Von allen guten Geistern geküsst: Roman (German Edition)
über’s Knie legen !« Glenda erhob sich und ging zum Kühlschrank.
»Welcher Mann-in-Schwarz?«, fragte Young Fred.
»Dieser Kerl, der sich im Park rumtreibt«, erwiderte Ethan und beobachtete Glenda, die die Kühlschranktür zuknallte. »Er hat auf sie geschossen, und dann war da überall dieser blaugrüne Nebel …«
»Tura« , sagte Delpha. »Wenn Turas Geist wirklich aus Ashley entwich, dann wurde sie von Eisen getroffen. Dein Mann-in-Schwarz schießt mit Eisenkugeln.« Sie nickte. »Das gefällt mir.«
Ethan musste an das runde Eisengeschoss in seiner kugelsicheren Weste denken, und da fiel bei ihm plötzlich der Groschen: In jener ersten Nacht hatte der Mann-in-Schwarz ihn für einen Dämon gehalten und deswegen auf ihn geschossen. Und jetzt hatte er auf Ashley geschossen, als … »Wo ist Ashley?«
»Sie war nicht da.« Glenda schien noch immer fuchsteufelswild. » Tura ist noch immer in ihr. Und wir müssen sie sofort suchen und wieder hinter Schloss und Riegel setzen, bevor sie noch jemanden tötet. Ich weiß, du bist verletzt, und du bist betrunken …«
Ethan zuckte zusammen.
»… aber der Park ist voller Menschen, die in Gefahr sind. Wir müssen jetzt sofort los.«
»Ich habe ihre Urne«, verkündete Gus und zog das geschnitzte Holzgefäß aus seiner Manteltasche. »Wir können sie wieder einsperren.«
Ethan sah, dass die Augen des alten Mannes klar blickten, ja sogar vor Kampflust blitzten. »Wie denn das?«
»Aha, na endlich hörst du mal zu.« Glenda beugte sich vor. »Dämonen sind flink, aber wenn wir ihnen Gefühle aufzwingen, glühen ihre Augen. Wenn Young Fred seine Gestalt oder seine Stimme verwandelt, regt das den Dämon auf, er wird unachtsam, und seine Augen glühen, und Delpha kann das sehen. Young Fred sagt: Frustro , sobald der Dämon reagiert, und Delpha sieht seinen Geist und sagt: Specto , was ihn auf der Stelle bannt, und du sagst: Capio und übernimmst das Miststück, und ich sage: Redimio und fessele ihn, und Gus sagt: Servo und steckt ihn wieder in seine Urne, und Deckel drauf, und da kann er dann bis ans Ende aller Tage verrotten.«
»Capio« , wiederholte Ethan. »Und was geschieht, wenn ich das sage?«
»Es zwingt den Dämon, in dich zu fahren«, erklärte Glenda. »Aber du hast die Kraft, ihn in dir festzuhalten, ohne zu sterben. Du hast ein starkes Herz, und du kannst den Dämon lange genug festhalten, damit wir ihn wieder einsperren können.«
Lange genug, dass er mir diese Kugel ins Herz treibt .
»Wir schaffen es ohne dich nicht, Ethan.«
Ihre Stimme klang ernst, und Ethan wusste, dass sie die Wahrheit sagte. Da trieb sich ein Dämon herum, der Menschen umbrachte, und wenn er, Ethan, bei dessen Gefangennahme starb, dann würde er wenigstens im Kampf sterben, anstatt herumzusitzen und darauf zu warten, dass das Stückchen Blei ein paar Millimeter weiterwanderte.
»Gut, ich bin dabei«, erklärte Ethan. »Zumindest erfahre ich auf diese Weise, ob ich auch verrückt bin.«
»Du bist nicht verrückt«, fuhr Glenda auf. »Du hast eine besondere Gabe .«
Ich Glücklicher , dachte Ethan und erhob sich, um auf Dämonenjagd zu gehen.
Oben im Bier-Pavillon saß Mab vor ihrem zweiten Bier und sagte traurig zu Joe: »Heute war wirklich ein schlimmer Tag.«
»Wie schlimm?«, fragte er, den Mund voller Hotdog.
»Der FunFun vom Eingangstor ist ganz kaputt . Dann habe ich mit Delpha gesprochen, und danach bin ich mit meiner Arbeit kein Stückchen vorangekommen.« Mab rieb sich die Stirn. »Nichts. Ich konnte nichts vor mir sehen, nichts denken, ich habe nicht mal Karten von dem Automaten gekriegt. Ich konnte nur noch an den FunFun denken und daran, was Delpha sagte. Siehst du, deswegen sind Gefühle schlecht. Sie hindern einen am Arbeiten .«
»Was hat Delpha denn gesagt?«, fragte Joe, offensichtlich bemüht zu helfen, und ebenso offensichtlich vergeblich.
»Dass da Dämonen im Park wären.«
»Du brauchst noch ein Bier«, meinte Joe und ging, um ihr eines zu holen.
Während er fort war, trank sie den Rest ihres zweiten Biers, in einem Versuch, sich zu betäuben, aber es funktionierte nicht. Sie blickte sich nach Joe um und sah ihn mit Ashley sprechen, wobei er sie anlächelte und sie sich zu ihm neigte. Dann kam er zurück an den Tisch.
Er stellte das Bier vor sie hin, und sie fuhr fort: »Hör mal, ich weiß, dass es verrückt ist, ich glaube auch nicht, dass es Dämonen gibt, aber trotzdem kommt es meiner Arbeit in die Quere. Ich bin unaufmerksam . Als du
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