Wächter der Macht 01 - Intrigen
Genauigkeit in einen freien SpeederHalteplatz auf der Fünfhundert-Meter-Ebene, neben dem Bürgersteig eines Restaurants. Das rasante Tempo seines Anflugs und sein Abbremsen in letzter Sekunde brachte Passanten auf dem Bürgersteig zum Kreischen und dazu, aus dem Weg zu springen, denn es hatte fast den Anschein, als hätte er vor. durch sie hindurchzupflügen. Doch Zentimeter von der Andockstation entfernt kam er ruckartig zum Stehen und ließ sich vom Fangstrahl des Docks bis auf eine letzte Handbreite Abstand heranziehen. Automatisch schob er eine Kredikarte in den Schlitz anbei.
Lange Sekunden konnte er sich nicht dazu durchringen, seine Frau anzusehen. Seine Stimme war leise und zittrig, als er schließlich sagte: »Also bin ich dafür verantwortlich. Ich hätte sie beinahe umgebracht.«
»Nein.«
»Doch. Mir hätte klar sein müssen, dass unsere Kinder in das verwickelt werden würden, was da mit Corellia vorgeht. Lind ich bin hingegangen und habe den Corellianern gesagt, dass sie ihre Geschütze auf unseren Jungen und unser Mädchen richten sollen.«
»Han. du hast ihnen deine Vermutungen mitgeteilt. Aber du hörst mir nicht richtig zu. Ich sagte, sie waren auf Jedi vorbereitet. Was von all dem, was du den Corellianern erzählt hast, hätte sie vor Jedi warnen können, genau dort und in jenen Moment, da tatsächlich Jedi gegen sie eingesetzt wurden?«
Han dachte darüber nach. »Nichts.«
»Das stimmt, nichts. Also?«
»Also, hat jemand anders ihnen gesagt, wo und wann Jedi eingesetzt werden würden.«
»Das ist richtig. Und diese ganze Sache mit der CenterpointStation. Die Corellianer sind unaufrichtig, wenn sie behaupten, die Jedi wären einfach so gekommen, um die Station zu sabotieren. Sie verschweigen, dass sie die Station wieder voll operationsfähig gemacht hatten oder zumindest unmittelbar davor standen.«
Han sah sie an und versuchte, den tieferen Sinn dessen zu ergründen, was sie sagte. Obzwar kein Politiker, war er doch ein fähiger Taktiker, und er verglich die militärische Stärke von Corellia mit und ohne die einsatzbereite Station. Das Ergebnis beunruhigte ihn. Mit der Station hätte Corellia vermutlich schnell und unblutig die Unabhängigkeit erlangt. Aber das wäre dem System nur gelungen, hätte man Drohungen -
Terrordrohungen - gegen die Galaktische Allianz geäußert. Plötzlich war er sich nicht mehr sicher, ob er die Unabhängigkeit Corellias unter diesen Bedingungen unterstützen konnte, und dieser Mangel an Überzeugung sorgte dafür, dass er sich beklommen fühlte. »Du bist so voller guter Neuigkeiten«, sagte er in dem Versuch, humorvoll zu sein, der - selbst in seinen eigenen Ohren - kläglich scheiterte.
»Da ist noch mehr. Und ich weiß nicht, was das zu bedeuten hat.«
»Schieß los.«
»Ben hat tatsächlich den Hauptbeitrag bei der Sabotage der Station geleistet. Das war eine ziemliche Leistung. Aber er redet nicht darüber. Er hat ausschließlich seinem Vater Bericht erstattet, und Luke hat keine dieser Informationen weitergegeben. Er tut sich schwer damit. Glückwünsche entgegenzunehmen. Und als ich hinging, um ihm meine zu entrichten, konnte er sich nicht dazu durchringen, mit mir zu reden. Er hat sich einfach nur versteift und irgendwie genickt, und dann hat er sich so hastig aus dem Staub gemacht, wie er nur konnte. Er sah. schuldbewusst aus.«
»Vermutlich ist ihm klar geworden, wie ich die Neuigkeit aufnehmen würde.«
»Vielleicht.«
Er nahm einen langen, tiefen Atemzug. »Sonst noch was?«
Sie nickte. »Sie haben immer noch vor, alles auf diplomatischem Wege in Ordnung zu bringen. Es wird ein Treffen zwischen Saxan und Pellaeon geben. Beide Parteien -und die Jedi - werden für die Sicherheit sorgen. Luke hat mich gebeten, mich an dieser Aktion zu beteiligen. Und er hofft, dass du das ebenfalls tust.«
»Hast du eingewilligt?«
»Ich habe für mich eingewilligt.«
Er nickte. »Dann willigst du auch für mich ein.«
Endlich lächelte Leia. »Ich habe gehofft, dass du das sagst. Und es gibt noch ein letztes Problem, um das wir uns kümmern müssen.«
»Spuck's aus, mir platzt allmählich der Schädel. Was für ein Problem?«
»Bewunderer.«
Han schaute auf. Nur wenige Meter entfernt hatte sich eine Gruppe von mindestens zwanzig Leuten auf dem Bordstein angesammelt, um den Fußverkehr zu bremsen: ihre Aufmerksamkeit war auf Han und Leia gerichtet. Als Han sie ansah, winkten einige; andere schauten weg; wieder andere standen wie gelähmt da, als
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