Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Von allen guten Geistern geküsst: Roman (German Edition)

Von allen guten Geistern geküsst: Roman (German Edition)

Titel: Von allen guten Geistern geküsst: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bob Mayer , Jennifer Crusie
Vom Netzwerk:
zusammengebrochen war.
    »Gus!«, schrie Glenda, aber Ethan erkannte, dass Gus nichts hören konnte.
    Glenda knallte den Deckel auf die Urne, aber er versiegelte sich nicht, und als Gus sich schließlich umdrehte und versuchte, ihn zu erreichen, war es schon zu spät: das Blaugrün schlüpfte unter dem Deckelrand hervor, entwich spiralenförmig durch den Tunnel und verschwand in der Finsternis.
    »Delpha« , stieß Glenda hervor und fiel neben ihr auf die Knie.
    »Ich dachte, meine Zeit wäre gekommen«, sagte Delpha mit schwacher Stimme.
    »Nein, es ist noch lange nicht so weit«, beschwor Glenda sie und legte einen Arm um sie. »Wir dürfen dich doch nicht verlieren.« Sie blickte mit grimmigem Gesicht den Tunnel entlang hinter Tura her.
    »Tura … «
    »Das nächste Mal kriegen wir sie.« Glenda erhob sich. »Ethan, du wirst Delpha nach Hause tragen müssen.«
    »Sicher«, erwiderte Ethan und sah nach Gus, der ebenfalls den Tunnel entlang starrte.
    »Es tut mir so leid«, erklärte Gus und wandte sich Glenda zu. »Ich …«
    »Wir kriegen sie beim nächsten Mal« , wiederholte Glenda und sah ihn beschwörend an. »Ist schon in Ordnung. Wir werden siegen. Wir sind die Guardia .«
    Gus schien einen Augenblick wie benommen, dann erwiderte er erleichtert ihr Nicken.
    Wir sitzen absolut in der Patsche , dachte Ethan und erhob sich, um Delpha nach Hause zu tragen.
    »Das war nicht meine Schuld!« Ray, der vor Kharos’ Teufelsstatue stand, sprach hastig, als würde das helfen. »Die Guardia hat gerade versucht, Tura wieder einzufangen, aber sie haben sie nicht gekriegt. Ethan war bei ihnen, und ich glaube, Ethan gehört zu der Guardia . Ich glaube, mit ihm ist ihr Jäger endlich aufgetaucht.«
    Kharos stieß sämtliche etruskischen Flüche aus, die er kannte. Es dauerte eine Weile, aber danach hatte er sich so weit beruhigt, dass er nachdenken konnte.
    Also besaß die Guardia nun einen starken Jäger. Aber keinen besonders guten, wenn Tura entkommen war.
    »Er hat lange gebraucht, um hierherzukommen«, sagte Ray. »Der letzte ist Ende Juli gestorben. Drei Monate. Der ist wohl zu Fuß von …«
    SIND DIE MINIONS ANGEKOMMEN ?
    »Ja«, antwortete Ray ohne Begeisterung.
    SCHICKE SIE AUS , DELPHA UND GUS ZU TÖTEN .
    »Gus? Warum?«
    SIE SIND DIE GUARDIA MIT DER GRÖSSTEN ERFAHRUNG . UND IHR TOD WIRD DIE ÜBRIGEN DEMORALISIEREN . Kharos lächelte bei dem Gedanken an den Kummer der Guardia, an den Geschmack dieses Kummers, der noch viel köstlicher war als bei gewöhnlichem menschlichem Vieh.
    »Soll ich sie auch auf Glenda hetzen?«
    GLENDA . In seiner Urne wurde es Kharos wärmer. Glenda war einst …
    »Wäre doch praktisch«, meinte Ray. »Alle gleich in einem Aufwasch erledigen.«
    NEIN , entgegnete Kharos . SIE … SCHWÄCHT DIE ANDEREN MIT IHREM ALTER .
    Ray warf ihm einen seltsamen Blick zu, widersprach aber nicht. »Na gut«, sagte er nur. »Ich hetze die Minions auf Delpha und Gus. Aber es werden neue Guardia kommen, um ihre Plätze einzunehmen.«
    DAS IST BEDEUTUNGSLOS . SIE WERDEN NICHT RECHTZEITIG KOMMEN .
    »Außer, die Guardia organisieren sich und halten Ausschau nach ihnen.«
    DAS TUN SIE NICHT . SIE WERDEN TRAUERN , VOR ALLEM GLENDA . UND HERRLICH LEIDEN . In seinem Gefängnis lächelte Kharos . Glendas Kummer war etwas Wunderbares, tief und kraftvoll. Selbst nach vierzig Jahren konnte er sich noch an diesen Geschmack erinnern …
    »Also ein Ablenkungsmanöver«, sagte Ray. »Okay. Ich werde ihnen die Minions heute Nacht auf den Hals hetzen.«
    DANACH KOMMST DU HER UND ERZÄHLST MIR , WIE SIE LEIDEN .
    »Äh, klar«, versicherte Ray.
    Kharos erwog die Tatsache, dass die Guardia nun wieder einen Jäger hatte. LASS DIE MINIONS DEN ALTEN MANN ANGREIFEN , WENN ER DIE DRACHENBAHN KONTROLLIERT . UND DANACH BEFREIE SELVANS .
    »Hör mal, ich habe heute schon fast den ganzen Tag drangegeben, um die Minions herzuholen, und ich kann mir im Moment nicht noch einen vergeudeten Tag leisten. Ich hab was zu tun. Schließlich bin ich der Bürgermeister .«
    Kharos sandte Bilder in Rays Kopf, wie seine Investitionen und damit sein Vermögen schrumpften, wie er sein Bürgermeisteramt wegen Amtsmissbrauchs verlor, wie sein Körper sich in die alte hohlbrüstige Jammergestalt zurückverwandelte, ihm das Haar ausfiel …
    »Nein« , ächzte Ray, aschfahl im Gesicht. »Nimm mir das nicht weg.«
    DANN VERGISS NICHT , WER HIER DER HERR IST .
    »Ja, gut, ist ja schon gut, aber … tu das bitte nicht wieder.«
    Schwer erschüttert

Weitere Kostenlose Bücher