Wie Liebe Heilt

kommen kann.
    Welche Empfindungen beobachten Sie in Ihrem Körper?
    Welche Gedanken gehen Ihnen durch den Kopf?
    Stellen Sie sich nun vor, Ihre Kollegin beschließt, doch zu der Veranstaltung zu gehen, und zwar in Ihrer Begleitung. Sie bietet Ihnen sogar an, mit Ihnen auf der Party herumzugehen und Sie persönlich den anderen Kollegen vorzustellen.
    Welche Gefühle und Gedanken beobachten Sie jetzt bei sich?
    Eine gute soziale Einbettung bietet uns Belohnung und Unterstützung, angenehme Erfahrungen und eine Grundlage, auf der wir uns geborgen genug fühlen, um Herausforderungen zu begegnen. Wenn Sie wissen, dass jemand in Ihrer Nähe ist, der in schwierigen Situationen ein Auge auf Sie hat, sind Sie eher in der Lage, sich zu entspannen und Ihre Wachsamkeit aufzugeben. Soziale Unterstützung und zwischenmenschliche Interaktionen dienen zudem als Anregung für die Persönlichkeitsentwicklung, für das Selbstverständnis und die Identitätsfindung. Sie stärken die Fähigkeit, auch in schwierigen Phasen in seinem Leben einen Sinn zu sehen. Im Gehirn entstehen dadurch neue Nervenverbindungen, es gibt mehr Erinnerungen an positive Erfahrungen und angenehme Erlebnisse, eine geringere Aktivität der Angstreaktion und mehr positive Emotionen, Gedanken, Überzeugungen und Einstellungen. All dies führt zu einer positiven Physiologie, deren unmittelbare Folge eine bessere Gesundheit und größeres Wohlbefinden sind.
    Wenn Sie sich einsam oder angespannt fühlen, ist die Übung »Spüren Sie die Liebesreaktion« sehr effektiv (siehe Seite 64).
    Je häufiger Sie diese Übung machen, umso besser können Sie das Gefühl von Liebe, das dieser Mensch Ihnen gibt, in sich aufnehmen, und umso weniger einsam werden Sie sich fühlen.

Haustiere und Gesundheit
    Emotionale Unterstützung bekommen Sie zum größten Teil von anderen Menschen, doch auch die Unterstützung, die Menschen von ihren Haustieren bekommen, hat sich als erstaunlich wirkungsvoll erwiesen und spiegelt Elemente zwischenmenschlicher Beziehungen, die zur Gesundheit und zum Wohlbefinden beitragen.
    Studien haben ergeben, dass Haustiere die Angstreaktion vermindern. Dr. Johannes Odendaal fand zum Beispiel heraus, dass positive Kontakte zwischen einem Menschen und seinem Haustier zur Ausschüttung von chemischen Botenstoffen im Gehirn führen, und zwar sowohl bei den Menschen als auch bei den Haustieren. Darüber hinaus sanken die Kortisolspiegel bei Menschen, die Umgang mit Haustieren hatten, was darauf hinweist, dass Haustiere zur Stressminderung beitragen können. [34]   Dr. Karen Allen untersuchte den Blutdruck und die Herzfrequenz von 240 Ehepaaren, von denen die Hälfte ein Haustier besaß. Die Ergebnisse zeigten, dass Menschen mit Haustieren im Ruhezustand bessere Werte hatten als jene ohne Haustiere, unter Belastung stiegen die Werte weniger stark an, und sie erholten sich nach der Belastung schneller. [35]  
    Da Haustiere uns das geben, wozu viele Menschen nicht in der Lage sind – bedingungslose Liebe und Freundschaft –, überrascht es nicht, dass sie helfen können, die Angstreaktion bei Menschen zu regulieren, und auch zu einer besseren Stimmung beitragen. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass sowohl mein Hund als auch meine Katze genau wissen, wann ich dringend Zuwendung brauche. Bevor andere auch nur merken, dass ich aufgewühlt bin, sind die beiden schon da, legen den Kopf in meinen Schoß und erinnern mich daran, dass ich geliebt und geschätzt werde.
    Menschen, die Haustiere besitzen, sind nicht nur weniger einsam und deprimiert, sondern leben auch länger. Das trifft besonders auf ältere Menschen zu. Entsprechende Studien zeigen, dass Besitzer von Haustieren einen niedrigeren Blutdruck, höhere Endorphinspiegel und einen geringeren Bedarf an Schmerzmitteln haben. [36]   Es gibt Projekte, bei denen Haustiere die Menschen in Pflegeheimen besuchen: Dies verbessert die Gemüts- und Geistesverfassung der Bewohner und sie haben mehr Energie. [37]   Ältere Menschen, die ein Haustier haben, gehen viel seltener zum Arzt als Menschen ohne Haustier, ergab eine Studie der Universität von Kalifornien in Los Angeles an fast tausend Patienten. [38]  
    Haustiere geben uns nicht nur bedingungslose Liebe, sie geben uns auch Hoffnung und lassen uns an die Zukunft denken. Sie helfen uns, dass wir uns lebendig fühlen und uns auf das freuen, was noch auf uns wartet.
Lucy: Etwas, für das es sich zu leben lohnt
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