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Von allen guten Geistern geküsst: Roman (German Edition)

Von allen guten Geistern geküsst: Roman (German Edition)

Titel: Von allen guten Geistern geküsst: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bob Mayer , Jennifer Crusie
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dem mitfühlenden Blick eines der Collegeschüler, die den Park instand hielten – das türkis-blau gestreifte Hemd verriet es.
    »Ziemlich schlimm?«, gab sie zurück. »Jemand hat ihn dahingemetzelt .«
    Er kam näher, und sie sah seinen Namen auf der Brusttasche aufgestickt: Sam . »Vielleicht könnten Sie …«, begann er und schüttelte dann den Kopf. »Nein. Der ist am Ende. Haben Sie einen in Reserve?«
    »Na klar«, sagte Mab. »Wir haben immer ein Reservelager von hundert Jahre alten, speziell eisenbeschichteten Statuen. In Reserve ? Sind Sie verrückt?«
    »Entschuldigung«, stieß Sam hastig hervor. »Hab nicht nachgedacht.«
    Mab fühlte sich elend. »Nein, nein, ich muss mich entschuldigen. Es war ja nicht Ihr Fehler.«
    »Na ja, verständlich, dass Sie auf hundertachtzig sind. Sie haben sich so viel Mühe mit ihm gegeben.«
    »Woher wissen Sie das?«
    »Na, jeder weiß das.« Sam blickte ihr in die Augen und lächelte schief zu ihr hinunter. »Sie haben den Park gerettet.«
    Er hatte braune Augen, nichts Besonderes, aber Mab fühlte Schmetterlinge …
    Schmetterlinge? War sie verrückt geworden? Sie liebte doch Joe …
    Nein, das stimmte nicht.
    »Kenne ich Sie?«, fragte sie. »Sie kommen mir irgendwie bekannt vor.«
    »Ich habe hier das ganze Jahr über gearbeitet«, erwiderte er und traf sie mit seinem schiefen Grinsen wieder mitten ins Herz.
    »Und ich war wohl blind«, seufzte Mab. »Nun ja, schön, Sie endlich doch noch kennenzulernen, Sam.« Sie streckte ihm ihre Hand hin, und er ergriff sie und hielt sie einen Augenblick zu lange fest.
    »Nun ja«, sagte sie noch einmal, ein wenig durcheinander. »Wir müssen die Statue von hier wegbringen. Holen Sie bitte Gus oder Young Fred oder Ethan oder« – zweifelnd blickte sie die über zwei Meter hohe Statue an – »am besten alle drei, um sie in den Keller des Wachturms zu bringen.«
    »Ich könnte mit anfassen«, erbot sich Sam. »Wir könnten es zusammen machen.«
    Er lächelte auf sie hinunter, ein seltsam vertrautes Lächeln, und sie dachte: Er meint nicht die Statue , und die Schmetterlinge waren wieder da.
    Herrgott, jetzt ließ sie sich schon von Collegeschülern anmachen.
    »Ich muss mich um meine Arbeit kümmern«, erklärte sie. »Holen Sie einfach Gus.«
    »Na sicher«, meinte Sam. »Ich mach mich sofort auf den Weg. Schönen Tag noch.«
    »Danke«, erwiderte Mab und empfand eine leise Enttäuschung, als er davonging.
    Mit ihr ging es wirklich steil bergab.
    Sie blickte noch einmal den FunFun an, der da zerbrochen und irgendwie gar nicht da war , nicht so, wie er gewesen war, als sie ihn restaurierte, als allein das Arbeiten an ihm sie schon glücklich gemacht hatte. Vielleicht hatten sie ihn, als sie ihn durch die Mangel drehten, tatsächlich getötet.
    »Es tut mir so leid«, murmelte sie und tätschelte ihn ein letztes Mal, bevor sie ihren Weg zum Dream Cream fortsetzte.
    Zuerst nahm Ethan bewusst die Schmerzen wahr. Überall Schmerzen. Dann kehrte die Erinnerung zurück: Ashleys Augen, aus denen blaugrüne Blitze schossen. Der erstickende blaugrüne Druck in seiner Brust. Der Mann-in-Schwarz, der auf sie schoss. Dämonen .
    Er befühlte seine Brust, tastete über die Narbe und wunderte sich, dass er noch am Leben war, da Tura sein Herz so gewaltig zusammengepresst hatte. Noch seltsamer war es, dass der Schmerz nicht so schlimm war wie sonst. Er hörte Stimmengemurmel, fühlte, dass er weich lag, glänzendes Metall über sich, und wusste, dass er wieder in Glendas Wohnwagen auf der Sitzbank gelandet war. Er öffnete die Augen und wartete, dass die Welt aufhörte, sich um ihn zu drehen. Vergeblich. Er streckte einen Fuß aus, stellte ihn Halt suchend auf den Boden und setzte sich dann langsam auf. Das Gemurmel erstarb.
    Glenda, Gus, Delpha und Frankie starrten ihn über den Tisch hinweg an. Young Fred, der neben dem Kühlschrank an der Wand lehnte, prostete ihm mit einer Bierflasche zu.
    Glenda beugte sich vor. »Wie geht’s dir?«
    »Wo ist der Mann-in-Schwarz?«
    »Wer?«
    Ethan schüttelte den Kopf, was ein Fehler war, denn der Schmerz ließ ihn aufstöhnen. »Der Mann-in-Schwarz, mein Retter. Ashley griff mich an, sie ist ein Dämon. Sie hat versucht, in mich zu fahren …«
    »Ach wirklich?«, schnappte Glenda. »Und wer hat dir das alles schon gesagt?«
    »Was?« Ethan zuckte zusammen.
    »Ich habe versucht, es dir zu sagen, aber du wolltest ja nicht zuhören, und jetzt bist du fast ums Leben gekommen! Ach, ich könnte dich

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