte Nike. »Der Mensch, den Nessus angeheuert hat ...«
    »Nessus!«, flötete Chronos verächtlich. »Auf Anklagen gegen Achilles, die aus der Luft gegriffen sind, kann und will ich nicht reagieren. Aber eines weiß ich: Nessus hat gerade wieder einmal ein gutes Stück zu viel ... Eigeninitiative gezeigt.«
    Aber niemals so viel Eigeninitiative, dass er versucht hätte, einen Bürger zu ermorden! Baedeker war verärgert, behielt es aber für sich. Sicher würde man ihm den Widerspruch in den Mündern umdrehen und daraus ein Motiv konstruieren, warum Nessus Lügen über Achilles verbreitete.
    »Ist das alles, was Sie wissen, Chronos?« Demeter sah sich selbst in die Augen. »Da weiß ich ein bisschen mehr. Ein entscheidendes bisschen sogar.«
    Mit süffisantem Ton spielte er darauf an, dass Nessus und Baedeker eine Beziehung unterhielten und Nessus zuvor eine Liebelei mit Nike gehabt hatte.
    Nike sang: »Louis Wu wurde von Beowulf Shaeffer aufgezogen, den Achilles selbst zweimal rekrutierte. Von jenem Beowulf Shaeffer, der die Kettenreaktion im galaktischen Zentrum entdeckte.«
    »Eine gute Referenz«, räumte Demeter ein.
    Nike fuhr fort: »Nessus, Achilles und Louis haben zusammen einen großen Teil der Pak-Bibliothek geborgen. Eine Datei ...«
    »Die Behauptung lautete«, unterbrach Chronos ihn, »Achilles führe, wie auch immer das gehen soll, die Gw’oth

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