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Wandlung

Wandlung

Titel: Wandlung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A Baker
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gehofft hatte. Hier gibt es nichts. Vermutlich werden wir uns niemals wirklich Klarheit verschaffen können.«
    »Wie gesagt, wenn Nail tatsächlich gedealt hat, wenn er Mal im Streit getötet hat, dürfte es uns schwerfallen, ihm etwas nachzuweisen.«
    »Trotzdem, nein.«
    »Dann können wir es ebenso gut sein lassen.«
    »Stimmt.«
    »Wenn das hier nicht wäre.« Er hielt ein Blatt Papier in die Höhe, eine verwaschene Fotokopie. »Seine Entlassungspapiere. Soldat Edwin ›Nail‹ Harper, Königliches Ingenieurskorps. Das muss er wohl als Empfehlungsschreiben benutzt haben.« Er reichte Jane das Blatt.
»Wirf mal einen Blick auf die charakteristischen Merkmale.«
    »Das kann ich kaum lesen.«
    »Die Tätowierungen.«
    »Rechter Unterarm, Abzeichen des Zweiten Bataillons. Auf dem Rücken ein Löwe.«
    »Ich habe ihm mal aus seinem Taucheranzug geholfen«, sagte Ghost. »Er und ein paar andere waren damals gerade damit beschäftigt, die Bodenpipeline zu inspizieren, das Abschaltventil zu prüfen. Ich half ihnen beim Druckausgleich. Er hat ein großes Kreuz auf seinem Rücken und auf dem Arm einen Wolf. Von Regimentsabzeichen keine Spur.«
    »Bist du sicher?«
    »Ziemlich.«
    »Willst du damit sagen, Nail Harper ist gar nicht Nail Harper?«
    »Die meisten Jungs auf der Plattform sind vor irgendetwas davongelaufen. Vielleicht war er ja, wer immer er sein mag, auf der Flucht vor dem Gesetz und hat versucht, sich unter einer gestohlenen Identität ein neues Leben aufzubauen.«
    »Und was ist dann aus dem echten Nail Harper geworden?«
    »Das wage ich kaum, mir vorzustellen.«
    »Findest du, wir sollten ihn darauf ansprechen?«
    »Er wird behaupten, er hat sich die Tätowierung weglasern lassen. Schlimme Erinnerungen an den Irakkrieg, irgend so ein Blödsinn.«
    »Herrgott«, sagte Jane.
    »Je eher wir ihn aus der Reserve locken, desto besser.«
     
    Nail war an der Reihe mit Patrouillendienst, Ghost leistete
ihm Gesellschaft. Sie liefen die Grenze ab, den Ring aus Barrikaden, der ihnen die tollwütigen Bewohner der Hyperion vom Leibe hielt.
    Sie prüften die Schlösser, schichteten vor sämtlichen Türen die Möbelstapel um. Anschließend standen sie an Deck und sahen die mutierten Passagiere auf den gestaffelten Decks unter ihnen umherschlendern.
    »Sie werden kein bisschen klüger«, sagte Ghost.
    »Man sollte meinen, sie würden verfaulen«, sagte Nail. »Ewig können sie nicht so weitermachen. Früher oder später müssen sie doch tot zusammenbrechen.« Er nahm einen kräftigen Schluck aus seinem Flachmann.
    »Und, wie kommst du klar?«, fragte Ghost.
    »Geht so.«
    »Du musst ziemlich niedergeschlagen sein wegen Mal.«
    »Vergiss ihn, er war ein Schwächling.«
    »Irgendeine Vermutung, weshalb er sich umgebracht haben könnte?«
    »Zurzeit hat jeder von uns ein Dutzend gute Gründe, über Bord zu springen.«
    »Er war dein Freund.«
    »Freunde hat hier niemand, nicht hier draußen.«
    Als Nail ihm seinen Flachmann anbot, nahm Ghost an und gab vor, daraus zu trinken.
    »Lust auf einen Ausflug unter Deck?«
    »Wozu?«, fragte Nail.
    »In die Neptun Bar. Die Jungs wollen einen Leichenschmaus abhalten. Dafür müssen wir ein paar Vorräte beschaffen.«
    »Klar, warum nicht?«
     
    Mit einem Generalschlüssel aus dem Büro des Zahlmeisters schloss Jane Nails Kabine auf und durchsuchte sie
im Schein einer Stablampe. Ghost und Nail befanden sich draußen an Deck, und sie wollte nicht, dass Nail Licht im Bullauge seiner Kabine sah.
    Auf Ghosts Frage, was genau sie dort zu finden hoffe, hatte sie geantwortet: »Ich weiß nicht. Irgendwas, das ihn belastet. Irgendeine Schmuggelware.«
    Hanteln, leere Scotchflaschen, fünf Jahrgänge des Hustler .
    Jane versuchte, wie ein Junkie zu denken. Wo würde sie ihren Drogenvorrat verstecken? Im Toilettenspülkasten, hinter dem Becken des Waschtischs, in den hohlen Beinen des Stahlrohrmobiliars?
    Sie leuchtete mit ihrer Stablampe unter das Bett, zog an der Seitenverkleidung im Bad, schlug den Teppich um.
    Nichts.
    Sie war schon auf dem Weg zur Tür, als sie beim Hinausgehen zögerte. Ein Bauchgefühl sagte ihr, dass irgendetwas in dem Zimmer versteckt war, irgendetwas Wichtiges, nur hatte sie nicht genug Zeit für eine ausgiebige Durchsuchung.
     
    Die Mannschaft belegte den Tex Mex Grill mit seinen an den Wänden angebrachten Ponchos, dem Plastikkaktus gleich neben der Eingangstür und dem Poster von Lee Van Cleef hinter der Bar mit Beschlag.
    Ghost und Nail hatten drei Kisten Veuve

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