Wächter der Macht 01 - Intrigen
stets als klassisch geschätzt hatte. Sie trug keinen Schmuck. Sie verachtete Schmuck.
In all den Jahren, in denen sie verheiratet gewesen waren, hatte sie nie strahlender ausgesehen. In diesem Moment sah sie viel glücklicher und gesünder aus. als in dem Monat, bevor sie gestorben war.
Er hatte längst aufgehört, sich zu fragen, womit er das Glück verdient hatte, dass sie wieder in sein Leben getreten war. Er lächelte einfach zu ihr empor. »Ich bin froh, dass du gekommen bist.«
»Pssst.« Sie legte einen Finger auf ihre Lippen. »Du musst dich ausruhen. Du hast heute sehr gute Arbeit geleistet.«
»Das habe ich, nicht wahr?«
»Ja. Lass dir niemals von irgendjemandem etwas anderes einreden.« Ihr Tonfall war beinahe streng. »Du musst nur abwarten. Schon bald werden alle sagen, wie du unmögliche Befehle entgegengenommen und daraus einen Sieg gemacht hast. Du wirst berühmt sein. Man wird dich zum Flottenadmiral befördern.«
»Ja. Schatz.«
»Das ist die einzige akzeptable Belohnung. Alles andere wäre eine Beleidigung.«
»Ja, Schatz.«
»Schlaf, Matric.« Das tat er.
CORUSCANT
Zwei Tage später wurde Luke Skywalker, in die vollständigen Gewänder eines Jedi-Meisters gekleidet, zu einem Konferenzraum in einem der emsigsten Regierungsbezirke auf Coruscant geleitet.
Mehrere der zu dem Treffen eingeladenen Leute waren bereits da und hatten Platz genommen. Am Kopf des Tisches saß Staatschef Cal Omas, ein hagerer, heiterer Mann mit dünner werdendem Haar. Die Belastungen seines Amtes und sein spätes mittleres Lebensalter ließen den Mann ausgezehrt aussehen, sogar gebrechlich, doch Entschlossenheit hielt ihn aufrecht und verlieh ihm Würde. Er trug Gewänder, die in der Art einer GA-Militäruniform von früher geschnitten waren, allerdings in nicht vorschriftsmäßigem, dunklem Violett.
Zu seiner Rechten saß Admiral Gilad Pellaeon. amtierender Oberbefehlshaber des GA-Militärs. In den Tagen der Alten Republik war er ein erfolgreicher, grimmiger Raumflottenoffizier gewesen, und noch immer, mehr als sechzig Jahre später, führte er mit Scharfsinn, Einfallsreichtum und unerschütterlichem Willen das Kommando. Er und Luke tauschten Blickt; und die kaum merkliche Andeutung eines ironischen Lächelns: vor gut dreißig Jahre waren die beiden Feinde gewesen, Luke hatte für die Neue Republik gekämpft und Pellaeon für die Restwelten des Imperiums, doch nun standen sie auf derselben Seite. Trotz seines fortschreitenden Alters war Admiral Pellaeon nach wie vor eine beeindruckende Erscheinung: mit kräftiger Brust, das weiße Haar noch immer buschig, sein Schnauzbart noch immer ungezähmt. Seine GA-Admiralsuniform war so steif wie seine Manieren.
Wiederum rechts von ihm saß Admiralin Niathal, eine Mon-Calamari-Frau. Im Gegensatz zu Ackbar - vielleicht der bekannteste Mon-Cal-Militäroffizier in jüngster Vergangenheit - war sie für ihr eisiges Gemüt und ihre bissigen Kommentare bekannt. Ihre übergroßen Augen folgten Luke, als er den Raum betrat. Er schenkte ihr einen Blick und ein knappes freundliches Nicken; er kannte sie nicht besonders gut und empfand für sie weder Sympathie noch Verachtung.
Überall sonst am Tisch saßen Berater und Referenten der drei. Die personelle Zusammensetzung des Treffens verriet Luke, dass es bei der Diskussion ausschließlich um Militärangelegenheiten und ihre Auswirkungen auf politische Belange gehen würde - und das bedeutete, um das Chaos auf Corellia.
Minister Omas deutete auf einen freien Stuhl zu seiner Linken, und Luke nahm dort Platz. »Gut, Euch zu sehen. Meister Skywalker. Habt vielen Dank, dass Ihr so schnell gekommen seid.«
»Ich freue mich. Eurer Bitte nachkommen zu können. Sir.« Luke war tatsächlich schnell hierhergekommen - der Transporter, der ihn. sein Jedi-Team und andere von der Operation Karussell geradewegs hierhergebracht hatte, war vor weniger als einer Stunde gelandet.
»Also.« Omas schaute Pellaeon an. »Admiral, wären Sie so freundlich, den Anfang zu machen?«
»Ja.« Pellaeon warf einen Blick auf das Datenpad vor sich.
»Meister Skywalker, wie würdet Ihr die Jedi-Operationen beschreiben, die Teil des Unternehmens Karussell waren?«
»Als Erfolg«, sagte Luke. »Wenn auch als keinen sauberen. Wir hatten fünf Einsätze: Schlitzerratte, Purella, Tauntaun, Wompratte und Mynock.«
Pellaeon brachte ein kleines Lächeln zustande. »Jede dieser Kreaturen ist entweder übel gelaunt oder riecht schlecht.«
»Ja, Sir.
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