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Verzaubertes Verlangen

Verzaubertes Verlangen

Titel: Verzaubertes Verlangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Quick
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dem Brandy, den er sich gerade eingeschenkt hatte. »Mehr oder weniger.«
    Montrose räusperte sich. »Selbstverständlich haben wir
Ihre Ermittlungen nicht mit all den unwesentlichen Details belastet, die für sie völlig nutzlos gewesen wären. Wir haben ihnen gesagt, dass ein Eindringling in mein Haus eingebrochen ist, mich gefesselt und geknebelt hat und sich gerade auf die Suche nach Wertsachen machen wollte, als Gabriel hereingekommen ist und ihn vertrieben hat.«
    »Mit anderen Worten, Sie haben nichts von der Formel des Alchemisten erwähnt«, sagte Venetia. Sie versuchte nicht einmal, ihre Verärgerung zu verbergen.
    Montrose und Gabriel sahen einander an.
    »Ganz ehrlich, wir hielten es nicht für nötig«, erwiderte Montrose gelassen. »Dies ist schließlich eine Angelegenheit der Arcane Society. Die Polizei kann da nicht viel machen.«
    »Sie hielten es nicht für nötig ?« Venetia trommelte mit ihren Fingern auf die Armlehne ihres Sessel. »Sie beide wären heute Nacht beinahe ermordet worden. Wie können Sie da sagen, es gäbe keine Veranlassung, die Polizei auf ein mögliches Motiv aufmerksam zu machen?«
    Ihre Nerven würden sich von dieser Zerreißprobe niemals wieder erholen, fürchtete sie. Als Gabriel vor kurzem ins Haus gestolpert war, zerzaust, grün und blau geschlagen und in den Augen noch immer das kalt lodernde Feuer des Kampfes, hatte sie nicht gewusst, ob sie vor Erleichterung heulen oder ihn wie ein Fischweib ankeifen sollte. Allein die Tatsache, dass er in Begleitung des betagten Montrose war, hatte sie von beidem abgehalten.
    Ein Blick genügte, um zu erkennen, dass die beiden Schreckliches durchgemacht hatten. Für eine Gardinenpredigt würde später noch Zeit genug sein.
    Der gesamte Haushalt war hellwach und drängelte sich im kleinen Salon. Venetia trug ihren Morgenmantel und
Pantoffeln. Amelia und Beatrice ebenso. Edward war von dem Tumult geweckt worden und in seinem Pyjama nach unten gelaufen gekommen, um zu nachzuschauen, was los war.
    Beatrice hatte die Aufgabe übernommen, Montrose und Gabriel zu verarzten. Zur allgemeinen Erleichterung hatte sie verkündet, keiner von beiden habe größeren Schaden davongetragen.
    Mrs. Trench war mehrere Male zwischen der Küche und dem Salon hin und her geeilt, um nachzufragen, ob die Gentlemen noch irgendetwas bräuchten. Ein Stück Fleischpastete vielleicht, damit sie wieder zu Kräften kamen.
    Venetia hatte ihr gedankt und sie gedrängt, wieder zu Bett zu gehen. Nachdem Mrs. Trench sich widerstrebend zurückgezogen hatte, schenkte Venetia allen Tee ein, auch wenn Gabriel mehr an dem großzügig eingeschänkten Glas Brandy in seiner Hand interessiert zu sein schien.
    »Der springende Punkt ist, dass wir das Motiv des Schurken nicht kennen«, lenkte Gabriel ein. »Wir können nur Vermutungen über seine Absichten anstellen. Daher gibt es nicht viel, was wir der Polizei hätten sagen können.«
    Venetia sah zu Montrose. »Hat der Eindringling irgendetwas zu Ihnen gesagt, Sir?«
    »Sehr wenig.« Montrose schnaubte leise. »Ich habe nicht einmal gemerkt, dass er im Haus war, bis er mich in meinem Arbeitszimmer überraschte. Zuerst habe ich ihn für einen ganz gewöhnlichen Dieb gehalten. Er hat mich an den Sessel gefesselt, mich geknebelt und dann das Zimmer durchsucht. Sobald er das Foto von der Truhe gefunden hatte, schien er zufrieden. Er hat allerdings klar gemacht, dass er wusste, dass Gabriel auf dem Weg war.«

    Gabriel rieb sich geistesabwesend das Kinn. »Er muss die Nachricht abgefangen haben, die Sie mir geschickt haben, Sir.«
    Montrose runzelte seine buschigen Augenbrauen. »Welche Nachricht?«
    Alle sahen ihn an. Montrose schaute noch verwirrter drein.
    »Sie haben Mr. Jones keine Nachricht geschickt?«, fragte Venetia.
    »Nein«, antwortete Montrose. »Ich muss leider gestehen, dass ich bislang noch keine großen Fortschritte bei meinen Nachforschungen über die familiären Verbindungen der verschiedenen Mitglieder unserer Gesellschaft gemacht habe. Jedes Mal, wenn ich einen möglichen Verdächtigen entdecke, stellt sich heraus, dass die betreffende Person entweder verstorben ist oder in fremden Landen weilt.«
    Ein schrecklicher Gedanke schnürte Venetia das Herz zusammen. Sie wandte sich an Gabriel.
    »Die Nachricht sollte Sie zu Mr. Montroses Haus locken, damit der Schurke Sie dort ermorden konnte«, hauchte sie.
    Beatrice, Amelia und Edward starrten Gabriel an.
    »Um genau zu sein, er hatte vor, uns beide umzubringen«,

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