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Wächter der Macht 05 - Opfer

Wächter der Macht 05 - Opfer

Titel: Wächter der Macht 05 - Opfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Traviss
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Beviin verfolgte, wie die Waffensystem-symbole seiner Kameraden beinahe zeitgleich in seinem HUD aufleuchteten. Die Slave I hatte das Schiff, das die Vorhut bildete, bereits mit Raketen, Kanonen und Torpedos erfasst. Nein, Fett würde sich auch nicht mit um die Knöchel schlackernden Hosen erwischen lassen.
    Die anderen Asteroidenschiffe waren jetzt auszumachen, an achtern aufgereiht, sowohl auf den Scannern als auch mit bloßem Blick. Eins drehte nach Backbord bei und brach aus der Linie aus, um Kurs auf die Mandalorianer-Staffel zu nehmen.
    »Ruhig bleiben«, sagte Fett. »Wartet, bis ihr das Weiß in ihren Augen seht...«
    Chams Schnauben war zu hören. »Die sollten besser Augen haben.«
    Das Führungsschiff - sofern es sich tatsächlich darum handelte - war so groß, dass es sich von einem Ende von Beviins Farmland bis zum anderen erstreckt hätte. Es war in jedem Sinne des Wortes monströs und zu allem Überfluss auch noch kaum als Schiff zu erkennen. Die Audioverbindung in seinem Helm klickte, als Fett sendete.
    »Unidentifizierte Raumschiffe, hier spricht die Slave I .« Beviin fand, dass Fett eigentlich besorgt hätte klingen müssen, doch in seiner Stimme lag nicht die geringste Spur von Beunruhigung. Vielleicht konnte einem nichts mehr wirklich Angst einjagen, nachdem man den Sarlacc überlebt hatte. »Ich empfange kein Transpondersignal von Ihnen. Identifizieren Sie sich.«
    Es folgte leise zischendes Schweigen, und irgendwie hatte Beviin auch nichts anderes erwartet. Welches Schiff würde darauf reagieren? Seine Aufmerksamkeit glitt von seinen Cockpitanzeigen zu der Leere jenseits seiner Kanzel, die jetzt beide gleichermaßen voller Ziele waren, bei denen es sich bloß um eine Flotte von Raumschiffen handeln konnte. Kein natürliches Phänomen bewegte sich mit einer solchen Entschlossenheit. Er schloss seine Finger fester um den Steuerknüppel und ließ seinen Daumen über die Kippkugel streichen, die eine oder alle vier Laserkanonen des Jägers abfeuern würde. Vermutlich würde er der Flotte damit allenfalls einen Kratzer zufügen, aber er war entschlossen, so viel Schaden anzurichten, wie er konnte, falls es hart auf hart kam.
    Warum nehme ich automatisch an, dass sie feindselig sind?
    Warum habe ich nicht zu Hause angerufen und mit Medrit gesprochen, als ich die Chance dazu hatte?
    Ich wusste, dass ich nie friedlich im Schlaf sterben würde, aber so hatte ich es mir auch nicht vorgestellt.
    Mittlerweile hatte er den Versuch aufgegeben, die Kolosse zu zählen. Sein Scanschirm war so voller Lichtpunkte, die mit UNIDENTIFIZIERT markiert waren, dass keine Stecknadel dazwischen gepasst hätte. Die Leere des Weltraums, die die transparente Kanzel füllte, war gesprenkelt mit Sternen reflektierten Lichts, als wäre mit einem Mal eine neue Galaxis entstanden.
    Die Wolke der Objekte - der Schiffe - war auf Kurs nach Belkadan.
    »Mandalorianer«. sagte eine vertraute Stimme über den Kommlink. »Wir sind gekommen, um euch und eure gesamte Galaxis von eurem Irrglauben an die Technologie zu befreien und euch Respekt für die Großen Götter zu lehren.«
    »Udelen...«, sagte Beviin.
    »Ich bin Nom Anor, der Vollstrecker, und was ihr hier seht, ist die Vorhut der Yuuzhan-Vong-Flotte. Es hat Jahrzehnte gedauert, um hierherzugelangen, und jetzt wird eure Galaxis von uns verbessert werden. Verwandelt.«
    Beviin hörte, wie Fett leise Atem holte. Für seine Verhältnisse kam das einem überraschten Aufheulen gleich.
    »Ich nehme an, einige Leute werden darüber erst einmal reden wollen.« Fetts Waffen waren immer noch feuerbereit. »Je nachdem, was ihr mit verbessern meint.«
    »Ihr würdet dies eine Invasion nennen. Und ihr genießt das Privileg, zu den ersten Ungläubigen zu gehören, die Zeugen unserer Ankunft werden.«
    Beviin zögerte eine endlose Sekunde, nicht sicher, ob er das Feuer eröffnen oder auf Fetts Anweisungen warten sollte. Ja. es war tatsächlich eine neue Galaxis, die auf einen Sprung vorbeigekommen war. Er hatte Mühe, das zu begreifen. Über den aktivierten Kommlink war das Atmen aller zu hören, und es klang gepresst, flach - ängstlich.
    »Fett, folgen Sie diesen Koordinaten, und kommen Sie an
    Bord meines Schiffs. Wir werden euch die Zukunft eurer Galaxis zeigen und welche Rolle ihr beim Erreichen dieser dringend erforderlichen Verwandlung spielen werdet.«
    Normalerweise hätte Fetts Reaktion auf derlei in einer wohl gezielten Ionenkanonensalve und einer raschen Flucht bestanden. Doch auf

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