Wächter der Macht 01 - Intrigen
Kommando über Onkel Lukes Geschwader zu übernehmen.«
Jaina dachte kurz darüber nach. »Lass uns das zuerst mit Onkel Luke klären.«
»Nein, das tun wir nicht. Er hat in letzter Zeit viele meiner Instinkte in Frage gestellt - auch wenn er mir weiterhin erzählt, ich soll darauf vertrauen. Nun, ich vertraue diesem Instinkt -ich muss wegen dieser Quaste Nachforschungen anstellt.«
Sie warf ihm einen langen, gequälten Blick zu. »Und wenn er deswegen Fragen stellt.«
»Dann ist alles meine Schuld.«
Sie nickte. »Das wird er dir glauben. Immerhin bist du ein Mann.«
Luke, Mara und Ben gingen den Vargannarweg entlang, eine Ebene über dem Kallebarthweg, der exakt parallel dazu verlief. Dieser Korridor war für die kurze Dauer der diplomatischen Mission von GA und Corellianern abgeriegelt gewesen, doch Luke hatte ihn vorübergehend öffnen lassen, damit er und seine Familie! einen privaten Spaziergang machen konnten.
Sie blieben vor einer Nische stehen, die von einer Außenhüllenwand beherrscht wurde, die komplett aus kristallklarem Transparistahl bestand. Der Ausblick war derselbe wie der. den man durch das Sichtfenster in der Suite der Solos hatte, allerdings noch weniger eingeschränkt, und in diesem Moment konnten die Skywalkers auf ein majestätisches Sternenfeld und die ferne Sonne von Kuat hinausschauen.
Schließlich sagte Luke: »Ben, deine Gedanken sind ziemlich offensichtlich.«
»Wir sollten dort alle gemeinsam hingehen«, sagte der Junge. »Nach Corellia. Wir und Jacen und Jaina. Und wir sollten so lange auf Thrackan Sal-Solo einschlagen, bis er zugibt, was er getan hat, und ihn dann wegsperren, damit er kein Unheil mehr anrichten kann.«
»Alle zusammen, als Familie, ja?«, fragte Luke.
Ben nickte, sah seinen Vater jedoch nicht an. Er hielt seine Aufmerksamkeit stur auf einen diamantförmigen Sternennebel in weiter Ferne gerichtet.
»Wir alle sind wütend wegen dieses Angriffs«, sagte Mara. »Aber wir können unsere Jedi-Fähigkeiten nicht einsetzen, bloß weil wir wütend sind. Wir können Thrackan nicht aufgrund der Vermutung angreifen, dass er verantwortlich ist. Wir brauchen noch mehr Beweise.«
»Ich weiß.« Ben klang resigniert. »Wenn man wütend ist. darf man sich nicht von seinen Instinkten leiten lassen, weil es dann vielleicht nicht die Macht ist. die einen führt, sondern möglicherweise nur die Wut. Aber wir könnten es machen, wenn wir im Innern kalt sind. Jacen ist im Innern sehr kalt.«
Seine Eltern tauschten einen raschen Blick, und Luke sagte: »Ich glaube, was du als Kälte empfindest, ist in Wahrheit das Eintauchen in die Macht. Seine eigenen Gefühle verlassen ihn dabei für eine Weile. Das kann kalt wirken.«
»Wie auch immer.« Ben zuckte die Schultern. »Aber wir könnten es trotzdem machen. Wir könnten uns Sal-Solo schnappen. Und wir könnten die Corellianer daran hindern, einen Krieg zu beginnen.«
»Das ist ein anderes Thema. Was, wenn die Macht dir sagt, dass du sie nicht bezwingen wirst? Oder dir gar nichts darüber verrät, ob sie gewinnen sollten oder nicht?«
Endlich schaute Ben zu ihm auf. »Häh?«
»Ben, kannst du mir ehrlich sagen, dass du findest, dass die Corellianer nicht frei von der Galaktischen Allianz sein sollten, wenn sie das wollen? Denk an die Corellianer, die du kennst -Onkel Han und Wedge Antilles zum Beispiel. Wenn die meisten Bürger in ihrem System unabhängig sein möchten, warum sollten sie es dann nicht sein?«
Ben runzelte die Stirn. »Das ergibt nicht den geringsten Sinn. Sie gehören zur Galaktischen Allianz. Sie können nicht einfach austreten.«
»Warum nicht?«, fragte Mara.
»Weil das Unruhe verursachen wird. Das hat Jacen gesagt.«
Mara nickte. »Das wird Unruhe verursachen. Im Leben gibt es jede Menge Unruhe. Die Macht wird vom Leben geschaffen, also trägt auch sie Unruhe in sich. Wenn du dich der Macht öffnest, wie kannst du dich dann nicht auch einem gewissen Maß an Unruhe öffnen?«
Ben musterte seine Eltern argwöhnisch. Es war kein misstrauischer Blick, lediglich der Ausdruck eines Jugendlichen, der besorgt darüber ist. dass man ihn überlisten könnte. »Auf welcher Seite steht ihr eigentlich?«
Luke schnaubte. »Der Orden der Jedi beschützt und dient der Galaktischen Allianz genauso wie seinerzeit der Neuen Republik. So wie der alte Orden die Alte Republik beschützt und ihr gedient hat. Aber wir haben uns dafür entschieden, uns im Hinblick darauf, wie wir unsere Missionen und unsere Befehle deuten,
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