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Wienerherz - Kriminalroman

Wienerherz - Kriminalroman

Titel: Wienerherz - Kriminalroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: emons Verlag
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abgeben.«
    »Im Übrigen war ich noch nicht fertig«, fuhr Spazier fort. »Zwei Tage nach der letzten Meldung in London taucht er in Paris wieder auf.«
    »Macht der eine Europareise, oder was?«
    »Dort bleibt er für vier Tage, also bis vorgestern. Seit gestern ist er in Barcelona.«
    Sie wussten nicht, wovor Komeska floh. Auf jeden Fall hatten sie keinen Grund, ihn von den spanischen Behörden festnehmen zu lassen, war Freund bewusst. Noch hatten sie ihm keine Illegalitäten nachgewiesen. Genau genommen hatten sie nicht einmal echte Hinweise auf etwaige Vergehen. Die Geldverschiebungen mit Dorin konnten rechtens gewesen sein. Um eine Überwachung konnte er die Spanier schlecht bitten. Auch eine Befragung hielt er zu diesem Zeitpunkt für ungünstig. Was immer Komeska nach Barcelona getrieben hatte, ein Polizeibesuch würde ihn warnen und endgültig untertauchen lassen. Am liebsten hätte er sich selbst in den nächsten Flieger gesetzt, um mit dem Mann zu sprechen. Weg aus diesem ganzen Sauhaufen. Nach dem Termin beim Pepe gestern hatte er die Nase voll.
    »Schick ein Danke an Interpol. Ich rede mit der Untersuchungsrichterin. Vielleicht kann ich sie zu einem Antrag auf ein Amtshilfeverfahren überreden, damit die Spanier ihn wenigstens observieren.«
    Auf seinem Schreibtisch klingelte das Telefon. Spazier verließ den Raum. Die Anruferin war Joachim Thalers Sekretärin. Sie verband ihren Chef mit Freund. Thaler meldete sich mit überschwänglicher Freundlichkeit.
    »Wegen unseres Termins morgen«, kam er schließlich zur Sache, »den müssen wir leider verschieben.«
    »Auf wann?«
    »Donnerstag. Dieselbe Zeit?«
    »Bis dann.«

Mater semper
    Canella legte einen Ausdruck in die Mitte des Tisches. Wieder die Strichmuster eines DNS -Codes. Mit einer Büroklammer hatte er ein kleines Bild von Dorins Vater darangeheftet.
    »Das ist der Code von Adalbert Dorin, dem Vater des Toten.«
    Daneben legte er ein DNS -Codeblatt, an dem eine Aufnahme Rudolf Komeskas angebracht war.
    »Hier haben wir den zweiten Vater.«
    Ein drittes Blatt.
    »Und weil wir ihre DNS auch haben, hier die Frau dazu, Emil Komeskas Mutter Hildegard.«
    Er förderte ein Papier mit einem Foto Viktor Dorins zutage.
    »Das ist der jüngste Sohn von Adalbert Dorin, Viktor. Bekannt als der Maler Peer Tann.«
    Er platzierte das Blatt unterhalb von Adalbert Dorin. Er zeigte auf ein paar Striche der Codes von Vater und Sohn.
    »An diesen Markern erkennt man die Verwandtschaft. Dann haben wir diesen Herrn.«
    Freund erkannte ein Foto Florian Dorins am DNS -Codeblatt befestigt.
    »Jetzt wisst ihr schon, worauf ihr achten müsst. Zeigt mir die entsprechenden Marker.«
    »Sind wir hier beim Millionenquiz? Mach bitte weiter«, forderte Freund.
    »Spielverderber«, erwiderte Canella. »Da, da und da zum Beispiel seht ihr sie.«
    Dabei legte er drei seiner Finger gespreizt an der jeweiligen Stelle auf den Ausdruck. Dann hob er die Hand in derselben Haltung zur DNS von Adalbert Dorin.
    »Was müssen wir erkennen?«
    »Florian Dorin ist nicht Adalbert Dorins Sohn.«
    Er legte die Hand auf Rudolf Komeskas Blatt.
    »Florian Dorin ist der Sohn von Rudolf Komeska.«
    Er schob den Unternehmersohn zum Altgewerkschafter.
    »Und um Spekulationen über mögliche Seitensprünge der Beteiligten auszuschließen: Florian Dorin ist auch Hildegard Komeskas Sohn.«
    Zufrieden blickte er in die Runde. Dann brachte er sein letztes Blatt hervor.
    »Ihr könnt euch denken, wohin Emil Komeska gehört.«
    Er legte den Ausdruck zu den Dorins.
    »Emil Komeska ist eindeutig Adalbert Dorins Sohn. Er ist weder der Sohn von Rudolf noch von Hildegard Komeska. Hätten wir Proben von Annemarie Dorin, bin ich sicher, würde sie sich als Emil Komeskas Mutter erweisen.«
    Ein paar Sekunden herrschte Stille, bevor Spazier sagte:
    »Eine Verwechslung im Krankenhaus kommt bei den Geburtsdaten nicht in Frage. Laut Geburtsunterlagen ist Emil Komeska über ein Jahr älter als Florian Dorin.«
    »Vielleicht waren die Proben verunreinigt«, schlug Wagner vor.
    »Das habe ich gecheckt«, antwortete Canella eingeschnappt.
    »Und verwandt sind alle miteinander?«, fragte Petzold.
    »Ja. Ich kann leider noch immer nicht den genauen Grad bestimmen. Dazu bräuchte es sehr aufwendige Tests und mehr Vergleichsmaterial.«
    »Rätselhaft«, murmelte Varic.
    Schweigend standen sie um den Tisch.
    »Eigentlich gibt es dafür nur eine Erklärung«, sagte Freund. Er löste die Bilder Emil Komeskas und Florian Dorins von

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