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Wie ein Blütenblatt im Sturm

Wie ein Blütenblatt im Sturm

Titel: Wie ein Blütenblatt im Sturm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Jo Putney
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Rafael Whitbourne, der fünfte Duke of Candover, war der Liebling der Götter gewesen - gesegnet mit Gesundheit, Intelligenz, Charme und Reichtum. Die, die seine Wege kreuzten, begegneten ihm mit Bewunderung und Respekt.
    Doch er verfluchte sein Schicksal mit düsterem, verzweifeltem Zorn. Diese eine Frau, die ihm mehr bedeutete als alles andere, diese Frau konnte ihn nicht lieben.
    Sie hatte etwas für ihn empfunden, als sie jung war, doch es hatte nicht gereicht, um ihm während der wenigen Monate ihrer Verlobung treu zu bleiben. Er hatte niemals an erster Stelle stehen dürfen, damals nicht und heute nicht, da ihr Herz an einem Spion und Verräter hing.
    Während er in die zurückweichende Dunkelheit starrte, fragte sich Rafe, welcher vernichtende Charakterfeh-ler ihn unfähig machte, eine andere Frau zu lieben als diese, die seine Liebe nicht erwidern konnte.
    Morgen würde Zeit genug sein, darüber nachzudenken. Doch nun wollte er die wenigen Augenblicke mit eben dieser Frau noch genießen.
    Mit einer Klarheit, die jenseits aller Hoffnung lag, wußte er, daß ihm nur diese Zeit bleiben würde.

    Kapitel 16
    LS MAGGIE ERWACHTE, fühlte sie sich ausgespro-A chen ausgeruht, obwohl der Stand der Sonne ihr verriet, daß es noch sehr früh war. Im hellen Licht des Tages konnte sie fast nicht glauben, daß sie die Tollkühnheit besessen hatte, Rafe darum zu bitten, mit ihr zu schlafen.
    Doch sein warmer Körper neben ihr war ein unwiderleg-barer Beweis dafür, daß es so war.
    Als erfahrene Frau hatte sie damit gerechnet, daß er ihr die Bitte erfüllte. Frauen brauchten einen Grund für Intimitäten, Männer gewöhnlich nur einen Ort. Sie hatte den Grund gehabt, und Rafe hatte für den Ort gesorgt…
    Doch das, was sie zusammen erlebt hatten, lag jenseits allem, was sie sich hatte vorstellen können, und es würde für immer in ihrem Gedächtnis bleiben.
    Sie drehte den Kopf ein wenig, um Rafe zu betrachten.
    Seine zahlreichen Prellungen hatten sich in ein dramatisches Lilaschwarz verfärbt. Nur Gott mochte wissen, wie er sie vor dem Mob gerettet hatte. Man konnte ihm Titel, Reichtum und Einfluß nehmen, dennoch würde er sich immer noch von anderen abheben - stark, mutig und auf ei-ne ausgesprochen männliche Art unglaublich gutaussehend.
    Maggie schloß gequält die Augen. Sie hatte immer ge-wußt, daß sie sich aufs neue hilflos in Rafe verlieben wür-de, wenn sie sich jemals wieder näherkommen sollten, und genauso war es geschehen. Die Liebe war immer dagewesen, seit sie ihn vor dreizehn Jahren kennengelernt hatte.
    Vielleicht war dies der Grund, warum sie niemals in der Lage gewesen war, Robin so zu lieben, wie er es verdient hätte.
    Nein, das Problem war nicht, wie sehr sie Robin liebte, sondern wie sie ihn liebte. Sie empfand für beide Männer mehr, als Worte ausdrücken konnten, doch Rafe liebte sie im Streit wie in der Harmonie, in der Herausforderung wie im Einvernehmen.
    Seltsam, daß es die rauheren Aspekte dieser Beziehung waren, die ihren Gefühlen für Rafe die Tiefe und die Intensität verliehen. Mit Robin erlebte sie fast immer Harmonie, und ihre Liebe war die zwischen Freunden, ja fast Ge-schwistern. Rafe wollte sie als einen Partner, als den archetypischen Mann, der sie sich ausgesprochen weiblich fühlen ließ.
    Sie schluckte hart und glitt von Rafes Arm, wobei sie darauf achtete, ihn nicht zu wecken. Obwohl sie nichts lieber getan hätte, als den Rest des Lebens in seinem Bett zu verbringen, wußte sie, daß das unmöglich war. Verschwö-
    rung und Tod umgaben sie immer noch, und gegen Robin standen Anschuldigungen im Raum.
    Auf die eine oder andere Art würde sich die Sache lö-
    sen, und dann würde sie Rafe nie wiedersehen. Wenn man das sexuelle Feuer zwischen ihnen in Betracht zog, konnte es natürlich sein, daß er sie noch als Geliebte wollte, falls sein Stolz nicht zu sehr über die Art und Weise, wie sie ihn benutzt hatte, verletzt war. Doch sie würde niemals wagen, das zu akzeptieren. Die Erinnerung an die vorangegangene Nacht machte es ihr fast unmöglich, sich ein Leben ohne ihn vorzustellen. Wenn sie noch einmal miteinander schliefen, dann würde sie das Ende der Af-färe nicht überleben.
    Und wenn das Ende kam, würde Rafe natürlich ausgesprochen charmant, freundlich und leicht gelangweilt sein. Sie konnte es sich jetzt schon lebhaft vorstellen.
    Den Handrücken auf die Wange gepreßt, sagte Maggie ein stilles Lebewohl an ihre kurzen Stunden der körperlichen Liebe und

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