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Weltenfresser - Die Tränen der Medusa (German Edition)

Weltenfresser - Die Tränen der Medusa (German Edition)

Titel: Weltenfresser - Die Tränen der Medusa (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carl Sulz
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Wärme des Körpers zu kanalisieren und so Krankheiten und Verletzungen zu heilen. Aber alles was ich ansonsten von Zaubern weiß ist nicht gerade schmeichelhaft für meine Zunft.«
    Er zuckte hilflos mit den Schultern und Tyark ahnte, wie sehr dies Muras auf dem Gewissen lastete – obwohl er doch nichts für seine Begabung konnte!
    Zaja blickte Tyark an und trat dann näher, um die Wunde auf seiner Brust zu untersuchen. Tyark zuckte zurück, als sie an den Wundrändern herumtastete. Schließlich sagte sie: »Das ist nicht nur ein Kratzer - auch wenn die Wunde nicht sehr tief ist. Die Großen Alten waren dir heute Nacht wohlgesonnen, das hätte böse ausgehen können!«
    Sie behandelte seine Wunde auf die gleiche Weise wie Aranas. Sie hielt es nicht für notwendig, sofort ein weiteres Mal Muras‘ Heilkräfte in Anspruch zu nehmen.
    Muras schien erleichtert darüber und als Tyark in darauf ansprach antwortete er: »Gerade das Heilen von Wunden ist sehr anstrengend für mich. Jeder Zauber braucht nicht nur Vorbereitung, sondern kostet uns auch selbst Kraft. Nach jedem Zauber bin ich ziemlich erschöpft - bei kleinen Zaubern weniger, bei großen mehr. Das Problem dabei ist, dass mit der Erschöpfung die Konzentration nachlässt. Was dann bei besonders komplexen Zaubern zu den, äh, Unfällen führen kann, die Zaja und der Rest ihres Ordens ja immer fürchtet. Zu recht.«
    Tyark hob die Augenbrauen und sagte: »Dann spare deine Kräfte lieber! Ich habe keine Lust darauf, dass beim Heilen meines Kratzers irgendwelche Dämonen in mich fahren...«
    Muras lachte und schlug ihm auf die Schulter. Er sagte: »Keine Sorge! Der Dämon fährt dann in mich. Du bist damit aus dem Schneider!«
    Er zwinkerte Tyark schelmisch zu. Tyark lächelte humorlos zurück. Während er nach seinem Gepäck nässelte fragte er: »Hast du einmal mitbekommen, wie das passiert ist?«
    Muras runzelte die Stirn und sagte leise: »Nein, nicht direkt. Aber es passiert manchmal. Gerade, wenn die Mächte des Magiers noch unkontrolliert sind und der Wille schwach. Etwa, wenn er noch ein Kind ist...«
    Muras‘ Augen wurden glasig und er schien auf etwas weit Entferntes zu blicken. »Wusstest du, dass manche Magier der Meinung sind, dass es kein zufälliger Dämon ist, der in einem unachtsamen Moment durch den Limbus bricht?«
    Tyark hob fragend die Augenbrauen.
    »Manche sind der Meinung, dass bereits mit der Geburt des Magiers ein bestimmter Dämon auserwählt ist, der den Magier jeden Tag, jeden Moment seines Lebens begleitet. Der Leibdämon . Unsichtbar, wartend. Und lauernd. Lauernd auf den einen, den entscheidenden Moment...«
    Muras wandte seinen Blick ab und ließ ihn durch die leise im Mondlicht rauschenden Baumwipfel um sie herum gleiten. Er sagte: »Alle Magier spüren im Laufe der Jahres etwas, was das Flüstern genannt wird. Eine merkwürdige, körperlose Stimme. Nein, eher ein Gefühl, das uns umgibt und das stets versucht, Einfluss auf uns zu nehmen. Angeblich ist es das Geräusch des Limbus, welcher uns alle umgibt und den wir Magier mit fortschreitender Macht hören können... es ist meist schwach und auch ich muss mich konzentrieren, wenn ich es hören will.«
    Muras schwieg gedankenverloren.
    Nach einer kleinen Weile fragte Tyark zaghaft: »Aber du glaubst nicht daran...?«
    Muras lächelte, ohne Tyark anzublicken und sagte: »Nein. Ich - und manch andere Magier - glauben, dass es tatsächlich das Flüstern des Leibdämons ist. Man sagt, dieser Dämon kenne den Magier irgendwann besser, als er sich selbst kenne. Es ist dann nur noch eine Frage der Zeit, bis der Magier dazu verleitet wird, seine Macht zu missbrauchen oder unvorsichtig zu werden, verstehst du? Vielleicht ist es nur der begrenzten Lebensdauer des Menschen zu verdanken, dass nicht jeder Magier zwangsläufig irgendwann dem Flüstern erliegt!«
    Muras grinste kläglich. »Unheimlich, oder?«
    Tyark wollte etwas entgegnen, doch Muras schüttelte abwehrend den Kopf. Er sagte nachdenklich: »Manchmal frage ich mich, welcher Leibdämon vielleicht gerade in diesem Augenblick an meiner Essenz hängt und mich beobachtet. Und ob er es jemals schaffen wird, meinen Willen zu brechen.«
    »Letztlich weißt du es aber nicht, Muras. Vielleicht ist es ja wirklich nur der Limbus und am Ende wirst du erfahren, dass du dir all die Jahre unnötig Sorgen gemacht hast!«
    »Ja, vielleicht hast du Recht. Auch Adaque ist ziemlich skeptisch, was die Theorie des Leibdämons angeht und verbittet sich

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