Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Working Mum

Working Mum

Titel: Working Mum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Allison Pearson
Vom Netzwerk:
gekriegt hast.
     
Von: Candy Stratton
An: Kate Reddy
Welche Msg?
     
Von: Kate Reddy
An: Candy Stratton
Wegen betrunken und ungebührlich. Schnell. Schau nach!
     
Von: Candy Stratton
An: Kate Reddy
Sorry, mein Schatz. Die hast du wohl an ein anderes glückliches Mädchen geschickt.
     
Von: Kate Reddy
An: Candy Stratton
An den Klienten in New York, wenn du’s genau wissen willst. Bin eine tote Frau. Bitte keine Blumen.
     
Von: Candy Stratton
An: Kate Reddy
Heilige Scheiße. Schick noch eine. JETZT GLEICH!
Sehr geehrter Herr, mein bösartiger Zwilling, der sich ebenfalls Kate Reddy nennt, hat Ihnen soeben eine verrückte und anstößige E-Mail geschickt, bitte ignorieren Sie dieselbe.
Was soll’s, mach dir keine Sorgen. Abelhammer ist schließlich Amerikaner. Nicht vergessen, wir haben keinen Sinn für Humor.
     
    15.13: Einer nach dem anderen treffen die Abteilungsleiter in Rod Tasks Büro ein. Meine Augenlider klappen zu wie die einer Schlafpuppe. Das Einzige, was mich wach hält, ist der Gedanke, dass Jack Abelhammer mich wegen sexueller Belästigung verklagen wird. Yanks sind besessen von «politisch inkorrektem Verhalten». Er hat immer noch keine Mail zurückgeschickt. Die Hoffnung, dass er die meinige als Beispiel charmanter britischer Exzentrizität abtut, schwindet so schnell wie das Tageslicht. Da ich mit offenen Augen albträume, entgeht mir, dass sich Celia Harmsworth nähert. Die Leiterin der Abteilung für Personalentwicklung streckt einen knochigen Finger aus und bohrt ihn an die Stelle, in die Ben heute Morgen seine Zähne geschlagen hat. Fühlt sich an, als wäre das schon drei Menschenleben her.
    «Ist da was auf Ihrem Hals, Katharine?»
    «Ach, das. Das Baby hat mich gebissen.»
    Ein paar Typen am Tisch prusten in ihr Perrier. Celia schenkt mir jenes wintrig maliziöse Lächeln, mit dem die böse Königin Schneewittchen den Apfel überreicht hat. Entschuldige mich und schieße mit Candy an meinen Fersen zur Damentoilette. Das Licht da drinnen ist furchtbar, aber der Spiegel enthüllt etwas mitten auf meinem Hals, das aussieht wie ein von einem jugendlichen Vampir hinterlassener Knutschfleck. Versuch es mit Grundierung. Nützt nichts. Versuche es mit Puder. Verdammt. Biss sieht aus wie Luftaufnahme des Ätna.
    Candy kommt rein und wedelt mit Touche-Eclat-Abdeckcreme, die sie mir auf den Hals tupft.
    «He, hat der langsame Richard dir einen Knutschfleck gemacht? Das ist ja famos, mein Schatz.»
    «Nein, das war das zahnende Baby. Mein reizender Ehemann hat durchgeschlafen. Aber ich hätte ihn beinahe gebissen, damit er aufwacht.»
     
    IN ROD TASKS BÜRO tun meine männlichen Kollegen, was sie am liebsten tun: Sie halten eine Konferenz ab. Wenn diese Konferenz so richtig gut läuft und sie es schaffen, sie hinreichend in die Länge zu ziehen, dann können sie sich morgen damit belohnen, eine weitere Konferenz abzuhalten. Mit etwas Glück kann dann der mangelnde Fortschritt in Konferenz Nummer eins in den Konferenzen drei, vier und fünf analysiert werden. Damals, als ich als Trainee in der City anfing, hatte ich angenommen, dass Konferenzen dazu da seien, Entscheidungen zu treffen. Ich brauchte ein paar Wochen, bis mir klar wurde, dass sie Foren der Selbstdarstellung sind. Im Finanzdistrikt entsprechen sie den Lausesitzungen der Gorillas, die man in Naturdokumentarfilmen sehen kann. Wenn ich an manchen Tagen die männlichen Manöver um die Rangordnung im Rudel beobachte, glaube ich förmlich die einschmeichelnde Stimme von David Attenborough zu hören, der das Trommeln auf die Brustkörbe und das sorgfältige Heraussammeln von Läuseeiern kommentiert.
    «Und hier, im Herzen des Großstadtdschungels, sehen wir Charlie Baines, einen jungen Affen vom US Desk, wie er sich Rod Task, dem mit Narben übersäten Oberhaupt der Gruppe, nähert. Beobachten Sie Charlies Körperhaltung, die Art, wie er seine Unterwürfigkeit zeigt, während er verzweifelt nach Bestätigung durch das ältere Männchen heischt …»
    Die meisten Frauen, die ich kenne, haben nicht viel für diese Art des Taktierens übrig. Aus nahe liegenden Gründen können wir nicht beim Schwanzschwenken an den firmeneigenen Pissoirs dabei sein, und es erscheint uns auch wenig verlockend, irgendeine alte Drohne mit Schuppenbefall ins Auge zu fassen, um sie nach Büroschluss in einer Weinbar zu umschwärmen. Mal ehrlich, wer hat noch die Kraft dazu? Als die guten, tüchtigen Mädchen, die wir in der Schule waren, glauben wir: Wenn wir nur

Weitere Kostenlose Bücher