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Wolf Shadow Bd. 3 - Dunkles Verlangen

Wolf Shadow Bd. 3 - Dunkles Verlangen

Titel: Wolf Shadow Bd. 3 - Dunkles Verlangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Wilks
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fesselte ihre Hände hinter dem Rücken, während ein anderer ihr den Lauf einer Pistole an die Schläfe hielt. Sie machte gerade eine Bemerkung über deren Herkunft, woran sie hätten Anstoß nehmen können, aber sie beachteten sie nicht.
    Cordoba gab Jiri das Kind, ein vielleicht zwei oder drei Jahre altes Mädchen mit dicht geflochtenen Zopfreihen, die mit bunten Gummibändern zusammengehalten waren, das weiche, runde Gesicht noch entspannt vom Schlaf. Jiri drückte sie an sich und wandte sich ab. Sie beugte das Gesicht über das Kind … vielleicht um ihr Gesicht vor Cordoba zu verbergen? Denn auf einmal verzerrte sich ihre Miene, offenbar wurde sie von ihren Gefühlen überwältigt. Sie flüsterte Koseworte in Englisch und in einer Sprache, die Rule nicht kannte.
    Verzweiflung und Liebe – immerhin hatte sie nicht gelogen, was ihre Gefühle betraf.
    Er drehte sich so weit nach rechts, wie der unerbittliche Griff des Dämons es erlaubte, und warf einen flüchtigen Blick auf das geflügelte Wesen auf dem Boden. Die gefalteten Flügel standen ab wie bei einer Fledermaus; das Maul mit den scharfen Zähnen war ganz, die Augen halb geschlossen.
    Seine Klauen lagen auf zwei reglosen Gestalten – Brady und Cullen.
    Brady erkannte er an seinem hellen Haar. Er lag am weitesten von Rule weg und mit dem Gesicht nach unten. Der Rest seines Körpers war fast ganz unter der Klaue verschwunden, die ihn festhielt. Aber Hennings war der einzige weitere Blonde in ihrem Team, und dieser reglose Körper war viel schlanker als Hennings.
    Cullen lag mit dem Gesicht zu Rule. Es war blutverschmiert, aber Rule erkannte ihn trotzdem. Aber … ja, seine Augen waren geschlossen. Er verspürte ein Gefühl der Erleichterung. Die Augen von Toten waren immer geöffnet.
    Was war mit Alex? Und Hennings und Bryan? In seinem Inneren regten sich die Mächte, drängten ihn zur Tat. Er war verantwortlich für seine Leute. Aber er konnte sie nicht sehen, konnte nicht nach ihnen suchen – und er konnte sich nicht mehr erinnern, verdammt noch mal. Vielleicht hatte er noch vor zehn Minuten gewusst, was aus ihnen geworden war. Er hatte keine Ahnung.
    „Ist das die Tochter, die wir retten sollten?“, sagte Lily mit ihrer kühlen Cop-Stimme. „Sieht aus, als wärst du dir mit Cordoba schon einig geworden, bevor du mit uns gesprochen hast, Jiri. Ist das der Grund, warum Cynna es nicht geschafft hat, dich an dein Versprechen zu binden?“
    „Sehr gut, Miss Yu“, sagte Cordoba. Sein Englisch war perfekt, aber er sprach mit leichtem spanischem Akzent. „Jiri konnte nicht an ihr Wort gebunden werden, weil sie ganz mir gehört.“ Er lächelte. „Ich habe natürlich alles gehört.“
    Jiri richtete sich auf, auf dem Gesicht ein leichtes spöttisches Lächeln. „Tommy hat die Gabe des Gehörs. Eine seltene Gabe für einen außergewöhnlichen Mann.“
    „Jiri.“ Er schüttelte den Kopf. „Müssen die das wissen?“
    „Warum nicht?“ Sie wandte sich zu Rule hin, immer noch das spöttische Lächeln auf den Lippen. „Fast alles, was ich gesagt habe, ist wahr. Nur was das Timing betrifft, habe ich ein bisschen geschummelt. Als ich den Zauberer nicht für mich gewinnen konnte, habe ich Tommys Bedingungen akzeptiert. Jetzt bin ich an ihn gebunden.“
    Cynna gab ein leises ersticktes Geräusch von sich. Aber als Rule zu ihr hinübersah, war ihre Miene ausdruckslos. „Das ist eine andere Art von Bindung als die, die ich durchgeführt habe. Sie meint, sie ist seine Kreatur, so wie der Dämon ihre ist. Sie kann nichts tun, was ihm schadet, und sie kann sich nicht weigern, etwas zu tun, das er ihr befiehlt.“
    Cordoba strich besitzergreifend mit der Hand über Jiris Arm. „Sie hat sich dagegen gewehrt, nicht wahr, querida ? Damit hatte ich gerechnet. Und auch damit, dass ich am Ende gewinnen würde. Aber es ist gar nicht so schlimm, wie du befürchtet hattest, oder? Ich lasse dir manchmal auch deinen Willen – obwohl ich ganz gern wüsste, warum du nicht wolltest, dass wir die töten, die überflüssig sind.“
    Jiri schüttelte den Kopf. „Das ist Verschwendung, Tommy. Du musst lernen vorauszudenken. Ein Zauberer – er ist doch noch am Leben, oder? – kann uns sehr nützlich sein.“
    „Nicht, wenn er versucht, uns zu töten … obwohl wir sicher einen Weg finden, ihm das auszutreiben. Oder vielleicht wird Sie es auch tun. Aber warum belasten wir uns mit ihm? Sie braucht nur die Berührungssensorikerin.“
    „Es kann Jahre dauern, bis Sie den Codex

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