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Wenn der Tod mit süßen Armen dich umfängt

Wenn der Tod mit süßen Armen dich umfängt

Titel: Wenn der Tod mit süßen Armen dich umfängt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C. J. Lyons
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Hügeln gehalten worden, bis Forscher unter dem Dickicht eine Pyramide entdeckten, die größer als jede in Ägypten war.
    Als er gerade wieder mit dem Hammer ausholte, hörten sie plötzlich Schritte. Ganz in der Nähe, viel zu nah. Maria sammelte das Werkzeug ein und stürzte hinter die Herz-Lungen-Maschine. Zu spät erst fiel ihr auf, dass sie im Blut der Leiche eine Spur hinterlassen hatte. Die Fußspuren waren bereits eingetrocknet, also unmöglich auszulöschen, und es war offensichtlich, dass sie nicht von Kevin stammten. Schon gar nicht diejenigen, die aus dem Zimmer und wieder hineinführten.
    Kevin hatte sie auch gesehen. Sie suchten beide verzweifelt nach einem Tuch, um die Spur zu bedecken. Zu spät. Die Tür schwang auf.
    Es war Michael. Er stand mit aufgerissenen Augen in der Tür, starrte erst die Leiche an, dann Kevin, dann Maria. »Dr. Cho … ich verstehe nicht …« Da bemerkte er die Kette. »Oh mein Gott, er ist zu weit gegangen. Ich hatte ja keine Ahnung.« Er blickte über die Schulter in den Flur, trat ins Zimmer und schloss die Tür hinter sich. »Maria, geht es dir gut?«
    »Ja, alles in Ordnung. Aber was zum Teufel treibt dein Vater hier bloß?«
    Michael antwortete nicht gleich. Stattdessen rannte er zu dem Rohr mit dem großen Vorhängeschloss, an dem die Kette befestigt war. »Ich habe ihm die Schlüssel gestohlen. Helft mir, den richtigen zu finden. Wir müssen uns beeilen. Pablo kann jeden Moment hier sein.«
    Maria fragte gar nicht erst nach, wer Pablo war – offensichtlich jemand, dem sie lieber nicht begegnen wollte. Während Michael an dem großen Schlüsselbund herumfummelte, sagte er: »Ich hatte keine Ahnung, dass er sie hier gefangen hält, Dr. Cho. Ich habe nie um etwas Derartiges gebeten. Und Maria …«
    Kevin unterbrach ihn. »Sie muss gehen. Sofort. Wir beide können das hier allein schaffen.«
    Maria wollte Kevin und Michael nicht zurücklassen. Zu dritt fühlte sie sich sicherer. »Michael, ist das für dich nicht zu anstrengend? Dein Herz …«
    »Mir geht es gut.«
    »Mit dem künstlichen Herz solltest du fast alles machen können«, sagte Kevin. »Solange die Pumpe mit der Batterie verbunden und die aufgeladen ist.«
    Michael klopfte sich auf sein T-Shirt. Es war nicht dasselbe, das er vorhin getragen hatte, wie Maria auffiel. Dieses hier hatte zwei eingenähte Taschen auf Höhe der Achseln. In beiden steckten Batterien, die durch Drähte mit einem Beutel vor seiner Brust verbunden waren, in der die Pumpe lag. »Ich denke, mein Vater – der Doktor – wollte, dass ich im Haus bleibe, also hat er mich in den Rollstuhl gesetzt, an dem die Batterien für das künstliche Herz befestigt waren. Aber ich habe erkannt, dass ich mit diesen Akkus hier problemlos längere Strecken selbst laufen kann. Und so gut wie jetzt habe ich mich seit Monaten nicht gefühlt. Und das dank Ihnen, Dr. Cho.«
    »Lasst uns verdammt noch mal von hier verschwinden, das wäre mir Dank genug.«
    Maria ging zur Tür und lauschte angestrengt. »Wie lange wird der Akku halten, Michael?«
    »Ein paar Stunden«, antwortete Kevin für ihn.
    »Dann kannst du mit uns fliehen.«
    Michael antwortete nicht, stattdessen richtete er sich auf und hielt das offene Schloss in der Hand. »Ich hab’s!«
    Kevin wickelte die Kette auf und nahm sie in die Hände, da er vorerst nichts gegen die Fußfessel unternehmen konnte. »Lasst uns abhauen.«
    Maria hielt den beiden die Tür auf. Kevin ging vor, obwohl Michael besser mit dem Gebäude vertraut war. Es schien ganz selbstverständlich, dass er die Führung übernahm. Vielleicht war es das Selbstbewusstsein eines Menschen, der es gewohnt ist, Leben zu retten, oder es lag daran, dass er älter als sie beide war und die Kette zur Not als Waffe gebrauchen könnte. Ansonsten blieb ihnen nur ihr Werkzeug, um sich zu wehren. Maria bot Michael einen der Meißel an. Er nahm ihn, hielt ihn jedoch in der Hand, als sei es ein Stück Zeichenkreide. Sie steckte die restlichen Meißel in die Jackentasche und hob den Hammer.
    »Wo entlang?«, flüsterte Kevin, nachdem sie sich über die Treppe in den ersten Stock geschlichen hatten und jetzt vor der Tür zu dem Flur standen, in dem Maria Prescotts Leiche entdeckt hatte.
    Ehe Michael antworten konnte, hörten sie Schritte über sich auf der Treppe. »Alto!« , rief eine Männerstimme. Maria sah hoch. Der Mann zielte mit einem Maschinengewehr auf sie, Kevin und Michael. Als er die Treppe hinunterkam, konnte sie sein Gesicht

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