Wie man geniale Hochzeitsreden hält-Sprueche Zitate Frechheit
wie die Ehe dann lief.
Voraussetzung ist natürlich, dass wir wissen, wen das Brautpaar verehrt. Und dass ein paar dieser Idole unter den mehr als hundert Namen hier zu finden sind. Aber das ist ziemlich sicher. Und wenn wir partout nicht in Erfahrung bringen können, wen Braut und Bräutigam toll finden, nehmen wir notfalls Goethe und Schiller ... oder diejenigen Helden, die wir, die Redner, mögen!
Nur Vorsicht. Das ist schon eine Menge Stoff! Die Kombination aus Trausprüchen und ruhmreichen Paaren beschert uns ganz nebenbei eine Kulturgeschichte der Ehe. Deshalb macht es so viel Spaß, in diesem Buch zu schmökern. Man kann es nicht lesen, ohne klüger zu werden.
Am Ende müssen wir sogar aufpassen, dass unsere Rede nicht zu lang wird! Fünf Minuten reichen, sieben sind gut, zehn schon zu viel. Wer eine der Doppelseiten aus diesem Buch vorträgt, hat eine Hochzeitsrede von fünf Minuten. Das ist perfekt. Fünfzig perfekte Reden enthält dieses Buch also schon mal. Die Kombinationsmöglichkeiten sind nahezu unendlich.
Mit diesem Buch können wir also mühelos heiraten. Mühelos eine geniale Rede halten. Mühelos originelle Glückwünsche schreiben. Und obendrein Trost spenden. Denn mit den frechen Bosheiten können wir all diejenigen aufheitern, die diese Frau oder diesen Mann nicht abgekriegt haben.
Es kann also nur gut ausgehen. Auf ins Vergnügen!
Die Liebe hört niemals auf
Die Liebe hört niemals auf.
Paulus an die Korinther, 1. Brief, Kapitel 13, Vers 8
Jeder ahnt, dass dieser goldene Spruch letzten Endes wahr ist. Dass er auch für die Partnerschaft wahr ist, ist nicht damit gesagt. Von Leidenschaft ist schon gar nicht die Rede. Charles, der zerknitterte englische Thronfolger, und Lady Diana Spencer heirateten mit genau diesem Spruch. Hörte die Liebe zwischen den beiden niemals auf? Na ja. Vielleicht nicht. Wir sind unwissend. Die feinsten Regungen der Herzen bleiben Außenstehenden verborgen. Die Ehe zumindest endete; aber das Wort Ehe taucht ja im Vers auch nicht auf. Und immerhin hatten die beiden ein ergreifendes romantisches Vorbild: Romeo und Julia. Für diese rauschhaft Liebenden war von ihrem schützenden Beichtvater genau dieser Spruch vorgesehen. Zur Eheschließung kam es nicht mehr, zumindest nicht offiziell.Dass die Liebe der beiden dennoch Bestand hatte und bis heute hat, wird niemand bezweifeln. Partner, die unter diesem kühnen Motto heiraten, erwarten viel, wünschen sich womöglich noch mehr und wissen zugleich instinktiv, dass ein Untergrundrauschen von Liebe immer da ist – selbst wenn die Teller fliegen und das Gespräch über Anwälte läuft. Liebe, das meint der Spruch, ist einfach nicht zu verhindern. Partner, die ihn wählen, sind deshalb keineswegs in Illusionen befangen, wie zahnlose Verwandte meinen, sondern sind zutiefst realistisch. Liebe, so viel wissen oder ahnen sie, ist die tiefste Wirklichkeit. Und natürlich sind sie entschlossen, auch im weniger tiefen Alltag gelegentlich etwas davon durchscheinen zu lassen. Mystiker behaupten, Paare mit diesem Spruch hätten eine goldene Aura. Na schön. Wenn man ganz genau hinschaut ... doch, ja ... sieht gut aus!
Wenn Männer wüssten, was Frauen von der Ehe
erwarten, würden sie nicht heiraten. Edith Piaf
Am Horizont der Liebe erhebt sich die Sonne der Ehe.
Am Horizont der Ehe sinkt die Sonne der Liebe.
Voltaire
Eine Frau kann mit jedem Mann glücklich werden,
solange sie ihn nicht liebt. Amanda Cross
Heißa, jauchzet Sauerbrot, heißa, meine Frau ist tot!
Wilhelm Busch
Nun aber bleiben Glaube,
Hoffnung, Liebe
Nun aber bleiben Glaube, Hoffnung, Liebe, diese drei;
aber die Liebe ist die größte unter ihnen.
Paulus an die Korinther, 1. Brief, Kapitel 13, Vers 13
Der Spruch ist berühmt. Er wurde nicht nur von frommen Friedensnobelpreisträgern wie Bertha von Suttner und Martin Luther King für ihre Heirat gewählt. Auch unfromme Gestalten fanden ihn passend. Zum Beispiel Henry VIII., der dickschädelige englische König des sechzehnten Jahrhunderts. Seine zweite Ehe stellte er unter dieses Motto. Die erste hätte gar nicht geschieden werden dürfen. Den Wunsch Henrys lehnt der Papst schroff ab: Sein Anliegen sei mit dem Glauben nicht vereinbar, Henry solle sich keine Hoffnung machen. Der König ließ den Papst wissen: »Diese Art Hoffnung benötige ich nicht, und diese Art Glauben ebenfalls nicht.« Er gründete seine eigene Kirche, ließ sich scheiden und
Weitere Kostenlose Bücher