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Wenn es daemmert

Wenn es daemmert

Titel: Wenn es daemmert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Zoe Beck
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sagen, überlegte es sich anders, holte wieder Luft und sagte: »Gut. Also dann. Der Chief Inspector will mit Ihnen reden.«
    Chief Inspector? »Sie sind …?«
    »Dr. Ian McCallum. Und Sie?«
    Ein Arzt. Er war noch jung, braunes Haar zu hellen, grünen Augen. Das Gesicht aus Eis.
    »Was ist passiert?«, fragte sie noch einmal.
    »Ich hole Chief Inspector Brady«, sagte er. »Brady? Kommen Sie? Sie ist wach.«
    Der Mann, der nun in das Zimmer kam, war sehr groß und breitschultrig. Auch er verbreitete nicht gerade ein mediterranes Klima. Eher Nordpolarluft. »Wie heißt sie?«, fragte er McCallum, während er sie ansah.
    »Hat sie mir noch nicht verraten.«
    »Mina Williams«, sagte sie.
    »Waren Sie seine … Freundin?«
    »Wessen Freundin?«
    Brady und McCallum warfen sich Blicke zu, die sie nicht deuten konnte. McCallum nahm daraufhin seine Arzttasche und verließ das Zimmer.
    Mina sah sich um: zerschlissene Polstermöbel, Chippendale, sehr alt, irgendwann einmal sehr teuer. Ölgemälde an den Wänden. Nichts Bekanntes, aber Originale. Stofftapeten. Auf dem Boden dicke, weiche Orientteppiche, die – wie die Möbel – schon bessere Tage gesehen hatten. Das Fenster gab den Blick in einen wunderbaren Garten frei: perfekter Rasen, gepflegte Blumenbeete, alte Bäume. Die frühe Sonne setzte postkartentaugliche Lichteffekte. Der Ruf des Raben war den Schreien der Möwen gewichen – auch wenn sie einen großen schwarzen Vogel durch das Gras hüpfen sah.
    Eine Erinnerung lugte durch den Nebel, nur um gleich wieder den Kopf einzuziehen, als Mina nach ihr greifen wollte.
    »Miss …?«
    Sie brauchte einen Moment, um zu verstehen, dann nickte sie. »Miss.«
    »Miss Williams«, sagte Brady. »Sie kennen Matthew Barnes?«
    »Den Golfer«, sagte sie. »Natürlich.«
    »Ich meine persönlich.«
    Mina dachte darüber nach, was er mit »kennen« wohl meinte, und entschied sich zu nicken.
    »Was ist mit ihm?«
    Brady zögerte. Ging zur Tür, durch die McCallum verschwunden war, und rief einen Namen. Eine Frau in Minas Alter kam herein. Die beiden setzten sich auf ein Sofa, das jenem gegenüberstand, auf dem sie lag.
    »Das ist Detective Sergeant Hepburn.«
    Die Frau lächelte Mina zu, und schon stieg die Raumtemperatur.
    »Audrey oder Katherine?«, fragte Mina, und die Frau lachte. Warm.
    »Isobel. Weder verwandt noch verschwägert. Wie geht es Ihnen?«
    »Ich weiß es nicht. Eben war mir schlecht, daran erinnere ich mich. Jetzt fühle ich mich noch ziemlich benebelt, aber nicht mehr so mies. Was ist passiert? Wo bin ich?«
    Diesmal war es Hepburn, die Brady einen seltsamen Blick zuwarf, jedoch ganz ohne Temperaturverlust. Hepburn glaubte ihr.
    »Das ist das Haus von Mr Barnes. Wissen Sie noch, wie Sie hierhergekommen sind?«
    Mina schüttelte langsam den Kopf, als wieder eine Erinnerung aus dem Nebelvorhang hervortrat. Diesmal blieb sie etwas länger, lachte schrill und wurde zu einem Grinsen auf Matts verzerrtem Gesicht, das aussah, als sei es durch ein Fischauge fotografiert. Dann verbeugte sich die Erinnerung, nahm ihren Hut und trat zurück in den Dunst, als wäre sie nie da gewesen. Kein   encore   konnte sie zurückholen.
    »Woher kannten Sie ihn?«
    »Ich habe ihn auf einer Party getroffen. Wo ist er?«, fragte sie und hob die Decke, unter der es ihr mittlerweile zu warm geworden war. Sie sah an sich herunter: Sie war immer noch nackt, die Beine voller Blut.
    Sie ließ die Decke mit einem stummen Schrei wieder fallen und spürte Panik in sich aufsteigen. Voller Angst sah sie die beiden Detectives an. »Ich muss mich waschen«, sagte sie.
    »Eine Minute noch, Miss Williams«, sagte Brady. »Sie müssen uns sagen, was heute Nacht passiert ist.«
    »Ich kann mich an nichts erinnern!«
    »Hören Sie,   DS   Hepburn bleibt bei Ihnen. Sie gibt Ihnen etwas zum Anziehen und fährt mit Ihnen nach Hause, und dann …«
    »Wo sind meine Sachen?«
    »Die müssen wir noch eine Weile behalten, für die forensische Untersuchung.«
    »Kann ich ins Bad?«
    »Das ist noch nicht freigegeben. Sie haben heute Nacht schon einmal geduscht? Sie waren ganz nass, als wir Sie gefunden haben.«
    Mina nickte langsam und tastete mit einer Hand nach ihrem Kopf. Ihre Haare waren noch feucht.
    »Wann und warum?«
    »Ich weiß nicht. Ich war ohnmächtig und bin im Bad zu mir gekommen. Ich fürchte, ich hatte mich übergeben, und deshalb musste ich duschen.«
    Brady sah sie an, und Mina wurde es wieder kalt. »Gut. Hepburn kümmert sich um

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