Wie Liebe Heilt
amüsieren, das Beste herausholen und ihnen zuvorkommen.«
Mir schien, als habe David seit frühester Kindheit die Überzeugung entwickelt, er sei nicht liebenswert und würde immer verlassen werden. Meiner Erfahrung nach manifestieren sich Ängste, die mit dem Überleben in Verbindung stehen, häufig als Rückenschmerzen. Ich vermutete, dass Davids Kindheitserfahrungen ihn gelehrt hatten, dass er nicht darauf vertrauen durfte, immer geborgen und sicher zu sein.
Davids frühe Kindheit war in der Tat traumatisch. Sein Vater ließ die Familie im Stich, als David noch ein Baby war. Seine Familie lebte von da an in Armut, und seine Mutter begann zu trinken, um sich von ihrem Kummer abzulenken. Oft kam sie gar nicht nach Hause, und David erinnerte sich daran, dass er sich als Fünfjähriger unter seinem Bett versteckt hatte, um auf seine Mutter zu warten. Wenn sie nicht kam, streunte er mit seinen Geschwistern oft in der Nachbarschaft herum und suchte nach etwas zu essen. Schließlich griff das Jugendamt ein, und seine Geschwister und er verbrachten einen großen Teil ihrer Kindheit in unterschiedlichen Pflegefamilien. Jedes Mal, wenn David in eine neue Familie gebracht wurde, erfand er sich neu, gab vor, jemand anderer zu sein, damit er diesmal vielleicht gemocht wurde. Er war überzeugt, dass er in Wirklichkeit nicht gut genug war und es deshalb besser wäre, seine wahre Identität zu verstecken.
David hatte kein Vertrauen darauf, dass er jemals genug haben oder sein würde. Er wurde ein »Nehmender«. Um sich zu heilen, musste er ein Fundament an Liebe schaffen, das ihm dabei half, zu vertrauen und zu glauben, dass die Liebe bei ihm bleiben würde, dass er es wert war, geliebt zu werden.
Ich empfahl David, jedes Mal, wenn er sich schlecht fühlte, ob körperlich oder seelisch, das SHIELD durchzuführen. Dazu sollte er unter anderem visualisieren, dass er mit der Liebe der ganzen Welt verbunden ist und von den Menschen, die ihm wichtig waren, bedingungslose Liebe bekommt, besonders von seiner Großmutter, der er sehr nahe stand. Wir setzten Bestärkungsformeln ein, mit denen er sich besser unterstützt fühlte, beispielsweise: »Ich vertraue darauf, dass ich geliebt und unterstützt werde.« Ich empfahl David, anderen Menschen zuzuhören, ohne voreilige Schlüsse zu ziehen, und wenn er mit seinen Freunden sprach, sollte er es ihnen sagen, wenn es ihm schlechtging. Das waren seine ersten Schritte, um Vertrauen zu entwickeln und sein Fundament der Liebe zu schaffen. Schließlich fand er eine Arbeit, die er liebte, und baute sich einen Freundeskreis auf, der ihn beruflich und privat unterstützte.
Mit der Liebesreaktion Vertrauen aufbauen
Bewusstheitsübung
Sich des Vertrauens oder Misstrauens bewusst werden
Fragen Sie sich: Vertraue ich darauf, dass …
… ich immer genug Geld haben werde?
… ich immer genug zu essen haben werde?
… ich immer gesund sein werde?
… ich immer Freunde haben werde?
… ich nie allein sein werde?
… ich immer Erfolg haben werde?
… ich immer das haben werde, was ich brauche?
… ich immer geliebt werde, auch wenn ich nicht das tue, was von mir erwartet oder verlangt wird?
Wählen Sie nun eine dieser Fragen aus.
Schließen Sie die Augen, wiederholen Sie die Frage und denken Sie über die Antwort nach. Wie fühlen Sie sich dabei?
Welches Gefühl haben Sie in der Brust?
Was geschieht mit Ihrem Atem?
Achten Sie auf den übrigen Körper, besonders auf die Wirbelsäule. Stellen Sie ein unangenehmes Stechen fest?
Achten Sie darauf, welche Emotionen in Ihnen aufsteigen – Unruhe, ein Gefühl der Ruhe, der Trauer, der Angst etc.
Schreiben Sie sich Ihre Antworten auf.
Wenn Sie mögen, wiederholen Sie diesen Prozess mit maximal zwei weiteren Fragen.
Loslassen
Wählen Sie eine oder mehrere Fragen aus, auf die Sie mit Nein geantwortet haben.
Stellen Sie einen Wecker auf fünf Minuten und schreiben Sie nun alles auf, was Ihnen zu Ihren Antworten einfällt. Setzen Sie sich nicht unter Druck, niemand urteilt über das, was Sie schreiben, und niemand außer Ihnen wird es lesen. Wenn Sie gerade im Fluss sind, wenn die Zeit abläuft, stellen Sie den Wecker neu und machen weiter.
Vielleicht fällt Ihnen auf, dass das häufigste Wort, das Sie schreiben, »weil« ist. Versuchen Sie bei jedem Weil nachzuhaken, um alle Weils zu finden, die ihm vorausgegangen sind. (Beispiel: Weil mich das traurig macht; weil ich nicht gerne traurig bin.)
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