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Vorkosigan 02 03 Cordelia's Ehre

Vorkosigan 02 03 Cordelia's Ehre

Titel: Vorkosigan 02 03 Cordelia's Ehre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
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– war das erst vor zehn
    Tagen gewesen? –, da war aus ihrem gleitenden Schritt ein
    schweres, plattfußiges Gewatschel geworden und aus ihrem
    Bauch eine große, schwankende Kugel. Ihr Doktor hatte ihr
    einen großen Jungen versprochen. Er sollte Ivan genannt
    werden. Sein Kinderzimmer war schon komplett eingerichtet
    und voll ausgeschmückt, hatte sie gestöhnt, wobei sie ihren Bauch in ihrem Schoß zurechtschob, und das wäre eine gute Gelegenheit…es war keine gute Gelegenheit mehr.
    »Padma Vorpatril wird die Liste anführen. Er wird auf jeden Fall gejagt werden. Er und Aral sind jetzt die letzten Nachkommen von Prinz Xav, falls irgendjemand Narr genug ist, diese verdammte Thronfolgedebatte wieder zu beginnen.
    Oder wenn Gregor irgendetwas passiert.« Er biss nach dem
    letzten Satz die Zähne zusammen, als könnte er das Schicksal mit seinen Zähnen zurückhalten.
    »Lady Vorpatril und das Baby auch?«
    »Vielleicht Alys Vorpatril nicht. Der Junge auf jeden Fall.«
    Aber das konnte man gerade zum jetzigen Zeitpunkt nicht
    exakt auseinander halten.
    Endlich hatte sich der Wind gelegt. Cordelia konnte hören, wie die Zähne der Pferde Pflanzen abrissen, ein beständiges Mamff-mampf-mamff.
    »Werden die Pferde nicht von ihren Wärmesensoren
    angezeigt werden? Und wir auch, obwohl wir die Stromzellen abgeworfen haben? Ich kann mir nicht vorstellen, wie sie uns auf die Dauer übersehen sollten?« Waren die Soldaten jetzt schon über ihnen, Augen in den Wolken?
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    »Ha, alle Menschen und Tiere in diesen Hügeln werden von
    ihren Wärmesensoren angezeigt werden, wenn sie erst mal
    anfangen, damit in die richtige Richtung zu zielen.«
    »Alle? Ich habe noch gar keine gesehen.«
    »Wir sind bis jetzt an ungefähr zwanzig kleinen Gehöften
    vorbeigekommen. All die Leute und ihre Kühe, ihre Ziegen
    und ihr Rotwild, ihre Pferde und ihre Kinder. Wir sind wie Strohhalme in einem Heuschober. Aber es wird trotzdem gut für uns sein, wenn wir uns bald teilen. Wenn wir es bis zum Pfad am Fuße des Amie-Passes noch schaffen, bevor der Morgen um ist, dann hab ich ein paar gute Ideen.«
    Als Bothari sie wieder auf Rose hinaufschob, ging die tiefe Schwärze in Grau über. Das Licht der Dämmerung sickerte in die Wälder, als sie sich wieder in Bewegung setzten. Die Baumzweige waren Kohlestriche im tropfenden Nebel. Sie klammerte sich in stummem Elend an den Sattel, während Bothari sie hinter sich herzog. Gregor schlief tatsächlich noch die ersten zwanzig Minuten des Rittes mit offenem Mund, schlaff und bleich, in Piotrs Arm.
    Das zunehmende Licht enthüllte die Auswirkungen der
    Nacht. Bothari und Esterhazy waren beide schmutzig und
    hatten Schrammen, im Gesicht stand ihnen der Stoppelbart ihre braunsilbernen Uniformen waren zerknittert.
    Bothari, der seine Jacke für Gregor weggegeben hatte, war
    hemdsärmelig. Mit dem offenen runden Kragen seines Hemdes
    sah er aus wie ein verurteilten Verbrecher, der zum Richtblock geführt wurde. Piotrs grüne Generalsuniform hatte die Nacht ziemlich gut überstanden, aber sein stoppelbärtiges Gesicht mit den geröteten Augen sah wie das eines Landstreichers aus.
    Cordelia fühlte sich selbst hoffnungslos durcheinander, mit ihren nassen Haarsträhnen und ihrem Mischmasch aus alten Kleidern und Hausschuhen.
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    Es könnte schlimmer sein. Ich könnte noch schwanger sein.
    Falls ich jetzt sterbe, so sterbe ich wenigstens allein. War der kleine Miles jetzt im Augenblick sicherer als sie selbst?
    Anonym in seinem Replikator in irgendeinem Regal in
    Vaagens und Henris Labor, das der Geheimhaltung unterlag?
    Sie betete darum, auch wenn sie es nicht glauben konnte. Ihr barrayaranischen Mistkerle solltet lieber meinen Sohn in Ruhe lassen!
    Sie ritten im Zickzack einen langen Abhang hinauf. Die
    Pferde schnauften, obwohl sie nur im Schritt gingen, und sie wurden störrisch, weil sie immer wieder über Wurzeln oder Felsen strauchelten. Sie hielten am Grund einer kleinen Mulde an. Sowohl Pferde wie Menschen tranken aus dem trüben Wasserlauf. Esterhazy lockerte die Gurte wieder. Er kraulte die Pferde unter ihren Kopfriemen; sie stießen ihn sanft mit ihren Köpfen und stöberten mit ihren Nüstern nach Leckerbissen in seinen leeren Taschen. Er murmelte ihnen entschuldigend und aufmunternd zu; »Alles in Ordnung, Rose, du kannst dich am Ende des Tages ausruhen. Nur noch ein paar Stunden.« Sie bekamen mehr Zuspruch als Cordelia.
    Esterhazy überließ die Pferde Botharis Obhut und begleitete Piotr

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