Wächter der Macht 01 - Intrigen
Punkt sind wir uns einig.«
19.
Zwei Ebenen über dem Kallebarthweg und näher in Richtung Habitatszentrum, in einem behelfsmäßigen Quartier des Sicherheitskommandos, das normalerweise nur in Zeiten von Notfällen besetzt war, überprüfte Captain Siron Tawaler auf der Suche nach Ärger eine Reihe von Computeranzeigen.
Die Anzeige ganz links zeigte ihm die äußeren Radarsensoren der Station, die im Umkreis von mehreren tausend Kilometern jedes Raumschiff, jedes Trümmerstück und jeden Asteroiden erfassten, der größer war als ein Landspeeder. Der Weltraum auf dem Bildschirm war mit zahlreichen grünen und damit »freundlichen« Punkten übersäht.
Die nächste Tafel zeigte eine wesentlich dichtere Ansicht; hier war nur die Toryaz-Station zu erkennen. Auf dem Bildschirm bewegte sich ein grüner Punkt mit ansehnlicher Präzision inmitten der Speichen, die die Station mit ihren Trabantenhabitaten verbanden.
Der dritte Schirm in dieser Reihe zeigte einen beinahe identischen Anblick, jedoch nicht den grünen Punkt. Diese Ansicht war es, die die Kommandocrew auf der Brücke sehen würde; diese Ansicht war es, die für die Unterlagen der Station aufgezeichnet wurde.
Der Bildschirm ganz rechts zeigte ein Schaubild vom Grundriss der Station, jede Sektion farblich entsprechend des jeweiligen Bereitschaftsstatus dargestellt. Alles war im grünen Bereich, mit Ausnahme einer gelben Reihe, dem Kallebarthweg; das Gelb wies auf die erhöhte Sicherheitsstufe hin.
Tawaler fühlte, wie sich eine Person über seine Schulter beugte. Ihre Stimme war leise und sanft, als sie sagte: »Ich bin immer wieder verblüfft über das Engagement, das Sicherheitsoffiziere an den Tag legen, damit sie auch ja durch jedes Paar Holokameralinsen auf einem Raumschiff spähen, ihre Nase in jede vertrauliche Computerdatei stecken und sich Zugriff auf alle Funktionen jedes Raumschiffs verschaffen können - selbst wenn sie dazu gar keine Befugnis haben.«
Normalerweise hätte sich Tawaler bei einer solchen Bemerkung in die Defensive gedrängt gefühlt, doch in diesem Fall klangen die Worte wie Musik in seinen Ohren. Er riskierte einen Blick über seine Schulter.
Die Frau, die dort stand, war eine Schönheit - groß, schlank und aristokratisch, mit dunklen, intelligenten Augen. Sie trug bunte, aber plumpe Gewänder in der aktuellen Kuati-Mode, und das tat sie mit einer Anmut, deren Ursprung in enormem Selbstbewusstsein lag.
Tawaler zuckte die Schulter und gab sich Mühe, unbekümmert zu wirken. »Ein Sicherheitsoffizier muss in der Lage sein, für Sicherheit zu sorgen. Selbst, wenn die befehlshabenden Offiziere getötet oder ausgeschaltet werden. Er muss in der Lage sein, zu sehen, wo sich jedermann aufhält, zu wissen, was jedermann denkt. Andernfalls sind die Dinge nicht sicher.«
»Natürlich hast du recht.« Im Tonfall der Stimme lag Belustigung, und wieder war Tawaler überrascht, dass ihn das nicht einmal ein bisschen verletzte. Die Worte der Frau klangen gönnerhaft. Aber selbstverständlich waren sie das nicht.
Selbstverständlich waren sie das nicht. Diese Frau war mit der Neuigkeit zu ihm gekommen, dass er. Captain Siron
Tawaler, in die engere Wahl gezogen worden war, der Telbun einer Dame zu sein - der Gemahl, der ihr Kind wie ein Vater in den uralten Traditionen der großartigen herrschenden Handelshäuser von Kuat unterwies. Seine Intelligenz, seine persönliche Stärke, seine Entschlossenheit hatten ihm ihre Aufmerksamkeit eingebracht - und irgendwie hatte sie über die mittelmäßigen Dienstberichte hinweggesehen, die über ihn verfasst worden waren, hatte die kleinlichen Eifersüchteleien und hinterhältigen Rivalitätskämpfe, die einen Vorgesetzten nach dem anderen dazu gebracht hatten, ihn als »unmotiviert« und seine Leistung als »ausreichend« zu bezeichnen, einfach abgetan. Seine persönlichen und finanziellen Erfolge - und die seiner Familie - waren jetzt gewiss, ungeachtet des sonderbar geringen Ansehens, das die Bevölkerung anderer Welten der Rolle des Telbun entgegenbrachte.
Doch zuerst musste er seine Loyalität unter Beweis stellen. Er musste dieser vornehmen Dame dabei helfen, ihr Haus vor Schaden zu bewahren, indem er sie dabei unterstützte, den Jedi-Söldner zu eliminieren, der darauf angesetzt war, sie zu töten.
Warum ein Jedi eine Händlerprinzessin von Kuat umbringen wollte, ging über Tawalers Verständnis. Aber das war schon in Ordnung. Er mochte die Jedi nicht. Sie stolzierten ohne den geringsten
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