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Wächter der Macht 01 - Intrigen

Wächter der Macht 01 - Intrigen

Titel: Wächter der Macht 01 - Intrigen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aaron Allston
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Respekt für Sicherheit oder Autorität umher, sie kleideten sich wie Bettler oder Einsiedler, obwohl doch jeder wusste, dass sie reich waren - und die Qualität ihrer Stiefel verriet sie jedes Mal. denn arme Leute konnten sich kein so hochwertiges Schuhwerk leisten -, und wegen ihrer so genannten mystischen Kräfte schwangen sie sich über das gemeine Volk auf. Unakzeptabel, unakzeptabel.
    Erneut überkam Tawaler ein Moment der Beklemmung. Die
    Frau, die sich über seine Schulter lehnte, hatte Dokumente vorgelegt, die sie als Angehörige eines angesehenen Hauses ausgaben, doch just in diesem Augenblick konnte er sich nicht an den genauen Inhalt dieser Unterlagen erinnern - bloß daran, dass er sie ohne irgendwelche Zweifel anerkannt hatte, dass er die Erklärung der Flau und ihre Mission ohne zu zögern hingenommen hatte.
    Nun - nur noch mehr Belege dafür, dass Tawaler nicht unmotiviert war, dass er wesentlich besser war als »ausreichend«. Er war entschlossen und kühn, wie er gerade jetzt unter Beweis stellte - wie er es in seiner neuen Position von nun an fortwährend unter Beweis stellen würde. Sein Schicksal stand fest.
    Seine Augen wurden von einer andauernd aktualisierten Anzeige auf dem ersten Informationsschirm angezogen. »Vier Minuten bis zum Andocken«, sagte er.
    »Gut. Gehen wir und treffen wir uns mit ihnen.«
    Es waren insgesamt zwanzig, alles Menschen, Männer und ein paar Frauen, die schimmernde schwarze Körperpanzer trugen. Die Brustplatten waren starre Schalen, die Helme schmaler als die Schutzausrüstung von Piloten. Die Oberarme, Beine und Hände wurden von maschendrahtähnlichem Material geschützt, schwer, aber flexibel, die Unterarme und Beine waren vom selben schweren Material umschlossen wie die Torsos. Sie waren mit glänzenden schwarzen Gewehren eines Typs bewaffnet, der Tawaler unbekannt war, drei verschiedene Varianten, alle sonderbar überdimensional, eins davon - wie die Position der Polsterung und des Visiers nahelegten -ausschließlich zum Abfeuern von der Schlüter aus gedacht.
    Und ihre Gesichter. Tawaler wusste nicht, was er von ihren
    Gesichtern halten sollte. Von den bernsteinfarbenen Gesichtsplatten der Helme ein wenig verdeckt, schien irgendetwas damit nicht ganz zu stimmen. Der analytische Teil seines Gehirns machte sich daran, an dem Problem zu arbeiten, als die Männer und Frauen bereits durch die Luftschleuse hereinströmte.
    Altersspanne: Dreißig bis sechzig, schätzte er, älter als gewöhnliche Rekruten, vom Durchschnitt her sogar älter als eine normale Einheit von Elitestreitkräften. Heimatplaneten: Es war nie einfach, so etwas zu bestimmen, doch eine gewisse charakteristische Hagerkeit in ihren Zügen und die Art. wie sie Blickkontakt herstellten, deutete auf Corellia hin. In anderer Hinsicht war ihr Verhalten jedoch vollkommen nicht-corellianisch: Tawaler sah nichts von der guten Laune und Großspurigkeit, die für die Soldaten und Bürger dieses Systems für gewöhnlich so bezeichnend waren.
    Und irgendetwas mit ihnen stimmte nicht. Wie eingefallen ihre Wangen waren, die merkwürdige Intensität ihrer Gesichtszüge.
    »Sie sterben.« Die Frau flüsterte die Worte in Tawalers Ohr. als würde sie seine unausgesprochene Frage beantworten. »Jeder Einzelne von ihnen - an verschiedenen auszehrenden Krankheiten, die medizinisch nicht heilbar sind. Sie bekommen Schmerzmittel, und sie machen sich keine Gedanken über irgendwelche moralischen Grundsätze, die sie hindern könnten. Das ist herrlich, nicht wahr?«
    Tawaler versuchte, einen Schauder zu unterdrücken, doch es gelang ihm nicht zur Gänze. »Herrlich«, wiederholte er, als würde er zustimmen.
    Die Frau schloss die Luftschleuse, dann hielt sie ein Datenpad hoch und trat vor. um sich an die Spitze der Reihe gepanzerter Soldaten zu setzen. »Ich übermittle jetzt die Stationspläne und die Standorte eurer Ziele. Diese Informationen sollten auf dem Einsatzdisplay eurer Helmvisiere angezeigt werden.«
    Tawaler sah, wie schwach leuchtende grüne Formen über die Visiere flackerten, und mehrere der Soldaten nickten. Keiner sprach.
    Die einprägsamen Züge der Frau verzogen sich zu einem Lächeln. »Gut. Macht euch ans Werk.«
    In zwei Reihen - lautlos bis auf das schwache Knarren ihrer Rüstungen - marschierten die Soldaten zu beiden Seiten an der Frau vorbei und eilten den Korridor hinunter. Kurz darauf verschwanden sie hinter der Biegung des Korridors aus Tawalers Blick. Er war froh, dass sie weg

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