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Viel Rummel um Nichts

Titel: Viel Rummel um Nichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Asprin
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Bewohner dieses Planeten gegen uns haben? Ich habe noch keinen Fuß auf diese Welt gesetzt.«
    »In diesem Punkt sind Sie überaus unaufrichtig, Sir«, tadelte Beeker ihn. »Sie können die Tatsache kaum übersehen haben, dass diese Welt ursprünglich einmal Neu-Atlantis hieß. Gewiss erinnern Sie sich an das Ende des Bürgerkriegs auf diesem Planeten, wobei ein gewisser junger Legionsoffizier sich dazu entschloss, die Friedenskonferenz aus der Luft anzugreifen. Ich möchte annehmen, dass Ihnen dieser Zwischenfall in Erinnerung geblieben ist, da man Sie anschließend immerhin vors Kriegsgericht stellte und Ihnen zur Strafe ihr gegenwärtiges Kommando übertrug.«
    Narrisch schritt wieder im Raum auf und ab. »Das könnte ich wohl kaum vergessen, Beeker. Ich begreife nun vollkommen, warum General Blitzkrieg die Kompanie auf diesen Planeten beordert hat: Es ist der einzige Ort in der Galaxis, wo ich Feinde haben könnte.«
    »Der einzige Ort neben dem Legionshauptquartier«, bemerkte Beeker trocken.
    »Ja, das glaube ich auch«, sagte Narrisch. »Ich habe diesen Einsatz unter anderem aus dem Grund angenommen, weil ich meinen Fehler wiedergutmachen wollte. Trotzdem: Ich habe die Hauptstadt dieser Welt noch nie in meinem Leben betreten und einfach nicht erwartet, dass sich hier überhaupt jemand an mich erinnern kann - immerhin habe ich meinen Legionsnamen geändert. Offenbar hat jemand diese Information durchsickern lassen.«
    Beeker nickte feierlich. »Ich wäre nicht im Mindesten überrascht, wenn ich erführe, dass der General höchstpersönlich seine Finger im Spiel hätte und Ihre frühere Identität als Leutnant Scaramouche gewissen lokalen Gruppierungen offenbart hat, die daran interessiert sein könnten.«
    »Darauf würde ich jede Wette eingehen, obwohl es vermutlich Zeitverschwendung wäre, nach Beweisen dafür zu suchen«, sagte Narrisch. »Als Erstes müssen wir herausfinden, welche dieser Grüppchen beschlossen hat, gleich nach meiner Landung auf mich zu schießen.«
    »Ich würde sagen, das ist nicht allzu schwer zu beantworten, Sir«, sägte Beeker. »Wer litt am meisten darunter, dass Sie die Friedenskonferenz angegriffen haben?«
    »Sie meinen, abgesehen von mir?«, antwortete Narrisch mit äußerst ironischem Gesichtsausdruck. »Ich nehme an, die Partei, die durch das schlussendliche Friedensabkommen den größten Verlust erlitt. Die ehemalige Regierung, denke ich, vor allem die Reaktionäre, die weitergekämpft haben.«
    »Genau das denke ich auch. Man könnte damals den Luftangriff als einen Affront verstanden haben, den Sie nur deshalb durchgeführt haben, Sir, weil Sie aus irgendeinem Grund gekränkt waren.«
    »Das wäre aber ein sehr engstirniger Standpunkt«, erwiderte Narrisch. »Der Angriff war nun wirklich nicht im Mindesten persönlich gemeint.«
    Beeker starrte seinen Dienstherrn einen langen Moment an. »Das mag stimmen, Sir, doch könnten viele Leute diesen Unterschied für ausgesprochen esoterisch halten. Selbst erfahrene Soldaten neigen wahrscheinlich dazu, es gewissermaßen als Verletzung ihrer Privatsphäre aufzufassen, wenn man auf sie schießt.«
    »Nun, dieser Standpunkt ignoriert aber völlig den Gesamtzusammenhang«, beklagte sich Narrisch. »Damals herrschte Krieg, und ich habe bloß versucht, eine taktisch günstige Gelegenheit auszunutzen. Das ist wohl kaum mit vorsätzlichem Mord zu vergleichen - vorausgesetzt, dass mich der Scharfschütze da draußen tatsächlich umbringen wollte.«
    »Ich bin froh, dass Sie den Unterschied erkennen«, sagte Beeker sanft. »Wie dem auch sei, offensichtlich scheint nicht jeder gewillt zu sein, die Angelegenheit zu vergeben und zu vergessen.«
    »Nun, dann müssen wir ihnen wohl Vernunft beibringen«, antwortete Narrisch. »Gewissermaßen sind wir dazu ja hier, stimmt's?«
    »Sir, ich hatte bislang zunehmend den Eindruck gewonnen, wie seien hierher gereist, um aus den Schwierigkeiten herauszukommen. Ich glaube, es war töricht von mir, dies anzunehmen. Ich werde lernen müssen, meinen unbändigen Optimismus im Zaum zu halten.«
    »Mich würde es noch mehr freuen, wenn du lernen könntest, deinen Sarkasmus zu bändigen«, entgegnete Narrisch. »Andererseits würde ich dich ohne deine Sticheleien gar nicht wiedererkennen. Sollten die Rebellen meine Ankunft zum Vorwand nutzen, die Feindseligkeiten wieder aufzunehmen, wird unser Friedenssicherungsauftrag dadurch gefährdet. Ich beabsichtige jedenfalls nicht, tatenlos auf meinem Allerwertesten

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