Werwolf - Der Verfall (German Edition)
die
Probleme kümmern – sie
hatten es so gewollt. Es waren wirklich Zeiten des Wandels, ganz wie
Kelladres voraus gesagt hatte. Das Rudel war manipulierbar, selbst
Ehrenhafte wurden gezwungen sich einzugliedern in die Farce; die
Menschen stellten im weitesten Sinne ihre Verbündeten da,
obwohl
sie das Fressen sein sollten; ihre Vettern waren trotz Walerion's
Bemühungen entfernter denn je und die Jugend? In der war jetzt
schon der Keim Skerres gesät. Es war nur eine Frage
der
Zeit, wann er ausbrechen würde. Wandel...an sich dem Stillstand
stets vorzuziehen,
aber Walerion sah einfach nichts Positives, was
daraus entstehen sollte. Während seiner Gedanken legte er einige
Kilometer zurück und war an den Ausläufern eines Gebirges
angekommen.
Hier würde er vorläufig Frieden finden,
einfach immer weiter laufen und den felsigen Boden
unter den
Pfoten spüren und nichts hören, als die Tiere in seiner
Umgebung und das stetige Trommeln seines Laufrhythmus...
*** Teil
2
1. Kapitel Kinder
rannten lachend durch die Gegend. Die Erwachsenen waren alle
beschäftigt und scherten sich nicht weiter darum. Die Sonne
schien und entlockte selbst die kleinste Falte in Walerion's Gesicht.
Alles schien so idyllisch und normal, dass niemand auf den Gedanken
gekommen wäre, dass sich hier je etwas ändern könnte.
Alles ging seinen Gang. Was sollte schon großartig
passieren?
Doch es hatte sich einiges geändert. Wenn Walerion
darüber nachdachte, war es generell schon merkwürdig, dass
er überhaupt noch hier war. Nach seiner Abwahl vor einigen
Jahren und den öffentlich präsentierten Verrat aller,
angeführt von Skerres, hatte er sich eigentlich in die Wildnis
zurückziehen wollen. Bailor war ihr neuer Anführer, sie
hatten es so gewollt und doch hatte er keine Ruhe bekommen und galt
nach wie vor als erste Anlaufstelle für Fragen. Einen kurzen
Moment lang konnte er sich abgrenzen, aber kaum dass er nach den
Verhandlungen mit den Menschen wieder hier gewesen war, wurde er mit
Fragen behelligt. Fragen, auf die er Antworten haben sollte. Walerion
war schließlich Hals über Kopf geflüchtet um sich ein
wenig der Einsamkeit hinzugeben.
Er war los gerannt ohne
irgendeine Habseligkeit einzustecken und hatte geplant auf
unbestimmte Zeit sich seinen Wolfsinstinkten hinzugeben.
Doch
nicht einmal das war ihm vergönnt gewesen. Serena hatte
vermutlich auch nur mit ihm reden wollen und hatte als sie sein Haus
leer fand, sofort die richtigen Schlüsse gezogen und war ihm
gefolgt. Er hatte sich gar nicht erst die Mühe gemacht,
Diplomatie zu heucheln und hatte ihr gegenüber die Zähne
gefletscht. Sie jedoch ließ sich kein bisschen beeindrucken,
verwandelte sich und trat ihm entgegen. Während eines kurzen
Kampfes, war sie offensichtlich unterlegen.
Aber anstatt zu
triumphieren, war Walerion's Wut verpufft. Er ließ sie einfach
liegen und ging seines Weges. Man hätte meinen können, sie
hätte es da begriffen dass er Ruhe haben wollte.
Aber sie
dachte gar nicht daran und lief ihm nach kurzem Zögern einfach
nach. Von seinem erneuten Kläffen ließ sie sich kein
bisschen beeindrucken und blieb auf diese Weise mehrere Tage an
seiner Seite. Nach ein oder zwei Wochen, Walerion hatte in dieser
Phase ein schlechtes Zeitgefühl, saß sie auf einmal wieder
als Mensch neben ihm. „ Reicht
es dir jetzt oder möchtest du noch mehr heraus lassen? Ich
könnte unter Umständen auch Bailor herholen, damit du dich
noch eine Runde fetzen und beißen kannst.“
Walerion
hatte geschwiegen. „ Ich
versteh dich sehr gut, auch wenn du mir nicht glauben magst. Aber du
solltest wenigstens an die Kinder denken.“ Walerion
schnaubte. „ Sieh
es so, auch wenn es nur ein kleiner Teil sein mag, ist es doch besser
als gar nichts zu tun.
Ich weiß du denkst, alle hätten
dich verraten und das mag auch stimmen. Aber indem du weiter
unterrichtest, wird immer ein kleiner Teil Treuer fortbestehen. Die
Existenz einer noch so kleinen Gegenwehr ist immer noch besser, als
nur zu zusehen. Es macht dich nicht besser als deine Widersacher,
wenn du dich jetzt zurück ziehst und sie sich selbst
überlässt.“
Walerion war ansatzweise beschämt
und verwandelte sich zurück. „ Bailor
ist mittlerweile euer Anführer. Du solltest keine Zeit mit mir
verschwenden.“ „ Das
mag eine Erklärung sein, aber ein Argument ist es deshalb noch
lange nicht, für eigenes Moral verwerfen. Komm zurück! Es
wird immer welche geben, die hinter dir stehen und den wahren Kodex
vertreten. Nur weil
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