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Was dein Herz verspricht

Titel: Was dein Herz verspricht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kat Martin
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entwand sich ihm mit einem Ruck, zu verärgert, um etwas zu sagen. Und zu ängstlich. Sie versuchte sich einzureden, daß es dafür keinen Grund gab, daß sie nicht in Gefahr war. Aber so recht glauben konnte sie es nicht.
    Angesichts der Stille kam Elias mit drohend polternden Schritten herein.
    »Macht Euch nicht die Mühe, mich hinauszubegleiten«, sagte Bascomb. »Ich kenne den Weg.«
    Sie sah zu, wie er mit beherrschten Schritten hinausging und die Tür hinter sich schloß. Elizabeth bewegte sich nicht von der Stelle. Zum erstenmal seit Rachaels Warrings Tod war Hampton wieder in ihrer Nähe aufgetaucht, und sie wurde sich erneut darüber klar, daß er ein gefährlicher, rücksichtsloser Mann war.
    Häßliche, beängstigende Gedanken erfüllten sie. Sie hatte geglaubt, daß sie sicher vor ihm sein würde, wenn er erst einmal wußte, daß sie Nicholas’ Geliebte war. Statt dessen stellte sie fest, daß sie sich in größerer Gefahr befand denn je. Er war genauso wahnsinnig und wild entschlossen wie zuvor.
    Sie dachte daran, was er mit Tricklewood und Tinsley gemacht hatte. Würde er so weit gehen, einen Mord zu begehen?
    Sie schauderte. Angst um ihr Leben verband sich mit einem schrecklichen Verdacht, der sich wie ein Brocken Eis in ihrem Magen breitmachte.

20
    Es regnete den ganzen Tag bis in die Nacht hinein. Dicke schwarze Wolken verbargen die Sterne, und der Wind trieb nassen Schmutz und Papierfetzen über das Kopfsteinpflaster.
    Elizabeth wickelte sich fester in ihren Umhang, griff nach Elias’ Hand und ließ sich von ihm aus der Kutsche helfen.
    »Ihr hättet nich’ herkomm’ sollen, Miss. Seine Lordschaft wird mir den Kopf abreißen, weil ich Euch hergebracht hab.«
    »Wenn du nicht mitgekommen wärest, hätte ich allein fahren müssen.«
    Elias seufzte. »Tja, meint Ihr, das wüßt’ ich nich’?«
    Elizabeth hielt ihre Kapuze fest, während Elias den schweren messingnen Türklopfer bediente und an die Tür des Ravenworthschen Stadthauses klopfte.
    Die Tür wurde geöffnet. Obwohl der Skandal in allen Zeitungen breitgetreten worden war und Edward Pendergass sie sicher auch gelesen hatte, ließ er sich nichts anmerken.
    »Verzeihung, ich weiß, ich hätte mich anmelden sollen, aber ich habe mich ganz kurzfristig entschlossen.« Sie hatte sich immer wieder eingeredet, daß sie besser nicht kommen sollte, daß es für Nick besser war, doch alle Klatschmäuler wußten inzwischen sowieso Bescheid, und sie wollte ihn einfach sehen. Mußte ihn sehen. Sie hatte ihn in den letzten einsamen Tagen schrecklich vermißt.
    Der Butler räusperte sich. Sein Gesichtsausdruck wurde
    ungewiß, und er sah zur Treppe. »Ich fürchte, Miss Woolcot, Seine Lordschaft ist nicht in der Lage, Besucher zu empfangen. Er ist etwas... angegriffen, müßt Ihr wissen. Vielleicht morgen —«
    »Nicholas ist krank? Wo ist er?«
    »Er hat sich schon für den Abend zurückgezogen.«
    Sie gab ihm ihren Umhang. »Dann werde ich kurz nach ihm sehen, vielleicht braucht er irgend etwas.« Sie ging zielstrebig auf die Treppe zu, dicht gefolgt von Pendergass.
    »Bitte, Miss. Er hat angeordnet, ihn nicht zu stören. Wenn Ihr morgen früh wiederkommt...«
    Ein Verdacht formte sich in ihr. Irgend etwas stimmte hier nicht. »Ich bin jetzt hier, und ich will ihn sehen. Ihr braucht Euch nicht die Mühe zu machen, mich zu begleiten. Ich kenne den Weg.« Sie hastete die Treppe hinauf und achtete nicht weiter auf das verärgerte Stöhnen der Männer, die sie hinter sich gelassen hatte. Ihr Herz schlug heftig vor Sorge.
    Sie klopfte an die Tür seiner Suite, öffnete, ohne auf seine Aufforderung zu warten, und betrat seinen sorgfältig möblierten Salon. Der Geruch von Alkohol und Tabak traf sie wie ein Schlag.
    »Herr im Himmel.« Es war beinah dunkel im Zimmer, nur das Glühen eines Kaminfeuers und eine einzelne Kerze erhellten es. Nicholas saß zurückgelehnt im Sessel vor dem Feuer, das Haar leicht zerzaust, das Hemd bis zur Taille aufgeknöpft, eine Karaffe Gin in der Hand und eine dünne schwarze Zigarre zwischen die geraden, weißen Zähne geklemmt.
    Er nahm die Zigarre aus dem Mund und ließ lässig den Rauch aufsteigen. »Sieh mal an, wen haben wir denn da! Eine Erscheinung wie aus meinen Träumen. Bist du wirklich hier, Elizabeth, oder träume ich?« Im Feuerschein tastete sie sein silbriger Blick langsam von oben bis unten ab, ohne die Hitze seiner Gedanken verbergen zu wollen.
    »Ich bin wirklich hier, Mylord. Ich wollte sehen, wie es dir

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