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Wo die toten Kinder leben (German Edition)

Wo die toten Kinder leben (German Edition)

Titel: Wo die toten Kinder leben (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roxann Hill
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die Polizei etwas Druck ausübt…“, ich nahm einen weiteren Schluck, „…diese Kerle haben doch kein Rückgrat. Die werden bald anfangen, in den höchsten Tönen zu singen.“
„Ja, das werden sie“, sagte Satorius.
„Eigentlich können wir froh sein“, meinte Paul.
Ich sah ihn an. „Wieso?“
„So wie es aussieht, ist keiner von dieser Liste ein aktives Mitglied unseres Bistums. Niemand von denen steht in irgendeiner engen Beziehung zum Dekanat. …Sicher, wir kennen ein oder zwei der Männer, weil sie mehr oder weniger in der Öffentlichkeit stehen. Aber wir kennen sie nicht aus dem kirchlichen Umfeld.“
„Nein“, bestätigte Satorius.
„Und das wundert mich“, fügte ich hinzu.
Die Augen der drei Männer waren fragend auf mich gerichtet.
„Bisher war es so: wir haben die Selbstmorde untersucht. Und ganz zwangsläufig kamen wir zu diesen Kinderschändern. Jetzt - plötzlich – trennen sich diese beiden Fälle, anstatt weiter zusammenzuführen. Die Pädophilen scheinen immer weniger eine Beziehung zu unseren Suizidopfern zu haben. …Und deshalb denke ich, wir haben irgendetwas übersehen. Aber wie sehr ich auch… - je mehr ich mich mit dem letzten Zeugen beschäftigt habe…“ Ich verstummte, weil sich bei meinen Worten eine eiskalte Atmosphäre in dem Zimmer breit machte. Ich versuchte zu lächeln, aber es gelang mir nicht, die entstandene Betroffenheit zu zerstreuen. „Na ja“, sagte ich schließlich. „Ich habe ihn intensiv befragt, das könnt ihr mir glauben…“ – Das war auch nicht besser. Jetzt sahen die drei Männer betreten zu Boden und vermieden es, mir direkt in die Augen zu blicken.
„Also“, setzte ich ein drittes Mal an. „Er war sich hundertprozentig sicher, dass außer ihm und seinem Freund überhaupt niemals junge Leute an diesen Verbrechen beteiligt waren. Er hat mich bestimmt nicht angelogen.“ Ich wollte noch anfügen, dass der Typ zu diesem Zeitpunkt überhaupt nicht mehr in der Lage gewesen war, zu lügen. Aber das brauchte ich nicht. Ein Blick in die Gesichter meiner drei Zuhörer zeigte mir, dass sie das ohnehin schon wussten.
„War es tatsächlich nur ein Zufall, dass wir über die zwei Suizidopfer an die Pädophilen gekommen sind?“, fragte ich in die Runde
„Vielleicht war es eine Art Vorsehung“, meinte Lorenzo. „Vielleicht sollten diese schrecklichen Verbrechen an den Kindern nicht auf Dauer ungesühnt bleiben.“
Satorius blickte nachdenklich auf: „Wahrscheinlicher ist, dass Paul und Anne die Verbindung einfach noch nicht gefunden haben. Ich kann mich ja irren, aber meiner Meinung nach gibt es noch eine zweite Gruppe von Verbrechern, von der die Kinderschänder nichts gewusst haben. Vielleicht hängt alles irgendwie anders zusammen.“
„Morgen“, sagte ich, „morgen werden wir das überprüfen. …Besser gesagt, heute, wenn ich etwas geschlafen habe“
Ich schälte mich aus dem Sessel und bereitete mich innerlich darauf vor, in meine Wohnung zu fahren.
Satorius blickte erstaunt hoch. „Wo willst du hin?“
„Na ja, der Morgen wird bald grauen und ich bin müde.“
Lorenzo lächelte. „Mia cara, dein Zimmer wartet auf dich.“
„Du meinst…“
„Ja, dein Zimmer hier.“
„Wir würden uns freuen, wenn du bleiben könntest“, bekräftigte Paul und als ich ihn ansah, glaubte ich für einen kurzen Moment zu erkennen, dass aus seiner Miene eine Emotion sprach, die… - aber vermutlich hatte ich mich getäuscht.
„Das ist das Vernünftigste“, sprach Satorius unterdessen weiter. „Du schläfst einfach hier. Und nachher fahrt ihr gemeinsam zur Polizei, kümmert euch um die Anzeigen und dann sehen wir weiter. Vielleicht fällt uns noch ein, wo die Verbindung liegen könnte. Die Verbindung zwischen den Suiziden und den Pädophilen.“
„Jedenfalls kommen uns zu viert mehr Ideen, als wenn Paul und ich alleine grübeln“, stimmte ich ihm zu. Ich trank mein Glas aus. „Seid mir nicht böse, aber ich bin hundemüde.“ Die Wunde, die Frau Dr. Hofmann so gut versorgt hatte, begann, höllisch zu ziehen.
Lorenzo erhob sich von seinem Stuhl, um mich zu begleiten, aber ich schüttelte den Kopf. „Lass gut sein, Lorenzo. Ich finde den Weg auch allein.“
„In Ordnung, mia cara“, sagte er. „Ich habe dir ein neues Shampoo für langes Haar, Kosmetik, Wäsche und ein Nachthemd besorgt. Ich weiß zwar nicht, ob dir das alles zusagt und passt, aber ich habe mir viel Mühe gegeben und mich im Geschäft beraten lassen. …Ich kann ja auf Dauer schlecht

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