Von allen guten Geistern geküsst: Roman (German Edition)
erhob sich Ray, machte sich auf den Weg zu den Minions und überließ Kharos seinen Träumen.
Von den Guardia , die die Agonie ihres ewigen Versagens erleiden sollten, als Strafe dafür, dass sie ihn eingesperrt hatten, bis er sie vernichten würde.
Von Glenda, wie sie einst so jung und so lieblich und so besessen gewesen war.
Und von Vanth , kraftvoll und warm und ihm vollkommen ergeben.
Wieder draußen und frei sein. Vanth berühren, Glenda nehmen, warmes Fleisch in seinen Krallen fühlen, sich davon nähren .
Kharos spannte sich gegen sein Gefängnis an, in dem dringenden Bedürfnis, den Narren an den Hals zu fahren, die ihn gefangen genommen hatten, den Narren, die er in zwei Wochen vernichten würde.
HALLOWEEN , dachte er, aber es befriedigte ihn nicht. Es war noch so lange bis dahin.
ZWEI WOCHEN , dachte er, ZWEI WOCHEN .
Mab lag wach und starrte an die Decke, während Joe neben ihr schnarchte. Sie fühlte sich seltsam. Der Sex war wunderbar gewesen, offensichtlich besaß Joe viel Erfahrung, und sie war sogar zum Höhepunkt gekommen, warum also war sie noch wach? Es schien wie chinesisches Essen, bei dem man eine Stunde später wieder Hunger bekam, aber das war es auch nicht, denn sie war gar nicht auf mehr Sex scharf, sie fühlte sich wirklich befriedigt, aber irgendetwas fehlte …
Jemand klopfte unten an die Haustür. Seufzend glitt Mab nackt aus dem Bett. Sie schlüpfte rasch in ihren Malerkittel und in die Jeans und ging nachsehen, was los war.
Ashley stand draußen vor der Tür des Dream Cream und sah schrecklich aus.
Mab schloss die Tür auf und fragte: »Was ist denn passiert?«, und Ashley drängte sich herein.
»Es war schrecklich. Jemand hat mich angeschossen .« Sie zog ihren Mantel auseinander und blickte auf ihren Magen. Dort war eine ringförmige, blutige Wunde zu sehen, als hätte jemand ihr eine Blechdose mit scharfem Rand in den Bauch gestoßen.
»O Gott, geht das tief?«, fragte Mab und versuchte, das Hemd beiseitezuziehen.
»Nicht sehr«, erwiderte Ashley. »Du hast gerade jemanden bei dir, nicht?«
»Was?«
»Du hattest gerade Sex. Du betrügst den Kerl mit der Brille.«
»Welchen Kerl mit der Brille?« Mab wich einen Schritt zurück. »Wovon redest du?«
»Ich habe dich mit ihm gesehen, er hat dir deine Tasche gebracht«, sagte Ashley und beugte sich vor. »Er beobachtet dich, er achtet auf dich, er ist DER Mann für dich.« Sie legte eine Hand auf Mabs Kittel, über ihrer Brust, und plötzlich war da ein blaugrünes Licht, und Mab fühlte, wie bitterer, überwältigender blaugrüner Nebel in ihr aufwallte. »Du Untreue, du Betrügerin .«
Mab taumelte rückwärts gegen einen Tisch, und Ashley stürzte bewusstlos zu Boden. Der blaugrüne Nebel schloss sich wie eine Faust um Mabs Herz und Lunge, presste das Leben aus ihr …
»Nein«, keuchte sie und nahm den Kampf auf, stemmte ihren Willen gegen den Nebel, bis sie wieder atmen konnte, drängte die Verzweiflung zurück, die ihr befahl aufzugeben, und zwang ihr Herz weiterzuschlagen, bis das bittere Blaugrün in wilde Wut geriet und in ihr zu toben begann. Sie versuchte stolpernd, die Tür zu erreichen, aber das Blaugrün zerrte sie hinab. »Nein«, flüsterte sie atemlos und sank auf die Knie. »Nein, nein, nein …« Sie kämpfte mit aller Kraft, bewahrte innerlich Raum, damit ihr Herz schlagen konnte, damit ihre Lunge atmen konnte …
Und dann war Joe da, brüllte: »Scher dich zum Teufel, raus aus ihr!«, und das Blaugrün krümmte sich und war im nächsten Augenblick fort. Und als Mab, nach Luft schnappend, auf dem Boden liegen blieb, ließ er sich neben ihr auf die Knie fallen und zog sie in seine Arme.
Auf der anderen Seite des Raums bewegte Ashley sich und setzte sich auf.
»Raus hier!«, herrschte Joe sie drohend an, und Ashley kam auf die Füße, schüttelte ihr Haar aus und lächelte ihn an.
»Bis später«, sagte sie und verließ das Dream Cream .
»Das war ein Dämon«, stieß Mab atemlos hervor. »Sie ist in mich gefahren.« Sie bemühte sich, auf die Beine zu kommen. »Und Ashley ist von ihr besessen.«
»Ich weiß«, murmelte Joe und hielt sie fest an sich gedrückt.
»Wir müssen Ashley retten« , drängte Mab und versuchte, sich von ihm zu lösen.
»Ashley wird das überstehen«, meinte Joe beruhigend und hielt sie weiter fest, bis sie sich erschöpft in seine Arme sinken ließ. »Der Dämon wird sie wieder verlassen, und sie wird sich an nichts erinnern.«
Mab blickte ihn ungläubig an. »Woher
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