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Weil Du an die Liebe glaubst

Weil Du an die Liebe glaubst

Titel: Weil Du an die Liebe glaubst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Jo Putney
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sie liebevoll. »Sie amüsieren sich.«
    Er lachte und pflichtete ihr bei, bevor sie durch die Figuren des Tanzes voneinander getrennt wurden. Als sie wieder zueinander kamen, sagte er: »Ihr Freund, Dr. Kinlock, ist heute in Brüssel eingetroffen.«
    »Ian ist hier? Wie herrlich! Aber ich dachte, er habe die Armee nach zwei Jahren auf der Halbinsel verlassen.«
    Fältchen zeigten sich um Humes Augen. »Er ging an das Bart’s Hospital in London, aber er kann der Aussicht auf ein hübsches Sortiment von Verletzungen nicht widerstehen. Mehrere andere Chirurgen sind mit ihm gekommen.«
    Catherine mußte lächeln. »Ich hätte es mir denken müssen. Ihr Chirurgen seid solche Unholde.«
    »Ja, aber nützliche.« Humes Miene wurde ernst.
    »Wir werden jeden Mann brauchen, der ein Messer schnell führen kann.«
    Es war eine weitere Erinnerung an den Krieg in einer Nacht, die von einem Gefühl
    bevorstehenden Untergangs gesättigt war.
    Während es später wurde, bemerkte Catherine, daß Offiziere aus entfernter stationierten Regimentern still verschwanden. Doch der Mann, den sie am liebsten gesehen hätte, war nicht gekommen. Selbst während sie tanzte, suchte sie im Saal unauffällig nach Michael. Er hatte geplant, zu kommen. Was aber, wenn er bereits gegangen war, um sich zu seinen Männern zu begeben? Sie würde ihn vielleicht nie wiedersehen.
    Lord Haldoran, der sportliche Gentleman, der sich gegen die Armee entschieden hatte, um nicht nach Manchester gehen zu müssen, kam, um sie um einen Tanz zu bitten. Sie fand ihn noch immer beunruhigend, und dies nicht allein wegen des raubtierhaften Blickes, den sie zuweilen in seinen Augen gesehen hatte. Jedoch hatte er keine unschicklichen Anträge gemacht, und seine Anekdoten waren amüsant, und so schenkte sie ihm ein höfliches Lächeln. Während sie ihr erhitztes Gesicht fächelte, sagte sie: »Es ist schrecklich warm hier. Hatten Sie etwas dagegen, wenn wir uns nach draußen setzen?«
    »Ich würde mich freuen«, erwiderte Haldoran.
    »Die Diener spritzen Wasser auf die Blumen, damit sie nicht welken. Es ist sehr unfreundlich von der Herzogin, daß sie nicht das gleiche für ihre Gäste tut.«
    Catherine kicherte, als sie sich auf einen Stuhl nahe einem geöffneten Fenster setzte.
    »Wellington müßte bald hier sein.«
    »Wo die Franzosen vielleicht bereits in Belgien sind?« Haldoran nahm zwei Gläser Champagner von dem Tablett eines vorbeikommenden Lakaien und reichte eines Catherine, bevor er sich neben sie setzte. »Der Herzog sollte doch im Felde sein, bei seiner Armee.«
    »Eigentlich nicht. Indem er herkommt, zeigt er Selbstvertrauen und verhindert Panik unter der Zivilbevölkerung.« Sie nahm einen Schluck von dem gekühlten, schäumenden Getränk. »Und da alle Oberbefehlshaber auf dem Ball sind, wird es leicht für ihn sein, mit ihnen in aller Ruhe zu konferieren.«
    »Ein guter Gesichtspunkt.« Haldorans Brauen zogen sich zusammen. »Der Kaiser ist dafür bekannt, daß er sehr schnell zuschlägt. Wenn er auf Brüssel marschiert, haben Sie und Mrs.

    Mowbry vor, sich nach Antwerpen
    zurückzuziehen?«
    »Mein Platz ist hier. Außerdem stellt sich die Frage nicht. Der Herzog wird Napoleon niemals gestatten, die Stadt zu erreichen.«
    »Vielleicht hat er keine andere Wahl«, sagte Haldoran mit ernster Miene. »Sie sind eine tapfere Frau, Mrs. Melbourne, aber werden Sie Ihre Tochter den Gefahren einer Besatzungsarmee aussetzen?«
    »Die Franzosen sind ein zivilisiertes Volk«, sagte sie kühl. »Sie führen keinen Krieg gegen Kinder.«
    »Sie haben zweifellos recht, aber ich möchte nicht erleben, daß Leid über Sie und Mrs. Mowbry und Ihre Familien kommt.«
    »Ich ebensowenig, Lord Haldoran.« Catherine musterte die zeltgleichen Drapierungen, die üppig in Gold und Scharlachrot und Schwarz fielen, und wünschte sich, daß Haldoran aufhören würde, über ihre eigenen geheimen Ängste zu reden.
    Obwohl sie nicht glaubte, daß sie ihre Tochter in Gefahr brachte, war die Unsicherheit groß genug, um jede Mutter nervös zu machen.
    Die Musik endete, und Charles Mowbry näherte sich, um sie zum nächsten Tanz zu führen. Sie erhob sich. »Danke dafür, daß Sie Nachsicht mit meiner Müdigkeit übten, Lord Haldoran. Bis zum nächsten Mal?«
    Er lächelte und nahm ihr leeres Glas. »Bis zum nächsten Mal.«
    Charles war nicht nur einer von Catherines liebsten Freunden, sondern auch ein exzellenter Tänzer. Ihr Cotillon war eine Freude. Sie hatten ihn gerade beendet, als

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