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Wildes Begehren

Wildes Begehren

Titel: Wildes Begehren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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hielt Philip ihn für ein Alphatier – wie sich selbst. Die Augen auf Philip gerichtet beugte Elijah sich zu Isabeaus Ohr hinunter.
    »Weiter so, du wirkst sehr cool und ruhig und ein klein wenig hochmütig. Ich schätze, die Videobänder werden gerade ausgewertet. Sobres Interesse an dir wird Imelda reizen. Und Conners geheimnisvoller Auftritt ist auch nicht zu übersehen.«
    Isabeau lächelte, tätschelte seine Wange und bemühte sich, bewundernd zu ihm aufzuschauen. Es war seltsam. Sie kannte Elijahs Hintergrund und wusste, wo er herkam und was er im Leben getan hatte, und das meiste davon war nicht besonders gut gewesen, trotzdem roch er sauber. Philip dagegen roch verdorben. Es fiel ihr schwer, nicht zu Conner hinüberzuschauen, als Elijah sie zu Marcos zurückführte, der grüßend sein Weinglas erhob und ihr einen Witz erzählte. Isabeau spürte sofort, als Philip hinzukam und sich direkt neben sie stellte. Damit zeigte er allen, dass er sich trotz der deutlichen Warnung, die Elijah ausgesprochen hatte, unter Imeldas Schutz sehr sicher fühlte.
    Es war offensichtlich, dass Imelda in Philips Haus das Sagen hatte. Das sah man am Überwachungssystem und an den Waffen, mit denen Philips Sicherheitsleute ausgestattet waren. Sie waren zu raffiniert für die Männer, die sie trugen. Diese Männer gehörten zu Sobres persönlicher Schutztruppe, nicht zu Imeldas, denn Philip war anscheinend zu faul oder zu geizig, Berufssöldner oder Ex-Soldaten anzuheuern.
Vielleicht war er ja der Ansicht, nicht so gefährdet zu sein wie Imelda. Doch die beiden hatten definitiv miteinander zu tun, sonst hätte es all die Waffen und Sicherheitssysteme nicht gegeben. Als Leiter der Tourismusbehörde war Philip in der Lage, Imelda dabei zu helfen, ihre Drogen außer Landes zu schaffen. Und er wurde offenbar gut bezahlt für seine Dienste.
    Isabeau verfolgte, wie Philip versuchte, Marcos mit seinem eingebildeten Charme einzuwickeln. Marcos war nicht mehr der Jüngste, und vielleicht glaubte Imelda, ihn zur Zusammenarbeit überreden oder zwingen zu können, falls ihm ihr Angebot nicht behagte. Bei Elijah lagen die Dinge ein wenig anders. Er war jung und viril. Und er stand in dem Ruf, ein skrupelloser Geschäftsmann zu sein. Seine Leute waren ihm treu ergeben, und seine Feinde neigten dazu, früh zu sterben. Niemand hatte ihn an Marcos’ Seite erwartet.
    In etwa einer Stunde war mit Imelda zu rechnen, dann würde die Spannung sprunghaft ansteigen. In der Zwischenzeit wollte das Team versuchen, möglichst viele Informationen aus Sobre herauszuholen, ohne nach Imelda zu fragen. Er sollte sie selbst ins Gespräch bringen, und Isabeau war sicher, dass das nicht mehr lange dauern würde. Philip war bereits dabei, die Namen verschiedener Berühmtheiten fallenzulassen, die er bereits zum Abendessen oder auf einer Party begrüßt hatte. Er war ein eitler, aufgeblasener Mann, aber Isabeau hütete sich, ihn zu unterschätzen. Denn dumm konnte er nicht sein, wenn er so weit gekommen war.
    »Sie haben ein sehr schönes Zuhause, Mr. Sobre«, sagte sie. »Es ist … erstaunlich.«
    Geschmeichelt warf Philip sich in die Brust. »Selbst an Orten wie diesen kann man es sich schön machen.« Er hielt
ihren Blick fest. »Wir stellen unsere eigenen Regeln auf und leben, wie wir es für richtig halten.«
    Über den Rand ihres Kristallglases hinweg lächelte Isabeau ihn freundlich desinteressiert an. »Nun, es sieht aus, als würde Ihnen das gut gelingen. Wo in aller Welt haben sie all diese Diener aufgetrieben?«
    Isabeau wählte absichtlich das Wort »Diener« und einen leicht abfälligen Ton, als sie auf das uniformierte Personal deutete. Es bestand fast ausschließlich aus Frauen, aber sie sah auch einige Männer, die Tabletts herumreichten. Sie war sicher, dass diese Leute keine Sicherheitskräfte waren, denn sie bewegten sich mit gesenktem Blick durch die Menge. Einige der teuer gekleideten Besucherinnen berührten die männlichen Bediensteten aufreizend, und Isabeau hätte wetten mögen, dass die Männer und Frauen, die sich nach oben zurückzogen, noch ganz andere Dienstleistungen vom eingeschüchterten Personal verlangten – und höchstwahrscheinlich bei diesen Vergnügungen heimlich gefilmt wurden.
    Das Team schätzte, dass ihnen nur ein oder zwei Stunden blieben, bis Imelda eintraf. Alles, was Isabeau über diese Frau wusste, deutete darauf hin, dass sie es darauf anlegte, jeden in ihrem Umfeld klein aussehen zu lassen. Imelda war vermutlich kalt,

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