Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Waffenschwestern

Waffenschwestern

Titel: Waffenschwestern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Moon
Vom Netzwerk:
empfohlen, die
    Ausbildungseinrichtung der Flotte auf Copper Mountain zu besuchen, um sich Praxisfähigkeiten anzueignen – und, wie ich hoffte, auch etwas Disziplin –, aber das ist nun völlig schiefgegangen, als man auf Brun schoss, sie dann noch einen Streit mit Lieutenant Suiza hatte und auf eigene Faust
    davonstürmte. Trotzdem, es war meine Empfehlung und somit meine Schuld.« Sie seufzte und brachte ein müdes Lächeln zuwege. »Ich hatte wirklich geglaubt, sie wäre für so etwas wie Copper Mountain bereit. Lord Thornbuckle hat seine Tochter selbst Lieutenant Suiza vorgestellt, aber anscheinend wird diese junge Frau nicht allem gerecht, was sie zu versprechen schien.«
    353
    »Ich bin verwirrt«, sagte Marta und setzte sich entschieden.
    »Ich dachte, die junge Brun hätte sich selbst in die Lage gebracht, in der sie von Piraten gefangen genommen und
    irgendwohin verschleppt wurde. Ich habe das Video von ihrer Verstümmelung gesehen, sonst nichts. Ich habe jedoch von mehr als nur einer Person hässliche Kommentare über
    Lieutenant Suiza gehört, und heute erfahre ich zum ersten Mal, dass Brun irgendeine Form militärischer Ausbildung absolviert hat. Und dass jemand ›auf sie schoss‹ – gehörte das zur Ausbildung oder was?«
    »Eins nach dem anderen«, sagte Vida und sah plötzlich mehr nach dem Admiral aus, der sie schließlich war.
    »Brun ist dort als zivile Schülerin angenommen worden – sie trug sich für Kurse in Suchen und Retten ein und für ähnlich abenteuerlustige Fächer. Offen gesagt, ich halle gehofft, sie würde erkennen, wie sehr ihre Talente unseren Interessen gerecht wurden, und offiziell der Flotte beitreten.«
    »Brun?« Maria schnaubte. »Man könnte aus diesem Mädchen auch nicht leichter einen Offizier formen als einen Schäferhund aus einer Bergkatze.«
    »So sieht es aus. Vielleicht hatte sie sich ja bei mir von ihrer besten Seite gezeigt. Jedenfalls wurde sie während ihres Aufenthalts auf Copper Mountain das Ziel von mindestens zwei Attentatsversuchen – einer davon beinahe tödlich, zum Teil deshalb, weil sie darauf bestand zu tun, was alle anderen taten, und sich zu diesem Zweck der ihr zugeteilten Sicherheitseskorte entzog. Ihr Vater wollte, dass sie dort wegging, und sie lehnte ab. Er erkannte Lieutenant Suiza aufgrund der ganzen Publicity wieder und versuchte sich ihrer Hilfe zu vergewissern, um seine Tochter zur Kooperation mit dem Sicherheitskommando zu
    354
    bringen. Anscheinend war seine Tochter kooperativ, und einige Wochen lang lief alles ganz gut. Zeugen sagen, Brun hätte immer wieder versucht, Freundschaft mit Suiza zu schließen, was jedoch nicht deren Wunsch entsprach.«
    »Warum?«, wollte Marta wissen.
    Vida zuckte die Achseln. »Wer sollte das wissen? Suiza
    belegte zusätzliche Kurse, praktisch zwei Ausbildungsgänge in einem, aber wir wissen nur eins mit Sicherheit: dass sie und Brun einen Streit hatten, am Abend vor der Feldübung in Entkommen und Ausweichen. Lieutenant Suiza war extrem
    unhöflich und beleidigend – ich habe mir die Bänder selbst angehört –, und einigen Quellen zufolge soll sie vorher schon abschätzige Bemerkungen über die führenden Familien und den Großen Rat gemacht haben. Äußerst unprofessionell.«
    »Warum ist das während des Verfahrens vor dem
    Kriegsgericht nicht herausgekommen?«, fragte Marta.
    »Hätte sie eine schlechte Reputation gehabt, wäre das bei den Ermittlungen zur Meuterei von großem Interesse gewesen.«
    Vida warf die Hände hoch. »Ich weiß es nicht. Ich war an diesen Ermittlungen nicht beteiligt, außer in den ganz frühen Stadien; die gesamte Hintergrundforschung wurde vom
    Hauptquartier geleitet. Offen gesagt ist es mir schwer gefallen, das von ihr zu glauben – ich bin ihr mehrere Male begegnet, musst du wissen –, aber die Scannerdaten sind unwiderlegbar.
    Außerdem gibt, sie zu, diese Dinge zu Sera Meager gesagt zu haben.«
    »Seltsam«, fand Marta. Sie speicherte das im selben
    Gedankenfach wie die Bemerkung der gepflegten Blondine.
    »Also – was ist dann mit Brun passiert?«
    355
    Vida erzählte ihr, was bekannt geworden war. »Wir halten die Geschichte so gut. unter Verschluss, wie wir können, also nicht sehr wirkungsvoll. Die Medien haben sich vorläufig damit einverstanden erklärt, aber wer weiß schon, wann sie es sich anders überlegen? Die Entführer möchten eindeutig, dass es bekannt wird: Sie lassen immer wieder Videoaufnahmen und anderes Material – alles außer einer

Weitere Kostenlose Bücher