Wie Liebe Heilt
Tagebuch. Er achtete auch darauf, was er aß, und ging ins Fitness-Studio. Er wollte die Dosierung seiner Psychopharmaka reduzieren und an seinem Selbstwertgefühl arbeiten. Ich war begeistert! Wenn doch alle meine Patienten meinem Heilplan so genau folgen und so schnell die Erkenntnis entwickeln würden, was sie brauchten!
Mit Steve und seiner Mutter besprachen wir einen Zeitplan, wie Steve über einen längeren Zeitraum die Psychopharmaka nach und nach reduzieren könnte, so dass er bis zum Sommer völlig frei davon wäre. Ich erklärte, es sei sehr wichtig für ihn, während dieses Prozesses den Heilplan einzuhalten, um einen Rückfall in Depressionen zu verhindern. Dann lehrte ich Steve das Vertrauensgebet und die Heilübung »Das vollkommene Kind«. Ich wies ihn an, diese Visualisierung am Abend durchzuführen und die Visualisierung »Sich selbst lieben lernen« morgens. Auch sollte er häufig die Bestärkungsformel sprechen: »Ich liebe mich. Ich bin gut genug. Ich habe genug.«
Anfangs war Steves Psychiater dagegen, die Psychopharmaka zu reduzieren, da der Junge noch vor nicht allzu langer Zeit selbstmordgefährdet gewesen war. Steve litt jedoch seit kurzem unter Nebenwirkungen wie starken Kopfschmerzen und unwillkürlichen Muskelzuckungen. Ich vermutete, da es Steve besserging, wollte uns sein Körper sagen, dass er diese hohe Dosierung nicht mehr brauchte. Über die nächsten fünf Monate verringerte Steve nach und nach seine Psychopharmaka-Dosis, bis er ganz frei davon war.
Einmal im Monat kam er in meine Sprechstunde, egal, wie es ihm ging, selbst mit Pfeifferschem Drüsenfieber. Ich fragte ihn: »Was willst du hier? Du solltest zu Hause im Bett liegen.« Er antwortete mit einem Schulterzucken. »Ich dachte, wir könnten weiter an meiner Heilung arbeiten.« Ich musste lächeln, denn das zeigte mir, dass Steves Herz dabei war, gesund zu werden. Es war ihm wichtig, Unterstützung und Liebe zu erhalten. Ich war froh, dass ich ihm helfen konnte.
Steve arbeitete weiter daran, Liebe zu bekommen und zu lernen, sich selbst zu lieben, und zu erforschen, wer er ist. Er setzte die Heilübungen und die Bestärkungsformeln fort und kümmerte sich weiter um sich selbst. Etwa zwei Monate, nachdem er mich trotz seiner Krankheit besucht hatte, kam er in meine Praxis und sah aus, als hätte er etwas auf dem Herzen. Das Gespräch verlief folgendermaßen:
Ich: Was möchtest du mir erzählen?
Steve (verwundert): Woher wissen Sie das?
Ich (lächelnd): Nun, Steve, das ist genau das, was die Menschen tun, wenn sie hierherkommen. Sie sprechen über das, was sie beschäftigt.
Steve: Ich bin schwul.
Ich: Nun, es wird Zeit.
Steve (überrascht): Sie wussten das?
Ich (lächelnd): Ich habe es vermutet. Ich habe darauf gewartet, dass du an dich glaubst, dich liebst und dich genug akzeptierst, um es dir selbst und der Welt gegenüber zuzugeben. Hast du es schon anderen erzählt?
Zu diesem Zeitpunkt hatte Steve bisher nur mit einem Freund darüber gesprochen. Ich sagte ihm, er dürfe keinesfalls vergessen, wie geliebt und unterstützt er sei und dass es wirklich sicher für ihn war, es anderen zu erzählen, wie seiner Mutter oder seinem Bruder. Steve erzählte es dann seiner Mutter, seinem Bruder und Freunden, allerdings nicht seinem Vater. Er wusste, dass das schwierig werden würde, hauptsächlich wegen der Ängste seines Vaters, nicht weil er selbst, Steve, ein schlechter Mensch sei. Sein Vater fand es schließlich heraus, erfuhr es aber nicht von Steve. Die beiden sprachen niemals darüber. Dennoch akzeptiert Steves Vater ihn und seine Entscheidungen immer noch.
Ziel Nr. 1: Lernen Sie, sich selbst zu bejahen und sich selbst anzuerkennen.
Mit der Liebesreaktion Selbstbejahung lernen
Bewusstheitsübung
Sich eines Mangels an Selbstbejahung bewusst werden
Diese Übung haben Sie im Verlauf dieses Buches schon in verschiedenen Versionen gemacht. Inzwischen haben viele von Ihnen wahrscheinlich herausgefunden, welche Erinnerung oder welcher Mensch die Quelle Ihrer Schuldgefühle, Ihrer Scham oder Ihres gebrochenen Herzens ist.
Stellen Sie den Wecker auf zehn Minuten. Setzen Sie sich ruhig hin und stellen Sie sich folgende Fragen:
Auf welche Weise suche ich Anerkennung?
Habe ich das Gefühl, dass ich so, wie ich bin, gut genug bin? Oder brauche ich andere Menschen oder materielle Besitztümer, um mir zu beweisen, wer ich bin?
Versuche ich irgendetwas, was mich betrifft, vor anderen zu verbergen?
Habe ich Fantasien, einmal etwas
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