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Weg des Zorns 02 - Der Zorn der Gerechten

Weg des Zorns 02 - Der Zorn der Gerechten

Titel: Weg des Zorns 02 - Der Zorn der Gerechten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Ausgangsposition. Wir sollten vollständig einsatzbereit sein, bevor die Angreifer ihre Shuttles starten lassen.«
    »Gut.« Der Gouverneur mühte sich, seine Stimme ein wenig enthusiastisch klingen zu lassen, doch er wusste ebenso gut wie von Hamel, wie schlecht die Chancen der Marines hier standen.
    »Brigadier Ivanov hat mir gemeldet, seine Leute hingen dem Zeitplan ein wenig hinterher, aber ich rechne damit, dass sie kampfbereit sind, wenn die ersten Gegner ihre lokalen Randstellungen erreichen«, fuhr von Hamel fort, und dieses Mal nickte der Gouverneur nur schweigend. Selbst von Hamel, der von Anfang an die Verstärkung der Miliz nach Kräften unterstützt hatte, fiel es nicht leicht, noch zuversichtlich zu klingen, und er beugte sich näher über das Mikrophon.
    »Sir, ich habe einige sonderbare Berichte über diesen Schlachtkreuzer gehört, und ...«
    »Sie stimmen.« Grimmig fiel ihm der Gouverneur ins Wort, und von Hamels Miene wurde noch angespannter. »Der Leitstand der Orbitalfestungen hat bestätigt, dass es sich um ein Schiff der Navy handelt, und wir haben eine letzte Meldung der Hermes erhalten, bevor sie den Kreuzer gerammt hat. Das Schiff wurde eindeutig als ›HMS Poltava‹ identifiziert. Laut unseren Aufzeichnungen wurde dieses Schiff vor zweiundzwanzig Monaten abgewrackt; anscheinend waren diese Aufzeichnungen falsch.«
    »Scheiße.« Der Gouverneur, der ansonsten sehr viel Wert auf Ausdrucksformen legte, verzog angesichts dieses Fluchs aus von Hamels Mund nicht einmal das Gesicht. »Das bedeutet, auch diese anderen Mistkerle da kommen von der Navy ... mit entsprechenden Bodentruppen.« Offensichtlich dachte der Captain hier laut nach, und seine Augen wurden noch dunkler als zuvor. »Gegen einen derartigen Angriff können wir nichts ausrichten, und sie verfügen im Orbit über hinreichende Feuerkraft, um jegliche befestigte Stellung auszuheben. Unsere einzige Möglichkeit ist wohl der ›Thermopylen-Plan‹, Sir.«
    »Richtig. Wir werden jetzt versuchen, die Evakuierung einzuleiten, aber dafür benötigen wir eine Vorlaufzeit von sechs Stunden. Viele werden wir nicht retten können.«
    »Ich werde Ihnen so viel Zeit verschaffen, wie ich kann, Sir, aber viel wird das nicht werden«, warnte von Hamel ihn, und der Gouverneur nickte dem Marine dankbar zu.
    »Verstanden, Captain. Viel Glück!«
    »Ihnen auch, Sir. Wir werden es beide brauchen.«
    Commodore Howell betrachtete seine taktische Karte, den Blick fest auf die flüchtende SBF-Drohne gerichtet, während seine Schiffe in einen Angriffs-Orbit einschwenkten. Mit ihren Energiegeschützen schalteten sie systematisch sämtliche Anlagen im Orbit aus, um jegliche Aufzeichnung über ihre Identität zu vernichten. Der Reihe nach trafen in seinem Hinterkopf die Bereitschaftsmeldungen der Shuttles ein, weitergeleitet von Rendlemanns Cyber-SynthoLink, doch diese Phase des Einsatzes bereitete Howell keine sonderlichen Sorgen. Er wusste alles über die Miliz von Elysium, und Alexsov und er hatten von Anfang an damit gerechnet, dass die Verteidiger sich auf den ›Thermopylen-Plan‹ besinnen würden. Das war der einzige Notfallplan, der hier überhaupt noch sinnvoll sein mochte.
    Howell ertappte sich dabei, dass er die Hand unwillkürlich an den Mund gelegt hatte, und zwang sich nun dazu, sie wieder sinken zu lassen, um bloß nicht an den Fingernägeln zu kauen. Die Drohne hatte jetzt neunzig Prozent der Lichtgeschwindigkeit erreicht; dem Signal, das er von seinem Schiff aus abgesetzt hatte, blieben kaum noch drei Minuten, sie zu erreichen, bevor sie in ihr Wurmloch eintauchte - es würde knapp werden. Vorausgesetzt natürlich, es brachte überhaupt noch etwas, wenn das Signal sie erreichte. Wenn der Empfänger für das Selbstzerstörungssignal deaktiviert worden war ... oh Gott, er hasste es, auf etwas Derartiges warten zu müssen! Aber was hier geschah, konnte er nun einmal nicht beschleunigen, und so wandte er sich entschlossen dem Holo-Abbild des Planeten zu, um sich auf andere Gedanken zu bringen - ganz egal, welche!
    Der ›Thermopylen-Plan‹ würde alles äußerst unschön werden lassen. Auch wenn Elysium schon vor zwölf Jahren in das Imperium eingegliedert worden war und über direkte Repräsentanten im Senat verfügte, betrug die Bevölkerung dieser Welt doch kaum dreißig Millionen - das waren zu viele für einen Großangriff wie auf Mathisons Welt, doch zugleich zu wenige, als dass es hier ausgewiesene Industrie- und Wirtschaftsviertel

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