Vorkosigan 14 16 17 Der Botschafter
aufzunehmen. Vor drei Jahren hatte er nach einer Wirbelwindromanze, die das Vergnügen von Vorbarr Sultana gewesen war, die wunderbare achtzehnjährige Tochter des reichen Lord Vorkeres geheiratet. Wer hat.
dem wird gegeben, wie man im Hinterland sagte.
»Nun ja…«, erwiderte Gregor, »ja und nein. Äh…«
»Äh was? «
Lady Alys seufzte. »Als Graf und Gräfin Vorbretten zu
dem Schluss kamen, es sei an der Zeit, mit der
Verwirklichung ihrer familiären Pflichten zu beginnen, da beschlossen sie sehr vernünftig, für ihren erstgeborenen Sohn den Uterusreplikator zu benutzen und alle entdeckten Defekte in der Zygote korrigieren zu lassen. Wofür sie natürlich beide komplette Gentests machen ließen.«
»Hat René herausgefunden, dass er ein Mutant ist?«,
fragte Miles erstaunt. Der große, gut aussehende,
athletische René? René, der vier Sprachen sprach mit
seinem wohltönenden Bariton, der weibliche Herzen und
männlichen Widerstand dahinschmelzen ließ, René, der
drei Musikinstrumente spielte und obendrein eine
vollkommene Singstimme besaß? René, dessen gutes
Aussehen Ivan aus purer Eifersucht mit den Zähnen knirschen ließ?
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»Nicht direkt«, sagte Lady Alys, »es sein denn, du
betrachtest es als Defekt, wenn man zu einem Achtel ein cetagandanischer Ghem ist.«
Miles lehnte sich zurück. »Ups.« Er verdaute die
Neuigkeit. »Wann ist das passiert?«
»Du kannst doch sicher rechnen«, murmelte Ivan.
»Das hängt davon ab, über welche Linie es durchkam.«
»Über die männliche«, erwiderte Lady Alys.
»Unglücklicherweise.«
Richtig. Renés Großvater, der siebte zukünftige Graf
Vorbretten, war tatsächlich inmitten der cetagandanischen Okkupation geboren worden. Die Vorbrettens hatten wie viele Barrayaraner getan, was sie mussten, um zu überleben… »Also war Renés Urgroßmutter eine
Kollaborateurin. Oder… war es etwas Hässlicheres?«
»Wie man es nimmt«, sagte Gregor, »die wenigen
verbliebenen Dokumente, die der KBS ausgegraben hat,
legen den Gedanken nahe, dass es sich um eine freiwillige und ziemlich ausgedehnte Liaison handelte, mit einem –oder mehreren der hochrangigen Ghem-Offiziere, die ihren Distrikt besetzt hielten. Aus diesem zeitlichen Abstand weiß man nicht, ob es Liebe war, Eigennutz oder der Versuch, in der einzigen Münze, über die sie verfügte, Schutz für ihre Familie zu kaufen.«
»Es hätten alle drei sein können«, gab Lady Alys zu
bedenken. »Das Leben in einem Kriegsgebiet ist nicht
einfach.«
»Auf jeden Fall«, sagte Gregor, »scheint es keine
Vergewaltigung gewesen zu sein.«
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»Du lieber Gott! Also… äh… wissen sie denn, welcher
Ghem-Lord Renés Vorfahr war?«
»Theoretisch könnten sie seinen Genscan nach
Cetaganda schicken und es herausfinden, aber soweit ich weiß, haben sie sich noch nicht dafür entschieden. Der Gedanke ist ziemlich hypothetisch. Nicht hypothetisch ist die offensichtliche Tatsache, dass der siebte Graf Vorbretten nicht der Sohn des sechsten Grafen war.«
»Letzte Woche nannten sie ihn im Hauptquartier René
Ghembretten«. erzählte Ivan. Gregor verzog das Gesicht.
»Ich bin erstaunt, dass die Vorbrettens das durchsickern ließen«, sagte Miles. »Oder war es der Doktor oder die MedTechs. die sie verraten haben?«
»Hm, damit ist noch mehr von der Geschichte
verknüpft«, sagte Gregor. »Sie hatten nicht vor, etwas verlauten zu lassen. Aber René hat es seinen Schwestern und seinem Bruder erzählt, da er dachte, sie hätten ein Recht es zu wissen, und die junge Gräfin erzählte es ihren Eltern. Und von da aus, nun ja. wer weiß. Aber das Gerücht kam schließlich Sigur Vorbretten zu Ohren, der ein direkter Nachkomme des jüngeren Bruders des sechsten Grafen ist und zufällig der Schwiegersohn von Graf Boriz Vormoncrief. Sigur hat irgendwie eine Kopie von Renés Genscan erhalten – und es ist eine Gegenanklage anhängig wegen seiner Methoden. Und Graf Vormoncrief hat den Fall im Namen seines Schwiegersohns vor den Rat der Grafen gebracht und beansprucht nun Abstammung und Distrikt der Vorbretten für Sigur.
Und dort schmort der Fall jetzt.«
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»Au weia! Also… ist René noch Graf, oder nicht? Er
wurde in seiner Person vom Rat präsentiert und bestätigt, wenn ich es mir recht überlege. Ein Graf muss nicht der Sohn des vorhergehenden Grafen sein – da hat es Neffen.
Cousins. Übergänge zu anderen Linien und völlige Brüche wegen Verrat oder Krieg gegeben – hat
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