Wächter der Macht 01 - Intrigen
doch die Statusbewerter beider Seiten hielten es für unangemessen, ihn für sich zu beanspruchen - das wäre eine zu große Beleidigung der Diplomaten der jeweils anderen Fraktion gewesen -, also blieb er ungenutzt. Die Abgesandten der Galaktischen Allianz und der Corellianer landeten in Hangars von gleicher Größe, während die Jedi in einem Hangar runtergingen, der ein bisschen kleiner war als die anderen.
Dann trafen sich die drei Gruppen im größten Konferenzraum des Habitats. geräumig genug, dass dort zwei Zonenballspiele gleichzeitig stattfinden konnten. Mehrere Tische waren zu einem Konferenzbereich zusammengestellt worden, dessen sorgsam arrangierte Sitzordnung vom jeweiligen Rang der Person abhing, die dort Platz nahm. Auf einer weiteren Tischreihe stand Essen bereit, ein Büfett aus Speisen von mehreren Welten, einschließlich Coruscant und Corellia. Ein dritter Bereich war frei von Möbeln, doch entlang einer Wand war eine Phalanx von Musikdroiden - der Zweck des Areals als Tanzfläche war offensichtlich.
Han Solo, der die Jedi-Gruppe technisch gesehen als Berater begleitete, trat an der Seite seiner Frau mit großen Schritten ein und ließ den Blick rasch durch den weitläufigen Bereich schweifen. »Das hier ist kein Verhandlungstreffen.«
Leia lächelte zu ihm auf. »Nein, ist es nicht.«
»Das ist eine Party.«
Sie nickte.
»Wir veranstalten eine Party für zwei Fraktionen, die kurz davor stehen, gegeneinander in den Krieg zu ziehen?«
Luke, der zwei Schritte weiter vorn neben seiner Frau wartete, grinste seinen Schwager über die Schulter hinweg an. »Niemand zieht in den Krieg, während die Delegierten hier sind. Wahrscheinlich der Einzige, der daran Interesse hat, ist Thrackan Sal-Solo, weil ein Krieg ihm eine bessere Chance verschaffen würde, die Kontrolle über das gesamte corellianische System zu erlangen - und unsere Geheimdienstkontakte sagen, dass er bislang noch nicht genügend Einfluss über die vier anderen corellianischen Staatschefs ausübt, um das zu bewerkstelligen.«
»Und diese Art Zusammenkunft vermittelt den Eindruck, dass die Lage entspannt ist«, fügte Leia hinzu. »Hier tummeln sich Reporter und Historiker. Sie werden die Gelassenheit, die Sorglosigkeit sehen, und sie werden heute im HoloNetz darüber berichten.«
Han zog eine Grimasse. »Ich brauche meinen Blaster«, sagte
er.
Jacen, der mit Ben direkt hinter seinem Vater ging, sagte: »Fühlst du dich ohne deinen Blaster wehrlos, Dad?«
»Nichts dergleichen. Ich will nur jeden erschießen, der sich diesen Protokollblödsinn ausgedacht hat.«
Jacen nickte zustimmend. »Würde ich über das Universum herrschen, hättest du meine Erlaubnis dazu, als Dienst an der galaktischen Zivilisation.«
Lukes Lächeln währte zwei weitere Schritte, dann drückte er den Rücken durch und blickte nach vorn. Er trat an die Seite der Jedi-Formation, um sie vorbeizulassen, und begann, nach rechts und links zu schauen.
Mara, Han und Leia gesellten sich zu ihm und ließen die anderen weitergehen. Jacen. Ben. Jaina und Zekk begaben sich in die Mitte des Raums, wobei Ben seinem Vater einen merkwürdigen Blick zuwarf. »Was ist los?«, fragte Mara.
»Er war hier«, sagte Luke. »Der Mann, der nicht existiert.«
Mara nahm den Raum langsam und sorgfältig in Augenschein und fragte: »Wie lange ist das her?«
»Ich bin mir nicht sicher«, gestand Luke. »Ich habe durch die Macht bloß gerade einen flüchtigen Blick auf ihn erhascht. Doch das Bild war klar und deutlich - und wieder kein Traum.«
»Dann muss er existieren«, sagte Mara.
Han räusperte sich. »Würde sich vielleicht jemand die Mühe machen, einem Nicht-Jedi zu erklären, worüber ihr da redet?«
»Ich stehe ebenfalls im Dunkeln, Han«, sagte Leia.
»Ein Feind«, erklärte Luke. »Ich bin seiner gewahr geworden, als er noch nicht existierte. Und jetzt fange ich an zu glauben, dass er manchmal existiert und manchmal nicht.«
»Das wird es schwierig machen, ihn zur Strecke zu bringen«, meinte Han.
Luke warf Han einen mahnenden Blick zu, dann folgte er den anderen Jedis.
»Er ist deswegen tatsächlich besorgt«, sagte Han.
Mara nickte. »Und er macht sich immer mehr Sorgen darüber.«
Leia hakte sich mit ihrem Arm bei ihrer Schwägerin unter. »Also, erzähl uns von diesem Mann, der nicht existiert.«
Luke musste zugeben, dass die Party ihren hauptsächlichen Zweck - den Nachrichtensammlern Informationen zu verschaffen, die den Großteil der Öffentlichkeit
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